Einzelkritik zum TSV 1860

Noten: Ein Mal die Sechs und zwei Mal die Zwei für Sechzig


Sieg in letzter Minute verspielt: der TSV 1860 in Braunschweig.

Sieg in letzter Minute verspielt: der TSV 1860 in Braunschweig.

Von Christina Stelzl

Der TSV 1860 verspielt bei Eintracht Braunschweig in der Nachspielzeit einen möglichen Sieg. Keeper Marco Hiller ist anfangs ein Unsicherheitsfaktor, und Benjamin Kindsvater kann Nico Karger diesmal nicht ersetzen - die Einzelkritik zu den Löwen.

München/Braunschweig - "Es ist ärgerlich, dass wir in den Schlussminuten ein Gegentor bekommen haben", sagte Phillipp Steinhart nach dem 1:1 des TSV 1860 in Braunschweig bei "Magenta Sport" - und brachte damit die wohl wichtigste Erkenntnis auf den Punkt.

Torwart Marco Hiller leistete sich einen Faux-pas, der beinahe bestraft worden wäre. Und Benjamin Kindsvater ist an diesem Tag kein wirklicher Ersatz für Nico Karger. Lesen Sie hier die Einzelkritik zum Löwen-Remis:

MARCO HILLER, NOTE 4: Anfänglicher Unsicherheitsfaktor. Ließ erst einen Distanzschuss prallen und hatte Glück, dass Braunschweigs Treffer zurückgepfiffen wurde. Patzte auch gegen Feigenspahn, was sich ebenfalls fast gerächt hätte. Danach stabil, beim 1:1 chancenlos.

HERBERT PAUL, NOTE 3: Defensiv öfter in Bedrängnis, doch er hielt dem Druck Stand. Vorwärtsdrang gegen starke Niedersachsen dagege kaum vorhanden.

FELIX WEBER, NOTE 4: Sechzigs Spielführer hielt seine Abwehr auch diesmal zusammen, wenngleich mit mehr Mühe als zuletzt. In der Nachspielzeit verlor er das entscheidende Kopfballduell gegen Torschütze Düker.

Simon Lorenz überzeugt auch gegen die Eintracht

SIMON LORENZ, NOTE 2: Lieferte ein gutes Spiel ab. Elfmeterreifes Foul gegen Fürstner? Wohl kaum. Wenn ihn 1860 nur halten könnte...

PHILLIPP STEINHART, NOTE 2: Verteidigte fleißig und meistens ordentlich. Lieferte sich mit Kessel den ein oder anderen nickligen Zweikampf. Wenn vorne nix geht, muss eben (wieder) der Standard-Spezialist herhalten.

STEFAN LEX, NOTE 4: Der Ex-Bundesligaprofi konnte sein Können diesmal kaum abrufen. Zeigt sich zwar giftig in den (Defensiv-)Duellen, seinen Job in der Offensive verfehlte er ebenso wie seine Kollegen. Ausnahme: Holte den Freistoß vor dem 1:0 heraus.

Efkan Bekiroglu spielt einen Traumpass

EFKAN BEKIROGLU, NOTE 6: Der Kreativ-Löwe kam diesmal lange gar nicht erst zur Entfaltung. Eine Bogenlampe mit Pausenpfiff, mehr nicht. Traumpass auf Kindsvater, der das 2:0 verpasste. Und sorgte dann für den ekelhaften Tiefpunkt mit einer Spuckattacke gegen Braunschweigs Benjamin Kessel. Dafür kann's nur eine Note geben: setzen, sechs!

DANIEL WEIN, NOTE 3: Hatte auch so seine liebe Müh und Not mit den dominierenden Braunschweigern, die er mit zunhmndem Spielverlauf immer besser in den Griff bekam.

BENJAMIN KINDSVATER, NOTE 5: Ersetzte erneut den verletzten Karger. Zu wenige Impulse, zu wenig Durchschlagskraft. Dann die ganz dicke Chance, alles klar zu machen - kläglich in die Wolken.

Löwe Benjamin Kindsvater (vorne) im Duell mit Braunschweigs Benjamin Kessel.

Löwe Benjamin Kindsvater (vorne) im Duell mit Braunschweigs Benjamin Kessel.

PRINCE OWUSU, NOTE 4: Ein, zwei gekonnte Vorlagen, vor allem Kollege Mölders verpasste seine Flanke nur knapp. Ansonsten ziemlich wirkungsloser Prince. Mehrere zu einfache Ballverluste, als Sechzig hätte kontern können. Gelb-Rot gefährdet runter.

Sascha Mölders als erster Verteidiger

SASCHA MÖLDERS, NOTE 4: Erster Verteidiger eingekesselter Löwen. Ein halbwegs gefährlicher Torschuss, eine Rettungstat per Kopf im eigenen Strafraum. Viel mehr kam da nicht vom Routinier. Außer jede Menge Abnutzungskampf im Getümmel.

MARKUS ZIEREIS, NOTE 4: Ersetzte Owusu und half mit, den Vorsprung ins Ziel zu bringen. Ließ in der Schlussphase eine Kopfballgelegenheit liegen.

KODJOVI KOUSSOU UND AARON BERZEL KAMEN ZU SPÄT FÜR EINE BEWERTUNG.