Nachwuchsförderung im Eishockey

Torpediert DEB neues Nachwuchs-Konzept? Donbeck: "Das kann nicht ihr Ernst sein"


DEB-Präsident Uwe Harnos steht mächtig in der Kritik. (Foto: dpa)

DEB-Präsident Uwe Harnos steht mächtig in der Kritik. (Foto: dpa)

Von Fabian Roßmann und Redaktion idowa

Dass die Förderung des Eishockey-Nachwuchses in Deutschland frischen Wind vertragen könnte, darüber sind sich alle Experten einig. Mit der Kooperation zwischen dem Deutschen Meister ERC Ingolstadt (DEL), dem EVL Landshut Eishockey (DEL 2) und dem EV Regensburg (Oberliga Süd) haben drei bayerische Vereine ein Nachwuchskonzept erarbeitet, bei dem es Jugendspielern möglich sein soll, je nach Leistungsstand zwischen den drei höchsten deutschen Ligen zu pendeln. Es ist ein Konzept, das Schule machen und schon bald die ersten Nachahmer finden könnte.

So plant beispielsweise auch der Deggendorfer SC eine Kooperation mit einem DEL- und einem DEL2-Club, wie der Verein nun auf seiner Homepage verkündete. Doch es scheint so, als würde sich der DEB nun querstellen. Wie die "Eishockey News" in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet, soll es nach den Vorstellungen Harnos in Zukunft keine Mehrfach-Spielberechtigungen mehr für Spieler der vom DEB geführten Oberligen geben. Damit wäre die Nachwuchsförderung von der DNL, über die Oberliga und die DEL 2 bis hin zur DEL nicht mehr wie geplant möglich.

"Das kann nicht deren Ernst sein."

Wir haben bei EVL-Manager Christian Donbeck, der von dieser Entscheidung betroffen wäre, nachgefragt. Der 42-Jährige reagiert gereizt auf die Pläne des DEB: "Ich bin darüber sehr verwundert. Der DEB würde seiner Aufgabe der Nachwuchsförderung dadurch nicht nachkommen. Dieser Plan kann nicht deren Ernst sein."

Zum DEB-Präsidium gebe es dazu derzeit keinen Kontakt, jedoch zum Präsidentenkandidaten Franz Reindl, den "wir um Rat gefragt haben. Er steht einer solchen Kooperation sehr positiv gegenüber. Da sieht man eben, dass Reindl aus dem Sport kommt und in der Marterie steckt. Er weiß, was ein Spieler braucht, um entsprechend gefördert zu werden."

Niemand würde die Vereine dazu zwingen, ein solches Konzept durchzuführen, so Donbeck. Jedoch dürfe eine solche Kooperation nicht durch den DEB unterbunden werden. Die Pläne des DEB seien "widersinnig", wie Donbeck betont. Deshalb ist der EVL-Manager auch überzeugt, dass ein solcher Antrag keine Chance hätte, angenommen zu werden.