Deggendorfer SC

Wirbelwind und Toptorjäger: Andrew Schembri ist "heiß"


Andrew Schembri ist mit zwölf Treffern der Toptorjäger des Deggendorfer SC in der DEL2.

Andrew Schembri ist mit zwölf Treffern der Toptorjäger des Deggendorfer SC in der DEL2.

Vor der Saison haben sich einige gefragt, ob Andrew Schembri in der DEL2 mithalten könne. Der sympathische Deutsch-Kanadier hat die Antwort auf dem Eis gegeben und ist mit zwölf Treffern der Toptorjäger des Deggendorfer SC.

Der Freitagabend war ein Abend zum Vergessen für den Deggendorfer SC. Mit 1:5 unterlagen die Niederbayern bei den Tölzer Löwen und rutschten damit auf den letzten Tabellenplatz in der DEL2 ab. Den einzigen Treffer des DSC erzielte dabei ein Mann, der als eine der positiven Überraschungen im Deggendorfer Team bezeichnet werden kann. In der 48. Minute hatte Andrew Schembri einen Alleingang und verwandelte souverän zum zwischenzeitlichen 1:4.

Es war bereits der zwölfte Saisontreffer Schembris im 23. Spiel. Heißt: In mehr als jeder zweiten Partie hat der Deutsch-Kanadier bis dato eingenetzt. Ein Wert, der vergleichbar ist mit seinen Zahlen in den vergangenen Jahren in der Oberliga. "Es ist schwer, in der DEL2 Tore zu schießen", sagt Schembri. "Aber du musst einfach kämpfen, dich fokussieren und alle Power aufs Eis bringen. Dann geht die Scheibe mal rein und mal nicht. Wichtig ist, dass du es immer wieder versuchst."

Darauf angesprochen, dass er aktuell der Deggendorfer Top-Torjäger ist, muss Schembri schmunzeln: "Andrew Schembri ist heiß", sagt er. Er betont aber auch, dass es das Ergebnis des Teams sei. "Du bist immer nur so gut, wie dein Team ist. Wenn du kämpfst und deine Mitspieler kämpfen, dann werden sich die Dinge gut entwickeln."

"Du musst dich jedes Spiel beweisen"

Die Umstellung von der Oberliga auf die DEL2 ist groß - auch für Schembri. "Die Gegner haben mehr Qualität. Es ist alles professioneller und schneller", sagt der Fanliebling. "Das Tempo ist in jedem Spiel hoch. Du musst dich jedes Spiel beweisen. Schaffst du das nicht, dann verlierst du." Vielleicht hat sich Schembri auch deswegen schnell gut in der neuen Liga zurecht gefunden, weil eine seiner Stärken das Tempo ist. "Das kann sein. Die Skills sind besser und das Tempo ist höher in der Liga. Das ist meine Art zu spielen."

Dass er den Sprung in die DEL2 so gut meistert, hätten ihm vor der Saison dennoch nicht viele zugetraut, wie der Angreifer auch selbst weiß. "Einige Leute waren skeptisch und haben gedacht, ich hätte nicht die Größe oder den Körper für diese Liga", sagt er. "Aber ich wusste, was ich kann und habe mir gedacht: Gebt mir die Chance, dann beweise ich das auch."

Mit dem Team hat Schembri Höhen und Tiefen in der bisherigen Spielzeit erlebt. Nach einem durchwachsenen Saisonstart lief es nach der Deutschland-Cup-Pause mit fünf Siegen am Stück rund, zuletzt gab es aber wieder drei Niederlagen in Serie. "Jeder Aufstieg ist für jedes Team eine Herausforderung", sagt der 36-Jährige. Die ersten Spiele seien ein Weckruf gewesen. "Wir haben aber auch gezeigt, dass wir in dieser Liga mithalten können. Wenn wir 60 Minuten unser Spiel durchziehen, dann können wir in dieser Liga die Spiele auch gewinnen."

Den Charakter "Tag für Tag zeigen"

Das Deggendorfer Team hat sich im Sommer ein bisschen verändert. "Wir haben ein paar gute Verstärkungen bekommen, aber der Kern ist erhalten geblieben", sagt Schembri. Deshalb sei auch der gute Charakter des Teams weiter vorhanden. "Den müssen wir nun Tag für Tag im Training und in den Spielen zeigen." Dann, so sein persönliches Saisonziel, würde Schembri mit dem DSC gerne die Playoffs erreichen - zumindest aber den Klassenerhalt in der DEL2 schaffen.

Und er selbst? Er denkt auch mit 36 Jahren noch nicht ans Aufhören. "Meine Beine sind noch gut. Ich lebe Eishockey und will so lange spielen, wie ich kann", sagt er mit einem Lächeln. Erst, wenn er nicht mehr auf einem hohen Niveau mithalten kann, will er Schluss machen. "Aber ich fühle mich noch jung und frisch".

Für die Zeit nach der Karriere hat Schembri auch schon Gedanken im Hinterkopf. Sprechen will er darüber im Detail noch nicht. Fest steht für ihn nur, dass er in Deutschland bleiben will. "Das ist meine zweite Heimat geworden. Meine Frau ist Deutsche und ich liebe einfach das Land und die Kultur hier." Die niederbayerische Mentalität beschreibt er als "Underdog-Mentalität und Kämpfer-Mentalität". Auch deshalb passt es so gut. "Ich bin auch ein kämpferischer Typ und auf dem Eis aufgrund meiner Größe oft der Underdog." Doch das hindert Andrew Schembri nicht daran, auch in der DEL2 ordentlich für Furore zu sorgen.