Statement der Münchner Löwen
1860-Ultras drohen eigenen Fans mit "gravierenden Maßnahmen"
8. November 2018, 11:57 Uhr aktualisiert am 8. November 2018, 14:59 Uhr
Sechzigs Ultra-Gruppierung "Münchner Löwen" hat nach dem Auswärtsspiel des TSV 1860 in Münster ein Statement an Zündler im eigenen Fanblock gerichtet. Und zwar, weil die Ultras das "Recht" auf Pyro nur bei sich sehen.
München - Fan-Ärger beim TSV 1860 - und das im eigenen Block: Die Ultra-Gruppierung "Münchner Löwen" hat sich nach dem Auswärtsspiel der Sechzger beim SC Preußen Münster am vergangenen Samstag (0:0) in einem Statement an die eigenen Fans gerichtet.
Darin kritisieren die Ultras - ihre eigenen Aktivitäten ausgeklammert - den ungeplanten Einsatz eines Rauchtopfes. "Es wurde zu Beginn des Spiels eine aufwendige Blockfahne gezeigt, welche von den Löwenfans wie immer selbst finanziert und in vielen Stunden angefertigt wurde", schreiben die "Münchner Löwen" auf ihrer Homepage über ihre mühevoll vorbereitete Choreographie, die Sechger-Fans vor der Anzeigetafel des Grünwalder Stadions und den Schriftzug "Wir sind die Fans von Sechzig München" zeigt.
"Münchner Löwen": Monopol auf Pyro im Block
Ihr Problem: "Unter der Blockfahne wurde dann ein sehr starker, schwarzer Rauchtopf gezündet. Dieser konnte nach einer bereits größeren Rauchentwicklung durch den Einsatz unserer Mitglieder ausgetreten werden", schreibt die Gruppierung weiter.
Der "abolut dämliche Einsatz" hätte dabei "beinahe die Gesamterscheinung ruiniert", weshalb man auf diese Art und Weise klarstellt: "Wie jedem von euch bekannt ist , sind wir wie weite Teile der Löwenfans, absolute Befürworter der Verwendung von Pyrotechnik als Stilmittel der Kurve. Was wir aber auf keinen Fall dulden, ist dass Personen außerhalb der aktiven Fanszene entscheiden, wann Pyrotechnik eingesetzt wird." Eine eigenwillige Interpretation, wenngleich unter den Fans eines Vereins für gwöhnlich die aktive Szene für die illegalen Pyro-Shows verantwortlich zeichnet.
Ultras des TSV 1860 drohen Verursachern
Sollte man den Schuldigen finden, könne dieser "mit gravierenden Maßnahmen" rechnen. Welche Maßnahmen das sind, konkretisieren die Ultras nicht. Dem Verein wäre es vermutlich am liebsten, wenn die eigenen Anhängern nicht nur auf ungeplante Rauchtöpfe, sondern auch vorbereitete, aber für Sechzig kostspielig geahndete Pyro-Aktionen verzichten würden.
Das Statement im Wortlaut
Servus Löwenfans,
Wir möchten uns bei allen Teilnehmern des Sonderzuges nach Münster bedanken. Es war eine absolut gelungene Fahrt! Wir sind sehr zufrieden und freuen uns schon auf den nächsten Sonderzug, welcher bereits für die Rückrunde der laufenden Saison in Planung ist! Im Stadion in Münster gab es leider jedoch einen Vorfall, auf welchen wir eingehen müssen. Es wurde zu Beginn des Spiels eine aufwendige Blockfahne gezeigt, welche von den Löwenfans wie immer selbst finanziert und in vielen Stunden angefertigt wurde. Unter der Blockfahne wurde dann ein sehr starker, schwarzer Rauchtopf gezündet. Dieser konnte nach einer bereits größeren Rauchentwicklung durch den Einsatz unserer Mitglieder ausgetreten werden. Wie jedem von euch bekannt ist , sind wir wie weite Teile der Löwenfans, absolute Befürworter der Verwendung von Pyrotechnik als Stilmittel der Kurve. Was wir aber auf keinen Fall dulden, ist dass Personen außerhalb der aktiven Fanszene entscheiden wann Pyrotechnik eingesetzt wird. Der absolut dämliche Einsatz während dieser Choreographie, welcher beinahe die Gesamterscheinung ruiniert hätte, sowie der massive Einsatz von Rauch unter einer Blockfahne sprechen hier für sich. Sollten wir herausfinden, welche Person oder Personengruppe hierfür verantwortlich ist, so kann diese mit gravierenden Maßnahmen unsererseits rechnen. Wir hoffen, dass es sich bei diesem Vorfall um einen einmaligen Zwischenfall handelt, der sich nicht mehr wiederholt!
Münchner Löwen 1860