AZ-Kommentar
So manövriert der TSV 1860 geradewegs auf den Abstieg zu
15. Juni 2019, 19:27 Uhr aktualisiert am 15. Juni 2019, 19:27 Uhr
Der e.V. um Robert Reisinger und Investor Hasan Ismaik blockieren mit ihrem Machtkampf den TSV 1860. Dieser Sturheit folgt der sportliche Abstieg, wird die Blockadepolitik nicht gebrochen. Ein Kommentar.
"Mir ist bewusst, dass der TSV 1860 mit der aktuellen Mannschaft größte Gefahr läuft, das Saisonziel Klassenerhalt in der Dritten Liga nicht zu erreichen."
Der TSV 1860 hat genug Darlehen angenommen
Hasan Ismaik hat in seinem Rundumschlag treffend beschrieben, was den Löwen droht, wenn nicht doch noch nachgerüstet wird. Nachgerüstet werden könnte. Hauptsponsor "die Bayerische" will für das nächste Jahr 1,6 Millionen Euro überweisen statt bislang 700.000 Euro. Mit diesem Plus an 900.000 Euro ließe sich in der Dritten Liga einiges anfangen, zwei potentiell neue Spieler sollen ihre Zusage bereits gegeben haben. Und die Vereinsseite hat den Sponsorendeal nach AZ-Informationen durchgewunken.
Doch die Ismaik-Seite blockiert, verspricht ihrerseits eine Finanzspritze - aber in Form eines Darlehens. Nur: Kredite haben die Giesinger vom Jordanier schon zur Genüge angenommen. In die Bundesliga - oder gar in die Champions League, wie vom Mehrheitseigner posaunt - hat sie das aber nicht gebracht.
Dem TSV 1860 droht der Abstieg
Deswegen wirkt die Haltung der e.V.-Seite erstmal vernünftig. Das Problem ist nur, dass die sportliche Perspektive dieselbe bleibt - und sehr überschaubar ist. Überall in der Dritten Liga verstärken sich die Klubs, reagieren auf kurzfristige Abgänge ebenso kurzfristig. Nur beim traditionsreichen TSV 1860 im großen und wohlhabenden München geht nichts voran.
Dass der aktuellen Mannschaft von allen Seiten gesagt wird, sie sei nicht gut genug für den Ligaverbleib, dürfte die Löwen-Spieler dazu nicht gerade bestärken. Und so führt die Blockadepolitik, wird sie nicht gebrochen, samt Nebengeräuschen nur auf eines zu: den sportlichen Abstieg am Ende der Saison!
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