Fußball-Bundesliga

Rot für Rapp und Debüt-Pleite: Kiel mit 0:2 gegen Wolfsburg


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Kiels Fiete Arp (r) und Wolfsburgs Cedric Zesiger in Aktion.

Von dpa

Marcel Rapp bedankte sich trotz der bitteren Pleite nach der geschichtsträchtigen Heimpremiere in der Fußball-Bundesliga bei seinem Wolfsburger Trainer-Kontrahenten Ralph Hasenhüttl. Der Trainer von Holstein Kiel hatte in der hitzigen Schlussphase beim 0:2 (0:2) gegen den VfL Wolfsburg die Rote Karte gesehen. Hasenhüttl konnte Rapps Unverständnis über den Platzverweis (90. Minute+7) verstehen. Der Kieler Coach war in die gegnerische Coaching-Zone eingedrungen.

"Die Regel kannte ich auch nicht", sagte Hasenhüttl. Er sei schon oft ohne Konsequenzen durch die gegnerische Zone gelaufen, sagte er und kassierte von Rapp ein "Danke, Ralph." Auch Wolfsburgs Torwarttrainer Pascal Formann hatte in der Situation Rot gesehen.

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Wolfsburgs Maximilian Arnold (M) bejubelt sein Tor zum 0:1.

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Kiels Shuto Machino (l) und Wolfsburgs Kilian Fischer kämpfen um den Ball.

Der eingewechselte Jann-Fiete Arp wollte laut Rapp nahe der Gästebank den Ball holen und geriet mit Wolfsburgern aneinander. "Ich laufe dahin, sag noch: "Gib den Ball her" und dann kam der Schiri und hat mir eine Rote Karte gegeben", haderte der Holstein-Coach. "Er hat mir nach dem Spiel erklärt, dass der Trainer nicht in die gegnerische Coaching-Zone darf. Das wusste ich bis dato auch nicht."

Die verdiente Pleite der Kieler gegen clevere Wolfsburger rückte so in den Hintergrund. Der VfL verdarb das besondere Spiel, denn nie zuvor hatte seit der Gründung der Bundesliga eine Erstliga-Partie in Schleswig-Holstein stattgefunden. Nach zwei Spieltagen bleibt der norddeutsche Aufsteiger weiter punktlos.

Die Bundesliga-erprobten Gäste wirkten weitestgehend kaltschnäuziger als die Erstliga-Anfänger. Nach einem mutigen Beginn der Kieler gaben Maximilian Arnold (27. Minute) und Sebastiaan Bornauw (30.) durch ihre Treffer nach Standardsituationen der Feiertagsstimmung der stimmungsvollen Fans einen Dämpfer. Das Holstein-Stadion war mit 15.034 Zuschauern ausverkauft.

"Standards müssen wir besser verteidigen", kritisierte Rapp. "Wir müssen lernen", fügte er hinzu. Dagegen lobte sein Kontrahent Hasenhüttl, dass sein Team "mit einfachen Mitteln" in die gegnerische Hälfte gekommen sei. "Wir sind sehr zufrieden", sagte der Österreicher.

Noch unter der Woche hatte Holstein am und im Stadion gewerkelt. Der Club musste Lizenzauflagen der DFL erfüllen - darunter neue Kameras und verbessertes Flutlicht. Ab Herbst 2025 ist der Umbau der Arena geplant.

Auch ohne neue Arena hatten die Fans auf das erste Bundesliga-Heimspiel hingefiebert. In der Stadt dominierten die blauen Trikots. Holstein-Trainer Rapp sprach vor der Bundesliga-Heimpremiere von einem "historischen Spiel". Auch Wolfsburgs Trainer Hasenhüttl war gewarnt, als er die "besondere Stimmung" rund um die "historische Begegnung" erwähnte. Aber: Die Niedersachsen wollten die blau-weiß-rote Party zügig beenden.

Das ließ der Nordclub zunächst nicht zu und startete schwungvoll in die Partie. Shuto Machino (12.) erhielt die erste gute Möglichkeit, als er frei am Strafraumrand in gute Schussposition kam, aber den Ball nicht richtig traf. Wolfsburg fehlten zu dem Zeitpunkt die Ideen, lange Bälle verfehlten oft ihr Ziel.

Die Gäste wurden aber besser - und zerstörten die Anfangseuphorie. Erst scheiterte Patrick Wimmer frei vor dem Kieler Tor mit seinem zentralen Schuss auf Torwart Timon Weiner. Besser machte es kurz darauf Kapitän Arnold mit einem Freistoß aus etwa 25 Metern, der sich abgefälscht ins Tor der Kieler senkte. Innenverteidiger Bornauw erhöhte wenig später per Kopf - wieder nach einer Standardsituation.

Kurz vor der Halbzeitpause kassierte die Niedersachsen noch einen Rückschlag: Der Kroate Lovro Majer musste den Platz nach einem Foul verletzt verlassen. Für ihn kam die BVB-Leihgabe Salih Özcan auf den Platz. Der türkische Nationalspieler war zwischen 2019 und 2020 an Holstein ausgeliehen.

Der zweite Durchgang blieb intensiv mit vereinzelten Torchancen auf beiden Seiten. Doch die Kieler waren nicht gefährlich genug, um in die Nähe des Ausgleichs zu kommen.


Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.