Brandheiße Offensive
Leroy Sané im Anflug: Der FC Bayern hat ein neues Trio Infernale
2. Juli 2020, 6:07 Uhr aktualisiert am 2. Juli 2020, 6:07 Uhr
Leroy Sané soll wohl schon am Donnerstag beim FC Bayern vorgestellt werden - und in Zukunft Teil einer brandheißen Offensive sein. "Für Sané und Bayern gibt es doch nichts Besseres", sagt Lothar Matthäus in der AZ.
München - Es ist offenbar nur noch eine Frage von wenigen Stunden: Der FC Bayern will Leroy Sané (24) in München vorstellen, ja wirklich: den leibhaftigen Sané.
Der Offensiv-Star, seit mehr als einem Jahr Bayerns Objekt der außerordentlichen Begierde, soll laut "Sky" bereits am Mittwochabend einen Teil des den obligatorischen Medizincheck absolviert haben - ein die Unterschrift unter einen Fünfjahresvertrag soll folgen.
Endlich heißt es: Servus, Leroy! "Wir sind mit dem Management von Leroy Sané und auch von Manchester City in sehr guten Gesprächen", erklärte Hasan Salihamidzic am Mittwoch, am Tag seiner Beförderung zum Bayern-Sportvorstand: "Jetzt müssen wir uns aber noch gedulden, mehr gibt es nicht zu sagen."
Pep Guardiola verabschiedete Sané bereits öffentlich
Doch bereits am Mittwochabend landete Sané in der bayerischen Landeshauptstadt. Ehrenpräsident Uli Hoeneß hatte den Deal zuvor im Gespräch mit "Sport1" bestätigt und gesagt: "Ich freue mich sehr, dass Leroy zum FC Bayern kommt. Dieser Transfer wird die Attraktivität dieser Mannschaft noch mal verstärken. Das haben die Verantwortlichen gut gemacht."
Sané kommt mit riesigen Erwartungen zu seinem neuen Klub. "Der FC Bayern und die gesamte Bundesliga dürfen sich auf einen deutschen Nationalspieler freuen, der sich in seinen vier Jahren bei Manchester City sehr gut entwickelt hat", sagt Lothar Matthäus der AZ: "Überraschend kommt der Transfer jetzt nicht mehr, denn das Tischtuch zwischen Sané und City war zerschnitten."
Ex-Bayern-Trainer Pep Guardiola verabschiedete den Angreifer am Mittwoch bereits öffentlich: "Wir danken ihm für die gemeinsamen Jahre und wünschen ihm alles Gute bei einem fantastischen Klub."
Etwas weniger als 50 Millionen Euro Ablöse (plus Boni) zahlen die Münchner für Sané, der im August nicht mehr für City in der Champions League spielen wird. Stattdessen will er die Vorbereitung mit Bayern absolvieren. Sein Gehalt soll bei unter 20 Millionen pro Jahr liegen.
Sané-Verpflichtung ist das Meisterstück von Salihamadzic
Zweifellos noch immer sündhaft viel Geld, aber deutlich weniger als das, was Bayern im Sommer 2019 für Sané ausgegeben hätte. Von mehr als 100 Millionen Euro war damals die Rede, ehe im englischen Supercup das rechte Kreuzband des Außenstürmers riss. Der Deal scheiterte damals - vorerst.
Nun kommen beide Seiten doch noch zusammen. "Für Sané und für Bayern gibt es doch gar nichts Besseres", sagt Matthäus. Und auch nicht für den neuen Sportvorstand Salihamidzic (43). Die Verpflichtung wird als Brazzos Meisterstück gefeiert.
Mehr als ein Jahr lang hatte er um Sané kämpfen müssen - auch gegen interne Widerstände. Trainer Hansi Flick (55) hätte sich anstelle von Sané nämlich auch sehr gut Kai Havertz (21) in der Bayern-Offensive der Zukunft vorstellen können.
Sané beim FC Bayern: Das ist die neue heiße Angriffsreihe
Aber auch mit Sané ist der Angriff der Münchner prächtig besetzt. Beim Blick auf die Anzahl an Topspielern kann der Konkurrenz nur angst und bange werden. Auf der linken Seite dürfte Sané wirbeln, wenn alle Stars fit sind, rechts Nationalelf-Kumpel Serge Gnabry (24). Und ganz vorne stürmt natürlich Robert Lewandowski (31). Bayerns neues Trio Infernale - eine heißere, bessere Angriffsreihe findet man in ganz Europa nicht.
Das meint auch Matthäus: "Bayern ist jetzt mit Sané langfristig gut aufgestellt, um in der europäischen Spitze mithalten zu können." Für den Sky-Experten und früheren Bayern-Kapitän ist auch Kingsley Coman (24) weiter eine sehr wertvolle Option. Er sehe bei ihm "keinen großen Qualitätsunterschied zu Sané und Gnabry", erklärt Matthäus: "Und mit dem wiedererstarkten Thomas Müller hat man im offensiven Mittelfeld noch einen weiteren hervorragenden Spieler."
In dieser Saison war Müller, der am liebsten und besten als Zehner agiert, wettbewerbsübergreifend an 37 Toren direkt beteiligt. Gnabry hatte 32 Mal seine Füße im Spiel, Torgigant Lewandowski sogar bei sagenhaften 55 Treffern.
Sané und Gnabry: Überzeugende Doppelspitze im DFB-Team
Coman, der immer wieder mit Verletzungen oder Formschwankungen zu tun hat, kommt auf "nur" 14 Torbeteiligungen. Sané blieb aufgrund der Verletzung ohne eigenen Treffer oder eine Vorlage.
Der neue Superstar erweitert nun die taktischen Möglichkeiten in der Offensive. Es wäre "schon gut, ein bisschen mehr Breite in der Qualität" zu haben, sagte Flick. "Ich glaube, da würde uns Tempo auch noch guttun, dass wir nachlegen könnten."
Tempo bringt Sané definitiv mit, ebenso Flexibilität. Gemeinsam mit Gnabry bildete er im Nationalteam auch schon eine Doppelspitze - sehr überzeugend. Und nun wird dieses Duo noch von Lewandowski unterstützt. Die Fans des FC Bayern dürfen sich auf Offensivspektakel freuen.
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