FC Bayern

Flicks Zukunft rückt wieder in den Fokus


Hansi Flick.

Hansi Flick.

Von sid

Mit einem schwachen Auftritt hat Bayern München den ersten Meister-Matchball vergeben. In der anstehenden Spielpause rückt die Zukunft von Trainer Hansi Flick wieder in den Fokus.

Bayern München hatte zwar "nur" den ersten von vier Meister-Matchbällen vergeben - aber dieser blutleere, ideenlose und fahrige Auftritt ging Manuel Neuer mächtig gegen den Strich. "So kannst du dieses Spiel natürlich nicht angehen und gewinnen", kritisierte der Kapitän nach dem noch schmeichelhaften 1:2 (0:2) beim FSV Mainz 05, der Rekordmeister hatte sich schließlich "viel mehr vorgenommen". Doch der unbedingte Wille, die 31. Meisterschaft aus eigener Kraft vorzeitig klarzumachen, ging den Bayern völlig ab.

Natürlich lieferte die vierte Saisonpleite der Münchner noch lange keinen Grund zu Panik. Der Vorsprung auf Verfolger RB Leipzig ist drei Spieltage vor Saisonende immer noch riesig, die neunte Meisterschaft in Serie nur Formsache - angefressen war Trainer Hansi Flick trotzdem. Die Möglichkeit des Titelgewinns auf der Couch am Sonntag interessiere ihn "wirklich nicht", sagte der 56-Jährige schmallippig, "ich muss erstmal die Niederlage verdauen".

Dazu hat er nun lange Zeit, den nächsten Titel-Matchball haben die Bayern erst in zwei Wochen gegen Borussia Mönchengladbach. Ruhe dürfte um Flick aber trotz der Spielpause keineswegs eintreten, denn nun steht die Entscheidung um seine gewünschte Vertragsauflösung im Sommer an. Man habe "zwei Wochen kein Spiel und viel Zeit", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge der Bild am Sonntag, die Verantwortlichen würden sich in der Spielpause mit Flick zusammensetzen und Gespräche führen.

"Eines muss klar sein: Wenn wir Hansis Wunsch entsprechen sollen, müssen alle Parteien gemeinsam eine Lösung finden, mit der auch der FC Bayern zufrieden ist", sagte Rummenigge. Flick gilt als Favorit auf die Nachfolge von Bundestrainer Joachim Löw, der passenderweise die Bayern-Pleite in Mainz im Stadion verfolgte. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hatte schon wiederholt betont, keinen Trainer mit einem laufenden Vertrag anzusprechen.

Bayern mit Resultat in Mainz noch gut bedient

Flick selbst sprach nach der Niederlage nicht über seine berufliche Zukunft, er habe ohnehin mit den Bayern "noch genügend Arbeit" vor sich. Denn der schläfrige FCB war am Samstag von Abstiegskandidat Mainz in der ersten Hälfte an die Wand gespielt worden und mit dem Resultat noch gut bedient.

"Die Körpersprache und das Engagement von uns, den Ball haben zu wollen und von hinten herauszuspielen, waren zu wenig", monierte Nationaltorhüter Neuer, der beim frühen Mainzer Führungstreffer durch Jonathan Burkardt (3.) selbst keine gute Figur machte. Robin Quaison (37.) erhöhte noch vor der Pause.

Auch Weltfußballer Robert Lewandowski blieb beim Comeback nach seiner Verletzungspause blass - dass er bei der Jagd nach dem "ewigen" Torrekord von Gerd Müller (40 Saisontore) dennoch auf 36 Treffer stellte, war nur einem Geschenk von Mainz-Verteidiger Alexander Hack (90.+4) zu verdanken.

"Es war so, dass er mit Sicherheit nicht aus dieser Mannschaft herausgestochen ist", sagte Flick über den Polen, dann richtete er den Blick nach vorne: "Wir müssen das Spiel abhaken. Wir haben noch drei Spiele und brauchen einen Sieg. Ich gehe davon aus, dass wir den holen."