Mega-Serie gerissen

FC Bayern: Tote Hose Düsseldorf - Lewandowskis Torlos-Fluch hält an


Stark gespielt, aber ohne Torerfolg in Düsseldorf: Bayern-Stürmer Robert Lewandowski, der in den elf Liga-Spielen zuvor getroffen hat.

Stark gespielt, aber ohne Torerfolg in Düsseldorf: Bayern-Stürmer Robert Lewandowski, der in den elf Liga-Spielen zuvor getroffen hat.

Von Bernhard Lackner

Beim 4:0 bei der Fortuna, die im Trikot der Kultband Toten Hosen antritt, bleibt Lewandowski glatt mal ohne Torerfolg. "Irgendwann musste es passieren, dass die Serie reißt. Im nächsten Spiel geht's weiter", sagt der polnische Top-Torjäger.

München/Düsseldorf - Robert Lewandowski lachte laut und herzhaft. "Was ist bloß los? Fette Krise, oder?", hatte ihn die AZ nach dem 4:0 des FC Bayern bei Fortuna Düsseldorf mit einem Augenzwinkern gefragt.

Er hatte verstanden. Vier Tore der Münchner - und kein Lewandowski-Tor. Unfassbar. Benjamin Pavard (11.), Corentin Tolisso (27.), Serge Gnabry (34.) und Philippe Coutinho (70.) schossen den Auswärtserfolg heraus, bei ihm stand am Ende die Null. Tote Hose bei Lewandowski - und das gegen die Fortuna, die in einem sponsorfreien Sonder-Trikot der Düsseldorfer Kultband "Die Toten Hosen" antrat.

"Manchmal muss man auch mal einen Lauf bremsen, dass man im nächsten Spiel noch mehr Gas geben kann", sagte der Pole ganz entspannt. Ob er denn traurig sei, dass er nach elf Bundesliga-Spielen hintereinander (ab Spieltag eins) mit mindestens einem Tor (insgesamt 16) erstmals leer ausging? "Nein. Irgendwann musste es passieren, dass die Serie reißt. Im nächsten Spiel geht's weiter."

Düsseldorf bleibt Lewandowskis Angstgegner

Und außerdem: Die Vorlage zu Coutinhos 4:0 sei "auch wichtig, wenigstens ein Assist". Sein erster in dieser Bundesliga-Saison. Ganz ohne Torbeteiligung geht's eben nicht. Lewandowskis Serie jedoch ist gerissen. Die gegen seinen Angstgegner Fortuna jedoch nicht. Auch in seinem sechsten Pflichtspiel gegen die Düsseldorfer, die vor 18 Jahren von ihrer Haus- und Hofband finanziell gerettet worden waren, gelang dem 31-Jährigen kein Treffer.

Zwei gute Chancen vergab der ansonsten zweikampf- und durchsetzungsstarke Lewandowski: In der ersten Halbzeit ließ er drei Fortuna-Verteidiger stehen und zog mit links knapp am langen Pfosten vorbei, nach der Pause platzierte er freistehend einen Kopfball zu direkt aufs Tor, Keeper Zack Steffen konnte parieren. Selten, selten. Aber: Es gibt sie - Tage wie diese. Somit ist und bleibt Düsseldorf der einzige Bundesligist, gegen den Lewandowski noch nicht getroffen hat. Man sieht sich im Rückspiel in München.

Am Dienstag bei Roter Stern Belgrad (21 Uhr, Sky und im AZ-Liveticker) möchte er seine Champions-League-Bilanz weiter aufhübschen. In den bisherigen vier Partien der Vorrunde erzielte Lewandowski beeindruckende sechs Treffer. In der aktuellen Torschützenliste der Königsklasse rangiert lediglich Shootingstar Erling Haaland (19) von Red Bull Salzburg noch vor ihm, doch der Norweger wird wohl nach der Vorrunde ausgeschieden sein.

Lewandowski plant Leisten-OP vor Weihnachten

Dass es unter Neu-Trainer Hansi Flick läuft, begrüßt auch Lewandowski trotz seiner - einmaligen? - Torpause. "Man sieht ja, wie wir spielen. Es war das nächste Spiel mit einem klaren Sieg, wir haben richtig gut defensiv gestanden. Ein super Spiel." Nichts mit Verdruss.

Nach Ende der Hinrunde, nach dem letzten Bundesligaspiel gegen den VfL Wolfsburg am 21. Dezember, wird sich Lewandowski einer Leisten-Operation unterziehen müssen. Ein relativ kleiner Eingriff, danach sind wohl nur zehn Tage Pause nötig. "Ich werde das in der Winterpause machen lassen, damit ich kein Spiel verpasse", erklärte Lewandowski, den wegen des Leistenbruchs aktuell "keine Probleme, keine Schmerzen", plagen.

Die Operation soll noch vor Weihnachten stattfinden, also am 22. oder 23.12. Ob seine Frau Anna, momentan mit dem zweiten gemeinsamen Kind schwanger, und Töchterchen Klara (2) dann nicht sauer seien, weil der Mann des Hauses an Weihnachten nicht ganz fit sei? "Ein oder zwei Tage nach der OP kann ich nach Hause und dann ganz normal gehen, ganz normal leben", sagte Lewandowski.

Beim Trainingsauftakt im neuen Jahr kann er womöglich nur etwas reduziert trainieren, den Rückrunden-Auftakt 2020 bei Hertha BSC (19. Januar) aber hat der Torjäger fest im Visier.

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