Wegen Katar-Partnerschaft
Münchner Stadträte fordern: FC Bayern soll sich für Menschenrechte einsetzen
11. März 2020, 16:51 Uhr aktualisiert am 11. März 2020, 16:51 Uhr
Mitglieder des Münchner Stadtrats fordern vom FC Bayern München ein Bekenntnis zu Menschenrechten. Hintergrund ist die Partnerschaft des Vereins mit Katar. Der Deal des Rekordmeisters wird immer wieder kritisiert.
München - Nach den Fanprotesten der Bayern-Anhänger macht nun auch der Stadtrat Druck auf den Rekordmeister wegen seiner Nähe zum Land Katar. Vertreter gleich mehrerer Stadtratsfraktionen forderten OB Dieter Reiter in seiner Funktion als Verwaltungsbeirat bei den Bayern dazu auf, dass der Klub ein Statement zur Lage der Menschenrechte in Katar verlangen solle. Ein entsprechender Antrag wurde eingereicht. Der FC Bayern wurde in der Vergangenheit mehrfach für seine Partnerschaft mit dem Emirat gerügt.
Seit Jahren wird Katar von Menschenrechtlern angeprangert. Neben mutmaßlich menschenunwürdigen Arbeitsbedingung ist beispielsweise auch Homosexualität unter Strafe verboten. Im Winter 2022 wird die Fußballweltmeisterschaft dort ausgetragen.
Stadträte von FDP, Linke, ÖPD und Grünen fordern nun vom FC Bayern München ein klares Bekenntnis zur Bedeutung der Menschenrechte für den Verein.
Die Stadträte fordern vom FC Bayern außerdem einen Runden Tisch, an dem die brennenden Fragen zur Menschenrechtssituation in Katar geklärt werden sollen. Daran sollten Vertreter des Vereins, Menschenrechtsorganisationen, Arbeitsmigranten und Politiker aus Katar zusammenkommen. Der FC Bayern sei als eines der größten Aushängeschilder der Stadt dazu verpflichtet, im Einklang mit geltenden Menschenrechten zu handeln.
Rummenigges Katar-Statement auf Jahreshauptversammlung
Der Klub selbst hat in den letzten Jahren das Thema Menschenrechte in Katar oft umschifft und nur selten klar Stellung bezogen. Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge sagte zwar auf der letzten Jahreshauptversammlung des Vereins, dass es in Katar seit der Partnerschaft mit den Bayern eine positive Entwicklung in Sachen Menschen- und Arbeiterrechte gegeben habe, eindeutige Belege fehlen dafür jedoch.
Die staatliche Fluggesellschaft Qatar Airways gehört - neben Firmen wie SAP - zu den sogenannten Platinpartnern des FC Bayern. Das sorgte immer wieder für Kritik. Genauso wie die Reisen des Rekordmeisters ins Wintertrainingslager nach Katar.
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