Fußball

Fragen und Antworten zur Frauen-EM

Am Mittwoch beginnt die Fußball-EM der Frauen in England. Fragen und Antworten zum Turnier


Eines der bekanntesten Stadien im Männerfußball ist die Bühne für das Eröffnungsspiel der Frauen-EM: Das Old Trafford.

Eines der bekanntesten Stadien im Männerfußball ist die Bühne für das Eröffnungsspiel der Frauen-EM: Das Old Trafford.

Der Rahmen für die Eröffnung der 13. Fußball-Europameisterschaft der Frauen könnte besser kaum sein. Gastgeber England empfängt am Mittwoch (21.00 Uhr/ARD) die Österreicherinnen im altehrwürdigen Old Trafford, dem Stadion von Manchester United, vor 70 000 Zuschauern. Eine solche Kulisse gab es zum Turnier-Auftakt der Frauen noch nie.

Überhaupt verspricht der Europäische Fußballverband UEFA das größte und beste Turnier aller Zeiten. Über 500 000 der 700 000 Karten seien bereits verkauft. Auch in Deutschland erhofft sich der DFB um Präsident Bernd Neuendorf einen Push für den Frauenfußball. Dafür sollte das deutsche Team um Kapitänin Alexandra Popp aber möglichst weit kommen.

Mit wem bekommt es das DFB-Team eigentlich zu tun? Wie ist der Modus? Und wo wird gespielt? Fragen und Antworten zur Frauen-EM.

In welchem Modus wird gespielt? Die EM wird im gewohnten Turnierformat ausgetragen. Die 16 Teams spielen die Vorrunde in vier Vierergruppen. Die Erst- und Zweitplatzierten jeder Gruppe kommen ins Viertelfinale (20. bis 23. Juli). Ab diesem Zeitpunkt wird im K.o.-Modus weitergespielt. Das Halbfinale steigt am 26./27. Juli, das Finale am 31. Juli.

Auf wen trifft die deutsche Mannschaft? Das DFB-Team spielt in Gruppe B. Erster Gegner ist Dänemark (Freitag), es folgen Spanien (12. Juli) und Finnland (16. Juli/alle 21.00 Uhr).

Mit welchem Kader geht Deutschland in das Turnier? Anders als zuletzt startet das Team von Trainerin Martina Voss-Tecklenburg nur mit zwei Legionärinnen in die EM: Ersatztorhüterin Ann-Katrin Berger vom FC Chelsea und Mittelfeld-Lenkerin Sara Däbritz von Paris St. Germain. Superstar Dzsenifer Marozsán (OL Reign/Seattle) fehlt mit einem Kreuzbandriss ebenso wie Melanie Leupolz (FC Chelsea), die wegen ihrer Schwangerschaft pausiert. So stellen die beiden Bundesliga-Top-Teams zwei große Blöcke. Acht Spielerinnen um Kapitänin Popp kommen vom VfL Wolfsburg, sieben von Bayern München, darunter die starke Rechtsaußen Lea Schüller.

Wie stehen die deutschen Chancen? Vor einigen Jahren noch war Deutschland stets der Favorit. Nun sind Prognosen schwierig, das DFB-Team muss eine knifflige Gruppe überstehen, zuletzt fehlten dem Rekordeuropameister (acht Titel) Konstanz und Biss. Nach dem K.o. im Viertelfinale bei der EM 2017 und WM 2019 hat zudem das Selbstvertrauen sehr gelitten, die Konkurrenz zittert längst nicht mehr vor dem einstigen Branchenführer. Das 7:0 gegen die Schweiz in der Generalprobe machte zwar Mut, Knackpunkt dürfte die Stabilität der umformierten Abwehr sein.

Wer ist Favorit auf den Titel? In Europa ist die Leistungsdichte an der Spitze mittlerweile enorm, nie war eine Frauen-EM so offen. Die Hälfte der Teilnehmer macht sich berechtigte Hoffnungen auf den Titel. Gastgeber England, Spanien und Frankreich gelten aber als Topanwärter. Auch Schweden sollte man nie unterschätzen. Die Europameisterinnen aus den Niederlanden schwächelten zuletzt unter dem neuen Trainer Mark Parsons.

Wer sind die Stars der EM? Spaniens Alexia Putellas (FC Barcelona) ist als Weltfußballerin in aller Munde und dürfte im Angriff für Furore sorgen. Selbiges gilt für die norwegische Torjägerin Ada Hegerberg (Olympique Lyon). Für Team Oranje trifft Vivianne Miedema nach Belieben (92 Tore in 108 Länderspielen). Und noch bestens aus der Bundesliga bekannt ist Dänemarks Topstar, die Ex-Wolfsburgerin Pernille Harder. Die Gastgeberinnen aus England setzen ihre Hoffnungen unter anderem in Rechtsverteidigerin Lucy Bronze (Manchester City), die Weltfußballerin von 2020.

Wo wird gespielt? Neben dem Old Trafford (70 000 Zuschauer) ist vor allem das Wembley-Stadion (90 000) zu nennen, wo das Finale stattfinden wird. Zu den größeren Arenen gehören sonst noch die Stadien in Sheffield (32 700), Southampton (32 500), Brighton (30 750) und Milton Keynes (30 500). Ärger gab es im Vorfeld aber auch, weil kleinere Stadien wie das Manchester City Academy Stadium (7 000) oder das Leigh Sports Village (12 000) Berücksichtigung fanden, die viele Spielerinnen als für zu klein erachten. Die deutschen Gruppenspiele finden in London-Brentford (17 200) sowie in Milton Keynes statt.

Wo sind die Spiele zu sehen? ARD und ZDF zeigen alle deutschen Spiele im Hauptprogramm, auch alle anderen Begegnungen werden übertragen (im Hauptprogramm, via ZDF- oder sportschau.de-Livestream). Auch der Streaminganbieter DAZN zeigt sämtliche Partien. Das ZDF zeigt den deutschen EM-Auftakt sowie das dritte Gruppenspiel, in der ARD läuft der Kracher gegen Spanien.