Fußball
Sebastian Dreier ist jetzt Fußballlehrer
29. März 2019, 14:17 Uhr aktualisiert am 29. März 2019, 14:17 Uhr
Es ist geschafft! Seit Donnerstagabend darf sich Sebastian Dreier offiziell Fußballlehrer nennen. Der 27-Jährige aus Landshut hat in den vergangenen zehn Monaten den Lehrgang zur höchsten Ausbildung für Trainer absolviert, am Donnerstag bekam er auf einer Gala die Urkunde überreicht.
Jetzt sei er einerseits froh, dass diese intensive Zeit zu Ende geht, sagt Dreier im Gespräch mit idowa. Andererseits werden ihm der Kurs und die Kollegen auch fehlen: "Man kann sich das schon wie bei einer Mannschaft vorstellen. Nur dass hier statt 24 Spielern eben 24 Trainer zusammenarbeiten. Die gemeinsame Zeit schweißt zusammen."
Auf den Fußballlehrer-Lehrgang, der erstmals von Daniel Niedzkowski geleitet wurde, blickt der Niederbayer vollauf positiv zurück. "Es wird viel diskutiert, es geht um Kritik und Reflexion. Man bekommt offene und konstruktive Rückmeldung und permanentes Feedback", erzählt er. Der Lehrgang war in drei große Bereiche aufgeteilt: Fußballlehre, Psychologie und Physiologie. Spaß gemacht habe alles, denn "es dreht sich ja immer um Fußball", erzählt Dreier mit einem Lachen.
Erfahrung wichtiger als Note
Profitiert habe er auch von den Trainerkollegen. "Das waren alles gute Trainer aus unterschiedlichsten Tätigkeitsbereichen", sagt Dreier. Darunter waren Jugendtrainer wie er, aber auch Trainer wie Daniel Bierofka, die bereits im Profibereich tätig sind. "Durch die unterschiedlichen Trainertypen kam es immer zu lebhaften Diskussionen."
In den ersten Modultests hat Dreier gut abgeschnitten, die Note sei für ihn aber nicht so wichtig. "Entscheidend ist die Erfahrung, die man sammelt." Durch den Lehrgang verändere sich die Denkweise ein Stück weit, vor allem Kleinigkeiten sehe man anders. Was er zum Beispiel für sich selbst gelernt habe? "Ich bin als Trainer sehr aktiv im Coaching. Manchmal muss man den Spielern aber die Leine auch weiter lassen und den Moment finden, um loszulassen."
Praktikum beim Bundesligateam
Die zehn Monate seien ein Riesenaufwand gewesen, so Dreier rückblickend. "Von Montag bis Mittwoch ist man mit dem Kopf beim Lehrgang, ab Donnerstag dann voll bei seiner Mannschaft. Da ständig zu wechseln, ist anstrengend", sagt er. Deshalb ist er dankbar, dass ihn Mainz 05, wo er seit Sommer die U15-Mannschaft trainiert, dabei sehr gut unterstützt hat. So hat er beispielsweise auch sein Praktikum bei der Bundesliga-Mannschaft der Mainzer und bei Cheftrainer Sandro Schwarz absolviert. "Es war super, wie nah mich Sandro Schwarz rangelassen hat. Dadurch habe ich einfach mal den Bundesliga-Alltag erlebt."
Mit seiner U15 spielt Dreier eine herausragende Saison, hat von 19 Spielen bis auf ein Remis alles gewonnen und steht auf dem ersten Tabellenplatz. "Wir haben total talentierte Spieler mit großem Potenzial", sagt Dreier. Für ihn war es eine neue Herausforderung, weil er in diesem Altersbereich noch nicht als Trainer tätig war. Insgesamt spricht er von einem "super ersten Jahr" in Mainz.