Auf dem Weg zum Klassenerhalt
TSV 1860: Eröffnung der Drittliga-Saison mit Bieros Mentalitätsachse
19. Juli 2019, 6:15 Uhr aktualisiert am 19. Juli 2019, 6:15 Uhr
Die Löwen starten am Freitagabend gegen Preußen Münster in ihr erstes Heimspiel der Saison. Was Trainer Bierofka erwartet, erzählt er der AZ.
München - Der Löwen-Trainer baut auf ein Quartett mit Bonmann, Erdmann, Gebhart und Mölders. "Alles tun, um als Sieger vom Platz zu gehen".
Runter mit dem Visier, jetzt geht's los! Der TSV 1860 eröffnet am Freitagabend gegen Preußen Münster die neue Drittliga-Saison (19 Uhr). Zuhause. 15 000 Fußball-Verrückte. Und ein beleuchtetes Grünwalder Stadion. "Wenn das Licht angeht, wenn er die Fans sieht und den Anpfiff hört, schaltet er in den Tunnel - dann geht es nur noch nach vorne", erklärt Daniel Bierofka über einen seiner Spieler - Neuzugang Dennis Erdmann. Biero hätte es auch zu seinen drei anderen Mentalitäts-Löwen sagen können: Hendrik Bonmann. Timo Gebhart. Sascha Mölders.
Die Löwen und ihre "Jetzt-erst-recht-Mentalität"
Bierofka baut in der Spielzeit 2019/20 auf eine Achse absoluter Wettkampf-Typen. "Letztes Jahr waren wir eine sehr brave, introvertierte Mannschaft. Wenn ich im Training ruhiger war, hörte man draußen die Grillen zirpen", sagte der Löwen-Trainer vor Ernstfall Nummer eins - dem Auftakt gegen "Wundertüte" Münster.
Auf dem Weg zum Klassenerhalt soll 1860 die Rolle des Underdogs weiterhelfen: "Ich habe gemerkt", sagt Bierofka, "dass die Mannschaft eine Jetzt-erst-recht-Mentalität entwickelt. Viele haben gesagt, wir sind Abstiegskandidat Nummer eins. Das wollen viele Spieler nicht auf sich sitzen lassen." Allen voran Sechzigs Quartett - die AZ zeigt die Säulen, um die Bierofka sein Team baut.
Bonmann im Tor: Guter Eindruck in der Vorbereitung
Tor: Hendrik Bonmann oder Marco Hiller? Bonmann! Was sich in der Vorbereitung angedeutet und am Dienstag entschieden hatte, erklärte Bierofka gestern: "Es war eine Grundsatzentscheidung, welchen Torwart die Mannschaft meiner Meinung nach gerade braucht. Henne hat in der Vorbereitung einen guten Eindruck gemacht, auch gegen Borussia Mönchengladbach. Er ist ein Wettkampftyp." Der Ex-Dortmunder (25) ist älter als Hiller (22), strahlt trotz langer Verletzungspause Präsenz aus. Nicht zuletzt diese Ausstrahlung dürfte den Ausschlag gegeben haben.
Abwehr: Felix Weber, erneut Bierofkas Kapitän, ist ebenso gesetzt wie Rechtsverteidiger Herbert Paul und Pendant Phillipp Steinhart auf links. Von Neulöwe Erdmann ist Bierofka sehr angetan. "Es gibt ja ein paar ganz gute Beispiele von Spielern, die bei Sechzig Geschichte geschrieben haben", erinnert sich der 40-Jährige und kramt in der Vereinshistorie: "Ein Thomas Miller war nicht der begabteste Fußballer, aber bevor der als Verlierer vom Platz gegangen ist, hat er den Rasen umgepflügt." Bierofka weiß: "Auch Dennis Erdmann tickt so."
"Gebhart für mindestens eine halbe Stunde fit"
Mittelfeld: Daniel Wein als Abräumer, Efkan Bekiroglu als Spielmacher-Talent mit Entwicklungspotenzial: Zwei Löwen sind in der Zentrale gesetzt. Die große Frage: Wann bringt Bierofka den Boss? "Timo Gebhart wird im Kader stehen, er hat auch im Training einen guten Eindruck gemacht", sagt Bierofka und stellt klar: "Ich glaube, von Beginn an ist es noch zu früh. Aber es ist immer eine Option, ihn reinzuschmeißen, denn er kann Spiele entscheiden." Gebhart sei für "mindestens eine halbe Stunde, wenn nicht eine Halbzeit" fit. Garching-Rückkehrer Simon Seferings und Talent Dennis Dressel dürften somit um den Startplatz kämpfen.
Angriff: Die Außenangreifer werden wohl Marius Willsch (rechts) und Benjamin Kindsvater (links) heißen. Für Flügelflitzer Stefan Lex komme ein Einsatz "viel zu früh". Der Anführer? Mölders. Sein Knochenödem macht keine Probleme, und was Bierofka auf die Frage nach seiner neuen Mentalitäts-Achse antwortete, passt beim Sturmführer genau: "Im Training Emotionen reinbringen, nicht verlieren können, alles dafür zu tun, dass man als Sieger vom Platz geht."
Kann also losgehen für Bierofkas Anführer: Jetzt erst recht!
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