Kapazität, Kosten, Pläne
Reiter: Grünwalder Stadion soll für 30 Millionen Euro ausgebaut werden!
19. Juli 2019, 12:02 Uhr aktualisiert am 23. Juli 2019, 13:17 Uhr
Für insgesamt 30 Millionen Euro soll das Grünwalder Stadion zweitligatauglich gemacht werden. Doch OB Dieter Reiter stellt auch klar: bei 18.060 Zuschauern ist Schluss!
München - Die gute Nachricht: Das Grünwalder Stadion kann für die Zweite Fußball-Bundesliga tauglich gemacht werden.
Die schlechte, zumindest aus Sicht des TSV 1860 München: Mehr als 18.060 Zuschauer werden nicht hineinpassen! Das hat Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Freitag mitgeteilt.
Maximal 18.060 Zuschauer im Grünwalder!
Wie die von der Stadt vor Monaten beim Frankfurter Büro Albert Speer in Auftrag gegebene Studie zeigt, gelte bei einer weiteren Erhöhung der Kapazität der Bestandsschutz nicht mehr. Dann wären gar keine Fußballspiele mehr in der Heimstätte der Löwen möglich. "Dieses Risiko werde ich nicht eingehen", so Reiter. Über diese Bedenken hatte die AZ bereits berichtet.
Das Ziel, die Kapazität deutlich zu erweitern, könnte sich laut den Experten ins Gegenteil verkehren: Die Aufstellung eines neuen Bebauungsplans, der dafür unumgänglich ist, führt zu neuen Prüfungen (Stellplatzanzahl, Schallschutz), die nach Einschätzung von Albert Speer und Partner "nicht erfolgreich abgeschlossen werden" können. Die 18.060 Zuschauer sind daher das Maximum.
Überdachung und zweiter Rang in Ostkurve
Reiter werde dem Stadtrat nun vorschlagen, insgesamt knapp 30 Millionen Euro in die Erweiterung des Stadions zu investieren. Um die Zweitligatauglichkeit zu gewährleisten, wird das Stadion komplett überdacht - damit soll auch der Schallschutz weiter verbessert werden. Zudem sollen nach AZ-Informationen die Haupttribüne verlängert sowie ein zweiter Rang in der Ostkurve gebaut werden. Die DFL sieht zudem 8.000 Sitzplätze vor. Deswegen wird unter anderem der Block Q mit Sitzplätzen ausgestattet. Stimmt der Stadtrat dem Ausbau zu, könnten schon bald die Bagger anrücken.
Die Chancen dafür scheinen alles andere als schlecht zu stehen: Die Grünen bezeichnen die Kapazität von 18.060 in einer Mitteilung als "realistischen Kompomiss, der allen Interessen so gut wie möglich" gerecht werde. Man werde sich dem Ausbau deshalb nicht widersetzen, teilt Grünen-Stadträtin Jutta Koller mit. Da auch die SPD hinter dem Vorschlag steht, fehlen also nur noch ein paar Stimmen.
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