Zwei weitere Spieler im Visier
Holt der FC Bayern Sané trotz Kreuzbandriss?
8. August 2019, 18:04 Uhr aktualisiert am 8. August 2019, 18:38 Uhr
Der schlimmste Fall ist eingetreten: Sané, Star von Manchester City, hat sich das Kreuzband gerissen und muss operiert werden. Holen ihn die Bayern trotzdem? So oder so haben sie ein echtes Problem.
Rottach-Egern - Mit einem knappen "Tschüss" verabschiedete sich Uli Hoeneß und brauste in seinem schwarzen Audi davon. Der Präsident des FC Bayern war am Donnerstagnachmittag zu Besuch im Mannschaftshotel "Überfahrt" in Rottach-Egern, Hoeneß' Anwesen in Bad Wiessee liegt ja nur wenige Kilometer entfernt.
Bevor der Bayern-Patron in seinen Wagen stieg, stand er im Sonnenschein am Seeufer für Selfies mit einigen Fans bereit - und er äußerte sich auch zum Kaugummi-Transfer dieses Sommers: zu Leroy Sané. Urlaubsstimmung im Urlaubsparadies? Eher nicht.
Worst Case bei Sané - greift der FC Bayern dennoch zu?
Ob Hoeneß zu diesem Zeitpunkt schon mehr wusste? "Da müssen sie die Engländer fragen", erklärte der Präsident zu den Gerüchten von der Insel, dass der Deal mit Sané (23) inzwischen gescheitert sei.
Hoeneß wollte sich nicht genauer zum Sané-Poker äußern. "Ich kann nichts sagen", erklärte er nur - und: "Wir werden Fakten bekanntgeben. Keine Vermutungen." So, so.
Thomas Müller meinte am Donnerstag im Trainingslager in Rottach-Egern nur mit einem Grinsen: "Zu Transfers kann ich nichts sagen. Ich bin weder Mediziner noch Transferpolitiker. Es ist ja schon alles gemeldet, von perfekt bis geplatzt bis mittendrin. Da weiß man nicht, wem man da glauben soll und wann."
AZ-Infos: Sané könnte trotz Kreuzbandriss kommen
Am Nachmittag waren Müller und alle anderen Bayern dann endlich ein bisschen schlauer: Wie der "Kicker" und "Bild" berichteten, hat sich Sané einen Kreuzbandanriss zugezogen und muss operiert werden. Inzwischen hat dies auch Manchester City bestätigt. Dem Offensivstar droht eine monatelange Pause. Eine offizielle Bestätigung der Vereine gab es zunächst nicht.
Scheitern nun auch die Verhandlungen zwischen Bayern und Manchester City? Nicht unbedingt. Nach AZ-Informationen ist es denkbar, dass Sané trotz dieser schweren Verletzung verpflichtet wird.
Dafür müsste ManCity den Münchnern bei der Ablöseforderung allerdings deutlich entgegenkommen. Nicht zu vergessen: Auch für Lucas Hernández (23) gab Bayern schließlich 80 Millionen aus, obwohl der Verteidiger noch eine Knie-OP vor sich hatte.
Bayerns Not ruft die Vereine auf den Plan
Für die Außendarstellung der stolzen Bayern wäre es aber natürlich nicht ideal, einen weiteren schwer verletzten Spieler für noch immer sehr viel Geld unter Vertrag zu nehmen. In Europa, speziell in England, wurde registriert, wie abhängig sich Bayern von einem Sané-Transfer gemacht hat. Die Kommentare in englischen Medien sind spitzzüngig, teilweise bissig.
Jeder namhafte Klub hat inzwischen realisiert, wie groß die bayerische Not auf der offensiven Außenbahn nach dem Ende der Ära Franck Ribéry/Arjen Robben ist - das wird nun auch die Sané-Alternativen sehr teuer machen. Und die braucht es definitiv. "In der Offensive müssen noch Transfers her. Ein Spieler ist das Minimum, zwei wären gut", sagte Trainer-Legende Ottmar Hitzfeld kürzlich in der AZ und bezeichnete die Qualität im Bayern-Angriff als "zu gering".
Ziyech und Bergwijn im Visier
Für die Zeit nach Ribéry/Robben benötige Bayern "einfach einen Spieler der Kategorie Sané", erklärte Hitzfeld: "Wenn man sich verstärken will, muss man viel Geld in die Hand nehmen."
Laut "Kicker" sind zwei Offensivspieler weiter im Fokus der Münchner. Hakim Ziyech (26) von Ajax Amsterdam sowie Steven Bergwijn (21) von PSV Eindhoven. Ziyech brillierte mit Ajax in der vergangenen Champions-League-Saison, er ist schon erfahren und kann im Angriff auf verschiedenen Positionen spielen. Holland-Talent Bergwijn ist jünger und wuchtiger als Ziyech. In der Vorsaison traf er für Eindhoven 15 Mal und bereitete 13 Tore vor. Ziyech und Bergwijn wären sinnvolle Ergänzungen - selbst dann, wenn Sané trotz Verletzung verpflichtet wird.
Das wird auch Uli Hoeneß genau wissen.
Und Tschüss!
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