Aufstieg in die 2. Liga?

Löwen-Boss Gorenzel spricht über das große Ziel nach Corona


Wiederholung erwünscht! So eine wilde Löwensause wie beim Drittliga-Aufstieg 2018 wünscht sich Günther Gorenzel auch für diesen Sommer - wenn es Corona und vor allem die Gegner zulassen.

Wiederholung erwünscht! So eine wilde Löwensause wie beim Drittliga-Aufstieg 2018 wünscht sich Günther Gorenzel auch für diesen Sommer - wenn es Corona und vor allem die Gegner zulassen.

Von Katharina Federl

Tiefstapeln war gestern! Die Löwen wollen nach der Corona-Zwangspause angreifen - und zwar ganz oben. Sechzigs Gorenzel: "Bei der gesamten Truppe ist mittlerweile eine Überzeugung entstanden."

München - Größer könnte die Spanne an Szenarien für die Löwen kaum sein: zwischen Zerfall und Aufstieg in die Zweite Bundesliga. Je mehr sich Politik und Profifußball einer Fortsetzung der laufenden Spielzeit nähern, desto mehr nährt sich der große Traum.

Der Traum einer unvergleichlichen Aufholjagd des TSV 1860. "Wir wissen genau, was wir können", erklärte Sechzigs Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel und wagte sich am Mittwoch im Rahmen einer weiteren digitalen Pressekonferenz aus dem Schneckenhaus. Nach dem zunächst propagierten Saisonziel Klassenerhalt, das der tiefstapelnde TSV nicht einmal nach 14 Spielen ohne Pleite korrigieren wollte, stellt Gorenzel, der den Erhalt der Zweitliga-Lizenz unter "gewissen Auflagen" bestätigte, nun klar: Der Zwangspause soll der ganz große Wurf folgen.

"Im Fußball entwickelt sich oft eine Art Schneeballeffekt - positiv wie negativ", meinte Gorenzel voller Zuversicht: "Wenn es dir gelingt, in positives Fahrwasser zu kommen, verstärken sich psychologische Effekte in einer Fußballmannschaft massiv. Es ist mittlerweile eine Überzeugung entstanden - nicht nur bei mir oder dem einzelnen Spieler, sondern bei der gesamten Truppe." Mit anderen Worten: Nach Corona ist vor dem Aufstieg!

"Wir können gegen Corona nur gewinnen, wenn sich jeder an die Spielregeln hält"

Grundvoraussetzung des Giesinger Großangriffs auf die Aufstiegsränge ist selbstredend, dass die Drittliga-Saison eine Fortsetzung findet. Gorenzel rechnet mit der "dritten oder vierten Maiwoche" und bittet alle Beteiligten: "Mein großer Appell an alle da draußen, an die Löwenfamilie und die gesamte Gesellschaft: Wir können das Spiel gegen Corona, gegen den SV Covid 19 nur gewinnen, wenn sich jeder an Spielregeln hält."

"Es geht um den Erhalt der Dritten Liga und den gesamten Profifußball", sagt Sportchef Günther Gorenzel.

"Es geht um den Erhalt der Dritten Liga und den gesamten Profifußball", sagt Sportchef Günther Gorenzel.

Bezogen auf den Sport gehe es "in erster Linie um unseren großartigen Verein", doch eben auch "um den Erhalt der Dritten Liga" und den "gesamten Profifußball."

Gorenzel verteidigte dabei das "strengste Hygienekonzept aller nichtmedizinischen Bereiche" mit "engmaschigen Testungen" und "einer Art Selbstquarantäne der Spieler" - der Vorwurf, der Fußball verschlinge zu viele Tests, sei dagegen "ein Märchen".

1860-Boss Gorenzel setzt sich für Saison-Fortsetzung ein

Gorenzel kritisierte erneut jene Vereinsbosse, die sich für einen Saisonabbruch stark machen. In die Richtung von Waldhof Mannheims Geschäftsführer Markus Kompp, der sich für einen Aufstieg des Tabellen-Zweiten am grünen Tisch einsetzt und mehrfach gegen eine Verschwiegenheitsvereinbarung verstieß, konterte Gorenzel: "Das ist eine Frage des Führungsstils, den jeder für sich selbst wählen muss. Ich habe da eine klare Haltung und da gilt es, sich an Absprachen zu halten." Zudem war der Mailverkehr zwischen Kompp und Gorenzel öffentlich geworden. Sechzigs Sportchef dazu: "Wenn E-Mails den Medien zugespielt werden, muss man das zur Kenntnis nehmen. Ich habe einen klaren Wertekompass und würde diese Dinge nie in die Waagschale werfen."

Die Haltung von Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand gegen Geisterspiele sei für Gorenzel "nicht zu Ende gedacht", denn: "Wenn jetzt die Bundesliga weitergeht und unser Nachbar von der Säbener Straße kommt am Anfang ins Straucheln, sagt dann Münchens Oberbürgermeister: keine Geisterspiele mehr, damit Bayern zum Meister erklärt wird?"

Was bleibt, ist der nun offengelegte Traum: Sollte "in den kommenden Tagen das Go der Politik kommen", stehe 1860 "Gewehr bei Fuß" - um der Corona-Krise die Krönung folgen zu lassen.

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