Löwen-Leader zurück
TSV 1860: Das sagt Timo Gebhart zu seiner Rückkehr
15. Juli 2019, 19:43 Uhr aktualisiert am 15. Juli 2019, 21:03 Uhr
Rückkehrer Timo Gebhart steht beim Training bereits auf dem Platz und sagt: "Es ist etwas Großes, wieder hier zu sein." Spielt er schon am Freitag?
München - Kaum kehrt er an die Grünwalder Straße zurück, läuten die Glocken für Timo Gebhart. Montag, 12.01 Uhr: Mit dem Mittagsläuten einer nahegelegenen Kirche schlendert der Ex-Spielmacher des TSV 1860 ans Trainingsgelände. Die Löwen haben ihren Leader wieder.
"Ich freue mich, dass ich wieder da bin", sagte der 30-Jährige, nachdem er für ein erstes Foto - noch in Zivil - auf dem Steinlöwen neben dem Trainingsplatz mit erhobenem Daumen posierte: "Jetzt muss ich erstmal schön ankommen und die Nike-Klamotten wegmachen - sonst gibt's Ärger!"
Offiziell: Timo Gebhart zum dritten Mal ein Löwe
Gebhart wie er leibt und lebt: kaum zurück auf Giesings Höhen erstmal mit einem lockeren Spruch auf den Lippen. Um 13 Uhr setzte der gebürtige Memminger seine Unterschrift unter einen leistungsbezogenen Einjahresvertrag.
"Wenn Timo Gebhart körperlich fit bleibt, hat er gewiss noch die Fähigkeiten, einem Drittligaspiel im Kollektiv die entscheidenden Impulse zu geben", schrieb Geschäftsführer Günther Gorenzel hinterher in einer Pressemitteilung über den Entscheider, nicht ohne auf die Wichtigkeit einer intakten Mannschaft ohne überhöhten Star hinzuweisen.
Gorenzel erklärte weiter über Gebhart-Gönner und Investor Hasan Ismaik: "Ermöglicht wurde dies durch ein Sponsoring von Hasan Ismaik, bei dem wir uns dafür herzlich bedanken." Ismaik verlieh am Abend seiner Freude über sein "Präsent" auf Facebook Ausdruck - jetzt, da Gebhart auch offiziell zum dritten Mal ein Löwe ist: "Ich kenne seinen sportlichen Stellenwert und hoffe, dass die Fans sich über diese Nachricht genauso freuen wie ich mich selbst."
Timo Gebhart: "Ich habe immer Gas gegeben"
Gebhart selbst ließ nach seiner ersten Einheit am Nachmittag keinen Zweifel daran, dass der Spruch "Einmal Löwe, immer Löwe" für ihn gilt: "Jeder, der mich kennt, weiß: Es ist etwas Großes für mich, wieder hier zu sein." Auf dem Rasen wirkte der Zehner relativ austrainiert, zeigte sich spielfreudig und demonstrierte besonders im Spielchen auf engstem Raum, dass er auch in der Dritten Liga ein Unterschiedsspieler sein kann. "Ich habe immer Gas gegeben, um hier wieder aufzulaufen, habe bei Viktoria Berlin die Vorbereitung mitgemacht. Jetzt bin ich wieder da, muss nach vorne schauen, hart trainieren und meine Leistung bringen."
Die Fragen, die sich für Trainer Daniel Bierofka und die 1860-Fans stellen: Steht der Publikumsliebling bereits zum Saisonauftakt gegen Preußen Münster am Freitag (19 Uhr) im Kader? "Die Woche müssen wir schauen, in welchem körperlichen Zustand er ist und ob er am Freitag schon dabei ist", erklärte Bierofka, der Ismaik wie Gorenzel und Gebhart selbst für dessen Unterstützung dankte.
Tendenz: Ja! Denn, so Bierofka: "Beim Medizincheck gab es keine Auffälligkeiten. Auch die Achillessehne ist gut verheilt." Der 40-Jährige bescheinigte dem Offensivspieler einen "guten Zustand" und ordentliche Ausdauerwerte, man müsse ihn "in der Kürze der Zeit briefen, wie wir spielen wollen".
Timo Gebhart: "Den Bayern habe ich abgesagt..."
Der vielseitige Alpha-Löwe, den Bierofka als "Unterschiedsspieler" bezeichnete, könne als Achter, Zehner und wie bei Viktoria sogar als Stürmer auflaufen. Übrigens: Nach Gebharts Achillessehnenverletzung und der unglücklichen Aussage, er wolle nur im Aufstiegsfall bleiben, stellte Bierofka klar: "Wir hatten ein Vieraugengespräch, und jetzt ist alles in Ordnung. Wir haben uns immer in die Augen schauen können."
Gebhart selbst bezeichnete es als "verständlich, dass ich damals gehen musste - so ist Fußball". Bevor es Gebhart in den Gehäusen des Gegners klingeln lassen will, haute er noch einen raus. Auf die Frage, ob er andere Angebote gehabt habe, sagte der Rückkehrer: "Es gab sicher die ein oder andere Anfrage, aber das hat mich nicht interessiert. Den Bayern habe ich abgesagt - zu wenig money." Keine Frage: Gebhart legt los - nicht nur auf dem Platz.
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