Wechsel zum EHC Red Bull München

Zitterbart: "Will mich in der DEL durchsetzen"


Beim EV Landshut spielte Luca Zitterbart sowohl im Angriff als auch in der Verteidigung. Bei RBM ist er als Verteidiger eingeplant.

Beim EV Landshut spielte Luca Zitterbart sowohl im Angriff als auch in der Verteidigung. Bei RBM ist er als Verteidiger eingeplant.

Von Bastian Häns

Der 20-jährige Luca Zitterbart wagt den Sprung von Oberliga-Meister EV Landshut zu DEL-Spitzenclub EHC Red Bull München. Im idowa-Interview spricht der 20-Jährige über seine Zeit in Landshut, die Träume in seiner Geburtsstadt München und erzählt, wieso er sich zu dem Schritt entschieden hat.

Herr Zitterbart, mit dem EV Landshut sind Sie in der vergangenen Saison Meister geworden und in die DEL2 aufgestiegen. Wie haben Sie die Spielzeit erlebt?
Luca Zitterbart: Anfangs hätte es wohl niemand gedacht, dass wir so weit kommen werden. Ab Mitte der Saison haben aber die Fans und auch wir gemerkt, dass wir eine Top-Mannschaft sind. Wir haben dann 12 Spiele in Folge gewonnen und sind damit mit einem guten Gefühl in die Playoffs gekommen.

Und da lief es ja mehr als gut für den EVL.
Zitterbart: Das stimmt. Die härteste Serie war für mich - nach dem Finale - die gegen Halle. Da ging es echt schnell und ruppig zu. Es waren Spiele auf Top-Niveau. Im Finale gegen Tilburg hatten wir etwas Glück, haben defensiv agiert.

Wie war für euch die Finalserie? Als Aufsteiger stand der EVL ja schon davor fest.
Zitterbart: Wir wurden immer wieder gefragt, ob wir uns dafür überhaupt noch motivieren können. Aber wenn man in einem Finale steht, will man auch Meister werden. Es war echt eine super Atmosphäre in Tilburg und sie waren super Gastgeber. Nach Spiel fünf haben sie sogar zusammen mit uns gefeiert.

Am 21. Mai wurde bekannt, dass Sie in die DEL zum EHC Red Bull München wechseln. Was wird Ihnen von ihrer langen Zeit beim EVL am meisten in Erinnerung bleiben?
Zitterbart: Also von der vergangenen Saison auf jeden Fall die Serie gegen Halle und das Finale gegen Tilburg natürlich. Ansonsten die beiden Jahre in der DNL - die haben mich am meisten geprägt. Wir haben unter Helmut Steiger und Ruppi (Rupert Meister, Anm. d. Red.) eine hervorragende Ausbildung bekommen. Vor allem technisch habe ich mich in der Zeit noch einmal richtig weiterentwickelt.

Verlassen Sie den EVL mit einem weinenden Auge?
Zitterbart: Auf jeden Fall. Seit ich klein bin, bin ich in Landshut. Ich hatte eine super Zeit hier und werde so oft wie möglich vorbeischauen. Ich möchte mich auch noch für die Unterstützung von den Fans, den Mitspielern und vor allem auch von meiner Familie bedanken.

Wie kam der Wechsel nach München, in ihre Geburtsstadt, zustande?
Zitterbart: Ich hatte auch noch andere Angebote. Nach dem Gespräch mit den Red Bulls, war mir eigentlich klar, dass ich nach München wechseln will. Es ist die Top-Adresse in Deutschland.

Sie haben schon angesprochen, dass München eine der Top-Adressen der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ist. Wieso haben Sie sich gleich für einen solch großen Schritt entschieden?
Zitterbart: Es ist ein mit Stars gespicktes Team, die besten Spieler Deutschlands. An diesen will ich mich orientieren und von ihnen lernen - sei es im Training oder bei der Ernährung. Meine Chance werde ich bekommen, da bin ich mir sicher.

Auf was freuen Sie sich am meisten?
Zitterbart: Es wird einfach großartig, mit Spielern wie Yannic Seidenberg zu arbeiten. Hier spielen ja fast ausschließlich Top-Stars.

Sie haben in Landshut sowohl in der Verteidigung als auch im Angriff gespielt. Wo plant Sie RBM ein?
Zitterbart: Ich wurde als Verteidiger geholt. Wenn Not am Mann wäre, kann ich meine Stärken jedoch auch als Stürmer einbringen.

Wo sehen Sie Ihre Stärken?
Zitterbart: Ich kann 60 Minuten hart arbeiten und bin ein unangenehmer Spieler. Zudem ist mein Spielaufbau schon recht gut.

Wo müssen Sie sich noch am meisten weiterentwickeln?
Zitterbart: In der Offensive. Vor allem in der Effektivität beim Torabschluss. Ich kreiere immer wieder Möglichkeiten, bin vor dem Tor aber noch nicht kaltschnäuzig genug.

Was für eine Person sind Sie neben dem Eis?
Zitterbart: Ich denke, ich bin relativ ruhig und zurückhaltend. Wie ein 20-Jähriger halt so ist.

Und auf dem Eis?
Zitterbart: Da lege ich meine ruhige Schale ab. Ich denke, unangenehm beschreibt mich echt recht gut.

Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Zitterbart: Mein Traum wäre, mich so zu entwickeln, dass ich beim EHC Red Bull München als feste Kraft eingeplant bin.

Dafür werden Sie unter Umständen wohl auch in einem der Farmteams der Münchner spielen.
Zitterbart:Ich weiß noch nicht, ob ich in Garmisch (beim SC Riessersee, Anm. d. Red.) oder in Salzburg spielen werde. Über den Sommer bin ich aber auf jeden Fall im Sommertraining in München. Da trainiere ich zweimal am Tag, habe am Wochenende aber frei.

Kennen Sie sich in München inzwischen schon aus?
Zitterbart: Einigermaßen. Ich lege mich gerne in den Englischen Garten oder fahre zusammen mit meinen Mitspielern zum Starnberger See.

Der Kontakt nach Landshut wird aber nicht abbrechen, oder?
Zitterbart: Nein, auf keinen Fall. Ich kenne ja noch fast die gesamte Landshuter Mannschaft und meine Eltern wohnen noch dort. Mit Marco Baßler und Marc Schmidpeter verstehe ich mich super. Ich will so oft wie möglich nach Landshut kommen. Ich würde mich freuen, wenn ich irgendwann wieder zum EVL zurückkehren kann. Jetzt ist es aber mein Traum, mich in der DEL zu beweisen.