SSV Jahn Regensburg
Jahn gewinnt Pokalkrimi gegen Amberg erst im Elfmeterschießen
23. September 2015, 11:43 Uhr aktualisiert am 23. September 2015, 11:43 Uhr
Der letzte Schuss, Marcel Hofrath tritt an und verwandelt sicher. Die Spieler laufen auf den goldenen Torschützen zu und feiern den Sieg. Mit 6:4 nach Elfmeterschießen gewann der SSV Jahn Regensburg am Mittwochabend im Achtelfinale des Toto-Pokals gegen den FC Amberg. Dabei hatten die Regensburger das Spiel eigentlich lange im Griff, verspielten ihre Führung dann aber innerhalb von wenigen Minuten. Am Ende rettete Marcel Hofrath die Mannschaft ins Elfmeterschießen und sorgte auch da für die Entscheidung.
Brand: "Hatten das Spiel im Griff"
"Wir hatten das Spiel weitestgehend im Griff. Allerdings haben wir auch in der ersten Halbzeit die Zielstrebigkeit im Abschluss ein wenig vermissen lassen. Die fünf Minuten, als die Tore fielen, war die einzige Phase, in der wir die Partie nicht unter Kontrolle hatten", fasste Jahn-Coach Christian Brand zusammen. Im Elfmeterschießen habe er voll auf die Qualitäten seines Keepers und seiner Schützen vertraut.
Gäste-Coach Timo Rost sagte: "Es war ein typisches Pokalspiel mit vielen Dingen, die den Pokal ausmachen. So im Elfmeterschießen auszuscheiden, ist sehr bitter. Meine Mannschaft hat ein sehr couragiertes Spiel abgeliefert, ich kann ihr keinen Vorwurf machen."
Kurz: Sieg verdient
"Egal, wie die Entscheidung am Ende gefallen ist, der Sieg war auf jeden Fall verdient", meinte Verteidiger Thomas Kurz, "der Trainer hat viel rotiert und dafür war es ein ordentliches Spiel von uns." Außenstürmer Uwe Hesse sagte nach der Partie: "Wir waren in der 1. Halbzeit sehr dominant, müssten noch mehr auf das zweite oder dritte Tor gehen. Eine Mannschaft wie Amberg kommt dann eben zurück. Aber wir haben genug Qualität, um wieder ins Spiel zu finden."
Jedes Spiel sei für die Mannschaft wichtig, sagte Hesse, somit auch die Pokalpartien. "Das gibt uns Selbstvertrauen. Wir sind seit Saisonbeginn in den Pflichtspielen ungeschlagen. Das gibt uns eine breite Brust", so Hesse. "Wir können einen Pokal gewinnen und in den DFB-Pokal einziehen. Das sagt alles", antwortete Kurz mit einem Lächeln im Gesicht auf die Frage, wie wichtig der Mannschaft der Pokal sei.
Der Jahn ging schon in der 7. Minute in Führung. Nach einem Freistoß von Daniel Schöpf wurde der Ball zum 1:0 ins Tor abgelenkt. Im Stadion wurde ein Eigentor durchgesagt. Allerdings war am Ende Thomas Kurz wohl der Torschütze. Er meinte nach dem Spiel: "Ich war auf jeden Fall dran. Aber die entscheidende Berührung kam vom Gegner."
Das Tor war einer von sehr wenigen Höhepunkten in der ersten Halbzeit. Regensburg kontrollierte zwar die Partie, tat sich aber schwer, richtig zwingende Tormöglichkeiten zu erspielen. Die beste hatte Daniel Schöpf, als sein Schuss von Gäste-Keeper Matthias Götz ans Außennetz abgewehrt wurde (37.). Von Amberg kam offensiv wenig bis nichts. Ein Schussversuch kurz vor der Halbzeit aus sehr optimistischer Distanz war das gefährlichste, was die Rost-Elf zustande brachte.
Amberg in der zweiten Halbzeit gefordert
In der zweiten Halbzeit mussten die Amberger somit mehr für die Offensive tun. Und das machten sie auch. Ein Ausrufezeichen setzte allerdings gleich zu Beginn Marcel Hofrath für den Jahn. Mit einem Flatterball aus der Distanz zwang er Matthias Götz zur Parade (53.). Ansonsten machten nun aber die Amberger mehr fürs Spiel und belohnten sich dafür in der 66. Minute auch . Nach einer Flanke hatte Jahn-Verteidiger Thomas Kurz im Zweikampf mit dem gerade eingewechselten Junior Torunarigha völlig unnötig die Hand draußen. Torunarigha nahm das Angebot dankend an, fiel hin und Schiedsrichter Benjamin Cortus gab Elfmeter. FC-Kapitän Michael Plänitz übernahm die Verantwortung und verwandelte unten links sicher zum 1:1-Ausgleich. "Ich hätte den Elfmeter nicht gegeben. Ich habe zwar den Arm draußen, aber meiner Meinung nach rutscht der Gegner einfach aus.", sagte Kurz nach dem Spiel
Die Amberger schlugen kurz darauf gleich noch einmal zu. In der 72. Minute schloss zunächst Tobias Wiesner von links ab. Sein Ball touchierte die Latte. Aber Christian Knorr stand bereit und verwandelte mit ein wenig Hilfe des Innenpfostens zum 2:1 für die Gäste. Damit war die Partie gedreht. Mit diesem Gegentreffer wurde der Jahn aus seinem Tiefschlaf geweckt. 76 Minuten waren gespielt, als sich Oliver Hein im Mittelfeld super durchsetzte, einen klasse Pass in den Strafraum spielte und Marcel Hofrath trocken zum 2:2 abschloss.
Entscheidung fällt im Elfmeterschießen
Kurz danach hatten die Regensburger auch noch einen personellen Vorteil. Nur zwei Minuten nach seiner ersten sah Christian Knorr bereits seine zweite gelbe Karte und wurde mit gelb-rot vorzeitig in die Kabine geschickt. In der 87. Minute hatte Kolja Pusch den Siegtreffer für den Jahn auf dem Fuß. Nach einer guten Kombination über rechts kam er an der Grenze des Fünfmeterraums völlig frei zum Schuss. Matthias Götz im Amberger Tor konnte das Tor mit einer klasse Parade allerdings verhindern. Bis zum Ende blieb es beim 2:2. Somit musste das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen.
Für den Jahn trafen dabei Markus Palionis und Daniel Schöpf, nur Kolja Pusch verschoss. Bei Amberg trafen Junior Torunarigha und Marco Wiedmann. Silas Göpfert und Sven Seitz verschossen jeweils. Und dann kam Marcel Hofrath und verwandelte den letzten entscheidenden Strafstoß. Und der Jubel war groß.
SSV Jahn Regensburg - FC Amberg 6:4 n.E.
Tore: 1:0 Kurz (7.), 1:1 Plänitz (66., Foulelfmeter), 1:2 Knorr (72.), 2:2 Hofrath (76.) 3:2 Palionis, 3:3 Torunarigha, 4:3 Schöpf, 5:3 Hein, 5:4 Wiedmann, 6:4 Hofrath; Zuschauer: 3.463
So spielte der SSV Jahn: Pokorny - Tiefenbrunner, Kurz, Odabas, Trettenbach (85. Paulus) - Palionis, Hein, Schöpf - Jünger (67. Hesse), Kopp (77. Pusch), Hofrath