Premier League

Klopp gegen Pep: Das Duell um den Titel


Mit Liverpool erfolgreich: Jürgen Klopp.

Mit Liverpool erfolgreich: Jürgen Klopp.

Von Lukas Schauer / Onlineredaktion

Vor dem Spitzenspiel in der Premier League zwischen ManCity und Liverpool fürchtet Guardiola bereits die Vorentscheidung, Reds-Coach Klopp die Schlagzeilen danach. "Ich bin doch kein Idiot".

Liverpool - Vor dem großen Duell in der Premier League war Trainer Jürgen Klopp wieder in seinem Element: "Ich bin nicht der klügste Mensch der Welt, aber ich doch bin kein Idiot - zumindest nicht immer", echauffierte sich der deutsche Trainer des FC Liverpool in der Pressekonferenz vor dem Aufeinandertreffen mit Manchester City und Pep Guardiola am Donnerstag (21.00 Uhr/DAZN), in dem viele schon eine Vorentscheidung im Titelrennen sehen. "Was Sie hier alles aus der Situation machen, verstehe ich ja zum Teil. Aber Ihr alle seid die Ersten, die dann die Schlagzeile ,Werden sie nervös?' bringen."

Klopp lieferte sich mal wieder eines seiner bekannten Scharmützel mit den Medienvertretern. "Das ist ein leichter Job. Ich wäre gerne an Ihrer Stelle. Aber natürlich immer noch mit meinem Gehalt als Liverpool-Trainer", sagte er zu den anwesenden Medienvertretern und hatte damit wieder die Lacher auf seiner Seite.

Erste Meisterschaft für Liverpool seit 1990?

Was den Deutschen derzeit aber wirklich auf die Palme bringt, ist die ständige Frage nach der ersten Reds-Meisterschaft seit 1990. "Wir denken nicht an den Vorsprung, nicht eine Sekunde", sagte Liverpools Teammanager Klopp: "Woran wir denken, sind 54 Punkte - unglaublich." Diese unerwartet starke Ausbeute haben die Reds nach 20 Spieltagen ohne jede Niederlage auf dem Konto.

Viel entscheidender ist aber der Vorsprung von sieben Zählern auf den ärgsten Verfolger City. Nach dem Duell könnten es zehn sein - es wäre wohl die Vorentscheidung im Titelrennen. So sehen es viele Fans und Medien, so sieht es auch Guardiola. "Wenn man sich Liverpools Situation anschaut, wissen wir, dass es vorbei ist, wenn wir Punkte lassen", sagte Citys Teammanager, dessen Ehrfurcht vor dem Spitzenreiter offensichtlich ist: "Liverpool ist vielleicht das beste Team in Europa oder auf der Welt, und sie sind in Top-Form." Klopps hat bei 48 geschossenen Toren nur acht Gegentreffer zugelassen.

Die Offensive ist magisch, die defensive stark wie selten

Hinten machen Abwehrchef Virgil van Dijk und Weltklasse-Torwart Alisson dicht, vorne lassen Mohamed Salah, Sadio Mane und Roberto Firmino ihre Magie wirken. Das hat am Samstag beim 5:1-Kantersieg auch der FC Arsenal zu spüren bekommen. Dass sich davon nicht auf City rückschließen lässt, merkte Klopp sogleich an.

"Wir alle wissen, dass Manchester City ein fantastisches Fußballteam ist. Und ein Auswärtsspiel bei City - wer kann dorthin fahren und denken: ,Wir werden wahrscheinlich gewinnen'? Kein Team der Welt, nicht einmal wir", sagte der Deutsche, der gleich einmal das Worst-Case-Szenario durchspielte. Sollte nämlich City siegen, schmilzt der Liverpooler Vorsprung auf vier Punkte - und in den Schlagzeilen würde wohl etwas von nervösen Liverpoolern stehen.

Beruhigen könnte den 51-Jährigen seine persönliche Bilanz gegen Guardiola. In 15 Spielen gegen den Katalanen siegte der Ex-BVB-Trainer achtmal und holte zwei Remis. Als starker Mann in Liverpool verlor Klopp in mehr als drei Jahren erst einmal gegen seinen früheren Bayern-Widerpart (0:5 gegen City im September 2017). Im vergangenen April räumten die Reds den Liga-Rivalen gar im Viertelfinale der Champions League aus dem Weg. Und auch diesmal steht Man City auf dem Speiseplan, wie Klopp verriet: "Wir sind hungrig."

Lesen Sie auch: Vor diesen Klopp-Raketen zittert Bayern schon jetzt