Einzelkritik zur DFB-Elf

Deutschland mit 6:1-Gala: Ein FCB-Star glänzt


Deutschlands Serge Gnabry (r) jubelt über sein Tor zum 1:1 gegen Nordirland.

Deutschlands Serge Gnabry (r) jubelt über sein Tor zum 1:1 gegen Nordirland.

Von AZ

Deutschland zeigt im Länderspiel gegen Nordirland eine Gala. Besonders zwei Bayern-Spieler glänzen.

Mit einer Serge-Gnabry-Show ist Deutschland zum Gruppensieg gestürmt und hat sich vor der Niederlande auch einen Platz im besten EM-Lostopf gesichert. Nach zähem Beginn siegte die deutsche Fußball-Nationalmannschaft gegen Nordirland zum Abschluss des großen Umbruchjahres 2019 noch souverän mit 6:1 (2:1). Torgarant Serge Gnabry (19./47./59. Minute) mit einem Dreierpack, Leon Goretzka (43./73.) per Doppelschlag und Julian Brandt (90.+1) sicherten am Dienstagabend in Frankfurt vor 42. 855 Zuschauern den Sieg im letzten Qualifikationsspiel für die Endrunde 2020. Der frühe Rückstand nach einem Tor von Michael Smith (7.) und einem verhaltenen Start wurde mit einem am Ende überzeugenden Sieg noch deutlich wettgemacht. Die Einzelkritik der AZ.

MARC-ANDRÉ TER STEGEN, NOTE 3: Neuers Rivale, aktuell eher nur der Stellvertreter, hatte nichts zu halten beim Flachschuss von Michael Smith zum 0:1. Dritter Einsatz in 2019, erstes Mal in der Qualifikation, im 24. Länderspiel...

LUKAS KLOSTERMANN, NOTE 3: Der Leipziger hat sich als Rechtsverteidiger festgespielt, im erst achten DFB-Einsatz. Sehr offensiv unterwegs auf dem rechten Flügel. Unterstützte Goretzka. Könnte sich in Sachen Torschuss noch mehr zutrauen.

EMRE CAN, NOTE 3: Bei Juve im Grunde aussortiert, der treue Löw hält am Ex-Bayern fest und testet ihn als Innenverteidiger, da Süle und Rüdiger verletzt fehlen. Der gebürtige Frankfurter, in Estland vom Platz geflogen, wäre ein wertvoller, weil flexibler Ergänzungsspieler bei der EM 2020. Verursachte den unnötigen Einwurf vor dem 0:1.

JONATHAN TAH, NOTE 3: Weil das Innenverteidiger-Duo aus dem Weißrussland-Spiel, Ginter und Koch, geschont wurde, durfte sich der Leverkusener zeigen. Klärte einige Male konsequent, wenn man in Bedrängnis war.

JONAS HECTOR, NOTE 2: Der Kölner Linksverteidiger machte sein bis dato letztes Länderspiel vor Jahresfrist. Ist beim DFB eigentlich die Nummer drei hinter Schulz (geschont) und Halstenberg (verletzt). Mit sehr viel Offensivdrang, vielen Flanken und sehr guter Vorlage zu Gnabrys 1:1. Wie auch zu Goretzkas 2:1. Top-Vorstellung!

JOSHUA KIMMICH, NOTE 2: Der Immerspieler. Resolute Rettungstat, als es im Strafraum erneut brenzlig wurde. Hatte als Sechser mehr Defensivaufgaben als erhofft.

ILKAY GÜNDOGAN, NOTE 3: Bildet mit Kimmich und Kroos das Mittelfeld-Dreieck. Ungewohnt torgefährlich im Strafraum, sein Kopfball ging an den Pfosten (11.) - Pech. Giftig und bissig in den Zweikämpfen.

TONI KROOS, NOTE 2: Der Spielmacher, Löws verlängerter Arm auf dem Feld. Klärte per Kopf in die Mitte: Diese "Vorlage" nutzte Smith zum 0:1-Hammer. Wichtiger waren aber die sehenswerten Offensiv-Bälle des Real-Stars, der oft Gnabry suchte und auch fand.

LEON GORETZKA, NOTE 2: Blieb nach guter Leistung und Tor in der Startelf. Rechtfertigte seine Aufstellung, spitzelte den Ball zum 2:1 via Innenpfosten über die Linie. Legte in Minute 73 noch einen nach: zum 5:1. Länderspieltore zehn und elf.

JULIAN BRANDT, NOTE 3: Gegen Weißrussland nur Joker, durfte nun als Linksaußen ran. Wechselte dann die Seite. Egal über welchen Flügel: Der BVBler blieb oft hängen, verzettelte sich in Zweikämpfen. Erst in der 91. klappt's: das 6:1.

SERGE GNABRY, NOTE 1: Bei Bayern Außenstürmer, bei Löw im Zentrum. Kann er auch. Vergab erst das mögliche 1:1. Traf dann wunderbar aus der Drehung zum Ausgleich. Sein Lauf hält an. Auch in Halbzeit zwei, als er Sekunden nach der Pause zum 3:1 trifft - und nach einer Stunde zum 4:1. 13. Tor im 13. Länderspiel. Nur Gerd Müller war besser, vor 50 Jahren: 13 Tore in 12 Spielen.

Niklas Stark, Note 3: Der Pechvogel kam in Minute 65 mit Maske zum ersten Länderspiel. Behielt den Überblick.

Suat Serdar, Note 3: Kam für Goretzka (73.) - und schoss genau zwei Tore weniger. Halb so wild.

Nadiem Amiri: Kam zu spät für eine Bewertung.

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