"Uwe-Seeler-Gedächtnismannschaft"
FC Bayern: Salihamidzic ist irritiert von Beckenbauer-Kritik
5. Mai 2019, 10:03 Uhr aktualisiert am 5. Mai 2019, 10:27 Uhr
Ex-Präsident Franz Beckenbauer vergleicht den FC Bayern in dieser Saison mit einer "Uwe-Seeler-Gedächtnismannschaft". Hasan Salihamidzic kann das überhaupt nicht verstehen, Joshua Kimmich und Thomas Müller reagieren humorvoll.
München - Taffe Aussagen: Ehrenpräsident Franz Beckenbauer hatte am Samstag vor der Bundesliga-Partie gegen Hannover 96 (3:1) die Leistungen des FC Bayern scharf kritisiert.
"Wenn ich jetzt die Champions- und Europa-League-Spiele gesehen habe, was da gekämpft wurde, da meine ich manchmal beim FC Bayern die Uwe-Seeler-Traditionsmannschaft zu sehen", erklärte Beckenbauer am Rande der Ehrung der Double-Sieger von 1969 vor dem Heimspiel des Rekordmeisters in der Allianz Arena.
Zudem sei der FC Bayern "eine verwöhnte Truppe".
Hasan Salihamidzic nicht einverstanden
Nach dem Spiel gab es prompt die Konter: Sportdirektor Hasan Salihamidzic konnte die Kritik des Ehrenpräsidenten überhaupt nicht nachvollziehen: "Er hat, glaube ich, nicht die richtige Wortwahl getroffen. Wir haben große Teile der Saison sehr gut gespielt und können noch zwei Titel gewinnen", sagte der Bosnier nach dem Sieg gegen Hannover 96 in der Mixed Zone.
David Alaba schloss sich den Worten seines Sportdirektors an: "Das glaube ich jetzt nicht, dass er zu 100 Prozent Recht hat. Wir zeigen Woche für Woche, dass wir am Ende der Saison erfolgreich sein wollen".
Auch Thomas Müller konterte die Beckenbauer-Kritik auf seine Art und Weise: "Ich weiß nicht, wie gut die Uwe-Seeler-Traditionself war", sagte der Vizekapitän des FC Bayern nach dem Spiel humorvoll.
Joshua Kimmich stimmt Franz Beckenbauer zu
Mit Blick auf die Tabelle fügte Müller lachend an: "Wer lesen kann, der fühlt sich gut im Trikot des FC Bayern". Natürlich hätten die Bayern seiner Meinung nach schon bessere Spielzeiten erlebt, da aber so ein großer Rückstand in der Tabelle aufgeholt wurde, "hat man auch viel richtig gemacht".
Einzig Joshua Kimmich stimmte dem ehemaligen Bayern-Präsident weitesgehend zu: "Ich denke Franz Beckenbauer war ein Riesen-Spieler und -Trainer. Wenn er es so sagt, dann ist das eindeutig. In sehr vielen Spielen war das von uns zu wenig, gemessen an unserem eigenen Anspruch. Auch heute war das in der 2. Halbzeit viel zu wenig. Unterm Strich hatten wir in dieser Saison zu viele Spiele, in denen wir nicht am höchsten Leistungsniveau gespielt haben."
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