Achtelfinale bei Hertha BSC
FC Bayern im DFB-Pokal: Manuel Neuer steht wieder im Kader!
5. Februar 2019, 18:29 Uhr aktualisiert am 5. Februar 2019, 18:29 Uhr
Bayern-Keeper Manuel Neuer - er hatte wegen einer Verletzung an der Hand pausiert - scheint doch fit zu sein. "Ich glaube, er will sofort spielen", sagt Trainer Niko Kovac.
München - Um genau 16.00 Uhr herrschte Klarheit. An der Seite von Sportdirektor Hasan Salihamidzic stieg Manuel Neuer in den vor der Kabine geparkten Mannschaftsbus, der den Bayern-Tross zum Flughafen brachte. Auf nach Berlin - und der Kapitän mit an Bord. Am Dienstagnachmittag konnte Nationaltorhüter wieder am Abschlusstraining teilnehmen und - so die Formulierung des Vereins - "steht damit im Kader für die Partie in der Hauptstadt" (Mittwoch, 20.45 Uhr, Sky, ARD und im AZ-Liveticker).
Was natürlich nicht gesagt ist. Aber die Daumenverletzung an der rechten Hand scheint Neuer nicht mehr zu sehr zu behindern. "Es geht ihm soweit gut, und ich glaube, er will sofort spielen. Aber wir müssen das Go der Ärzte bekommen, und das haben wir noch nicht", sagte Trainer Niko Kovac mittags vor der Trainingseinheit. Nur bei einem bestandenen Härtetest samt Schiene im geheimen Abschlusstraining könne der 32-Jährige "eine Alternative" sein.
Test also bestanden? Sieht so aus. Dennoch soll die Entscheidung erst am Spieltag in Berlin fallen. Zur Sicherheit reiste neben dem als Stellvertreter vorgesehenen Sven Ulreich (30) auch der dritte Torhüter Christian Früchtl (19) mit, auch Vereinsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt stieg in den Bus. Sicher ist sicher. (Lesen Sie hier: Leon Goretzka - So wollen wir Hertha BSC schlagen)
Auch Franck Ribéry fährt mit nach Berlin
"Wenn Manuel Schmerzen hat, gehen wir kein Risiko ein", hatte Kovac am Wochenende gesagt. Mit Blick auf das eminent wichtige Champions-League-Achtelfinale gegen Jürgen Klopps FC Liverpool (19. Februar/13. März) wird man im Zweifel sicher nichts riskieren. Und Ulreich hat seine Tauglichkeit für Pokalspiele und Elfmeterschießen letzte Saison in der zweiten Runde unter Beweis gestellt - als er bei RB Leipzig nach Ende der Verlängerung das Weiterkommen im Shootout sicherte.
Wie Neuer ebenfalls wieder im Kader: Franck Ribéry, der sich vor einem Monat im Trainingslager in Doha einen Muskelfaserriss zugezogen hatte. Für ihn ist eine Jokerrolle vorgesehen. Außerdem Thiago, der in Leverkusen (1:3) wegen neuromuskulärer Probleme hatte pausieren müssen und nun wohl in die Startelf zurückkehrt.
Dagegen nicht dabei neben Rekonvaleszent Corentin Tolisso (im Lauftraining): Arjen Robben. Er musste das Training wegen anhaltender Oberschenkelprobleme abbrechen. "Er fühlt sich noch nicht hundertprozentig sicher, von daher ist er keine Alternative für Hertha", so der Bayern-Coach. Kurzfristig fehlt auch Renato Sanches, der laut Kovac "nach dem Spiel in Leverkusen Schmerzen im Sprunggelenk verspürte".
Niko Kovac: "Wir können nicht rumheulen"
Kovac spricht ja immer ruhig und bedächtig, bleibt sachlich, wird nie laut. ()
Hätte der Bayern-Trainer folgende Sätze am Dienstagmittag geschrien, würde man von einer Brandrede sprechen: "Wir müssen kompakt auftreten, müssen den Gegner mit Tempo anlaufen. Wenn man nur trabt, kommt man schwierig in Zweikämpfe. Das ist das, was uns in vielen zweiten Halbzeiten fehlt. Wir müssen in der zweiten Halbzeit so gut verteidigen wie in der ersten. Da geht es um die absolute Bereitschaft."
Eine klare Ansage an die Mannschaft, lediglich sanft vorgetragen. So sagte er: "Wir können nicht rumheulen, wir müssen die Fehler einfach abstellen. Man kann kleine Fehler machen, aber eine Verkettung von großen Fehlern ist in der Bundesliga ein Gegentreffer."
Aus der fehlenden Konstanz über 90 Minuten und der Vernachlässigung der von Kovac geforderten Kompaktheit resultieren die sieben Punkte Rückstand auf Tabellenführer Borussia Dortmund. Kovac gibt sich kämpferisch: "Die Bundesliga geben wir noch nicht auf."
Am Mittwoch aber ist Pokal. Die Zeit der Torhüter - und möglicher Heldensagen.
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