Steigende Zuschauerzahlen in den Arenen, Rekordwerte im TV, wieder normale Umsätze: Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) hat die Pandemie mit deutlich weniger Schäden überstanden als befürchtet.

"Das Thema Corona ist durch, die Leute sind nicht entwöhnt. Es ist Aufbruchstimmung da", sagte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke kurz vor dem Start der Play-offs. Der Gesamtumsatz der Liga bewege sich wieder "auf Vor-Corona-Niveau von 130 bis 140 Millionen Euro", sagte Tripcke in einer Medienrunde am Mittwoch: "Wir sind wieder da, wo wir vor drei Jahren waren. Das hatten viele schlimmer erwartet."

Zuschauerzahlen fast wie vor Corona

Gestiegen sind nach schwachem Saisonbeginn die Zuschauerzahlen. "Am Anfang hatten wir Probleme, die Leute nach Corona wieder zurückzuholen. Aber das hat sich nach der November-Pause extrem verbessert", berichtete Tripcke, "wir sind auf dem Weg, 2,4 bis 2,5 Millionen Besucher in der Hauptrunde zu erreichen. Der Schnitt ist auch wieder über 6000 gestiegen." Die Rückkehr zu vollen Arenen färbe "auch auf die Sponsoren" ab, sagte der DEL-Geschäftsführer. 2019/20, als die Saison wegen Corona vor den Play-offs abgebrochen wurde, hatten 2,374 Millionen Fans die Hallen in der Hauptrunde besucht. Damals spielten aber nur 14 statt jetzt 15 Teams mit, der Schnitt lag bei 6523 pro Spiel.

Rekordzahlen bei Magenta Sport

Gar Rekordzahlen erwartet der Medienpartner Telekom in der laufenden Saison. Bislang verfolgten mehr als 19 Millionen die Übertragungen auf MagentaSport, das ist laut Telekom für die Hauptrunde die bisher höchste Reichweite. Topspiele verzeichneten über 200.000 Zuschauer, "das ist schon in Bereichen wie in der Fußball-Bundesliga", sagte Stefan Thelen von der Telekom, "ein enormes Wachstum". In der vergangenen Spielzeit schauten inklusive Play-offs "über 20 Millionen" zu, "aber die Play-offs kommen ja noch", so Thelen, "wir stehen vor einer Rekordsaison."

Bessere Kameras für Videobeweis

Die Hauptrunde endet am kommenden Sonntag, die Play-offs beginnen zwei Tage später. Zur nächsten Spielzeit will die Telekom die technische Infrastruktur in den Arenen verbessern. Unter anderem ist ein Austausch der Übertorkameras geplant, die die Bilder zum Videobeweis liefern. Die jetzigen "sind elf, zwölf Jahre alt und haben nicht die neueste Auflösung", erklärte Tripcke, "auch die Ausrichtung werden wir ändern, damit es keine Verzerrungen mehr gibt."

In der laufenden Saison waren beim Videobeweis aufgrund der schlechten Bildqualität Fehlentscheidungen gefällt oder nicht korrigiert worden. Es sollen außerdem Torkameras an der Latte installiert werden. "Wir hoffen, dass die Schiedsrichter dann eine bessere Entscheidungsgrundlage haben werden", sagte Tripcke, "wir sind dann wieder ein Stückchen näher an der Perfektion."