Wirt Lankes: "I gfrei mi brutal"
Inoffizielle Eröffnung: 1860-Profis im Löwen-Stüberl
1. Oktober 2019, 15:27 Uhr aktualisiert am 1. Oktober 2019, 18:12 Uhr
Am Mittwoch öffnet das neue Löwen-Stüberl offiziell, tags zuvor statten die Drittliga-Mannschaft und die Geschäftsführung dem neuen Wirt Benedikt Lankes einen ersten Besuch ab.
München - Gestatten: Benedikt Lankes. Satte neun Monate nach der Schließung des Löwen-Stüberls posierte das Geschäftsführer-Duo Michael Scharold und Günther Gorenzel mit dem Verantwortlichen dafür, dass die lange Leidenszeit ein Ende hat. Der neue Stüberl-Wirt sperrt auf.
"I gfrei mi brutal, dass es jetzt endlich soweit ist", sagte der 32-jährige Lankes am Dienstag bei der Wiedereröffnung von Sechzigs Vereinsgaststätte. Ein dreiviertel Jahr nach dem Abschied der Kult-Wirtin Christl Estermann stellt sich ihr Nachfolger vor. Und ist dabei den Tränen nahe.
"Ich bedanke mich beim Verein, bei den Handwerkern, meiner Familie, den Schwiegereltern und meiner Freundin, ohne die das alles nicht möglich gewesen wäre", sagte der sichtlich gerührte Koch und überreichte seiner Liebsten einen Strauß Blumen. "Ich bin ein kleiner Fisch und dachte, hier stehen große Fische Schlange. Jetzt bin ich hier."
Signiertes Löwen-Trikot zum Start
Ein Fisch mit Löwenherz. Von Scharold und Gorenzel gab es für den Wirt ein signiertes und gerahmtes 1860-Trikot, das direkt an der Wand platziert wurde. Das Löwen-Team um Kapitän Felix Weber besetzte geschlossen den Biergarten, neben Medienvertretern kamen auch schaulustige Anhänger zur Voreröffnung.
"Wir haben bei 1860 nicht immer positive Nachrichten, aber wir wollen nach vorne schauen. Das hier ist so eine positive Nachricht: Es hat zwar gedauert, aber das Warten hat sich gelohnt", erklärte Scharold: "Wir haben einen Pächter gefunden, der den Löwen im Herzen trägt und die Aufgabe mit viel Herzblut angehen wird." Der KGaA-Boss habe "Respekt vor dem Sprint", den der 1860-Fan Lankes "zurückgelegt" habe: Der junge Pächter, der einen Zweijahresvertrag mit eigener Option auf weitere drei Jahre unterschrieben hat, habe in den letzten Wochen großen Aufwand betrieben. Mit folgendem Ergebnis, so Scharold: "Wir finden hier viel, was wir kennen, aber auch einen neuen Anstrich."
Endlich haben die Löwen wieder ein Stüberl
Neuer Tresen, etwas Entrümpelung, neue Polster auf Bänken und Stühlen, aber dasselbe Mobiliar und dieselbe Raumaufteilung: Lankes setzt auf die Kombination aus Kult und neuen Elementen. Die Wände zieren nun neben den großen Erfolgen der Sechzger auch Bilder vom aktuellen Coach Daniel Bierofka und dessen Aufstiegsteam 2017/18. "Das sind auch Helden", sagt Lankes, der neben den Fans auch besagte Akteure gerne bekochen würde.
Nachwuchskicker und Geschäftsstellen-Mitarbeiter sollen ebenfalls verköstigt werden. "Auch die Löwen-Legenden sind mir herzlich willkommen", sagt er.
Das Bier im Löwen-Stüberl kostet 3,60 Euro
Und: Lankes begrüßt inmitten gespaltener 1860-Fanlager eine "Diskussionskultur, verbal dürfen schon mal die Fetzen fliegen." Aber: "Was ich nicht dulden werde, sind Beleidigungen - weder gegen Hasan Ismaik, noch gegen Robert Reisinger oder sonst wen - das hat hier nichts zu suchen." Was dem gebürtigen Perlacher, der auch die Wirtschaft "Thomis Kuchl" betreibt, fehlt: die Berechtigung, im Stüberl zu kochen. "Wir haben nur eine Teilkonzession, weshalb wir drüben kochen und die Sachen im Stüberl erwärmen."
Das werde "keinen Unterschied machen". Die Öffnungszeiten (täglich 12 bis 20 Uhr) werde man dem Training und den Spielen anpassen, "vor Zwölf wird es Weißwürste geben - und selbstverständlich auch Schinkennudeln", so Lankes über Estermanns kulinarischen Klassiker.
Das Wichtigste zum Schluss: der Bierpreis. Das Helle kostet 3,60 Euro, das Weißbier 3,80. "Giesinger Mittelfeld", sagt Lankes - der als gemeinsamen Nenner für alle Löwen ausruft: "Sechzig, die Mannschaft und a Hoibe Bier - oder zwoa."
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