Testspiele sind nun auch im Amateurfußball wieder erlaubt. Noch klappt nicht wieder alles, aber es dominiert die Freude zurück auf dem Platz zu sein.
Endlich! Endlich wieder Fußball! Endlich wieder richtiger Fußball, Team A gegen Team B. Vorbei sind die langen Monate, in denen zunächst sehr lange gar kein Training, dann zumindest wieder Training möglich war. Seit diesem Wochenende darf auch im Amateurfußball in Bayern wieder gespielt werden, in Testspielen, und ohne Zuschauer. Aber es darf wieder gespielt werden, und das ist doch mal was.
Das Manfred-Zollner-Stadion, die Heimspielstätte des Bayernliga-Spitzenreiters DJK Vilzing, war am Samstagnachmittag gleich einmal ein Schauplatz eines solchen Testspiels. Die DJK hatte die U21 des Zweitligisten Jahn Regensburg zu Gast. Die Schwarzgelben gewannen am Ende mit 3:2 durch einen späten Treffer von Gastspieler Marco Stefandl, zuvor hatten sie eine 2:0-Führung nach Doppelpack von Fabian Trettenbach unnötig aus der Hand gegeben.
Doch das Ergebnis, ja auch die Leistung, stand an diesem Nachmittag noch nicht im Fokus. "Das Spiel hatte nicht viel Aussagekraft", sagte Vilzings Coach Christian Stadler. Er hat zwischenzeitlich sein Team fast komplett gewechselt. Sicherlich nicht die schlechteste Idee bei Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke. "Es war ein Spiel zum reinkommen, ein paar gute Ansätze waren da, aber auch noch vieles, was man verbessern muss", so Stadler, der auf die sonst so sattelfeste DJK-Abwehr anspielte: "Zwei Gegentore? Das kennen wir ja gar nicht."
Man habe gesehen und gespürt, sagte Stadler noch, dass sich die Spieler gefreut hätten - "obwohl es bei dem Wetter hart war." Abwehrchef David Romminger bestätigt das: "Als Fußballer ist man einfach froh, wieder auf dem Platz zu stehen. Wir haben jetzt die Möglichkeit wieder zu spielen und müssen alle etwas dafür tun, dass das auch weiterhin so bleibt", mahnt er die nötige Disziplin bei seinem und allen anderen Amateurteams an.
Mit 37 Jahren erlebt Romminger noch einmal eine ganz andere Situation in seiner Laufbahn. Nach so langer Fußballpause sei es "natürlich hart" sich jetzt wieder auf Top-Level zu bringen - "aber das ist für jeden hart." Das Alter nimmt er da nicht als Maßstab: "Geschenkt wird keinem was. Natürlich, das Alter lügt nicht, aber ich sage immer: Das ist nur eine Zahl." Er fühle sich fit und könne mithalten. "Die Vorbereitung ist immer eine intensive Phase für alle, egal ob mit 20 oder fast 40."