Dritte Liga startet
TSV 1860 gegen Preußen: Warum das Spiel für die Fans so brisant ist
19. Juli 2019, 14:31 Uhr aktualisiert am 19. Juli 2019, 16:11 Uhr
Am Freitag ist es soweit: Der TSV 1860 eröffnet die neue Spielzeit in der 3. Liga gegen Preußen Münster im Grünwalder Stadion - doch die Westfalen bringen auch einige Problemfans mit nach Giesing. Die AZ stellt den Löwen-Gegner vor.
München - Traditions-Duell zum Drittliga-Auftakt! Am Freitagabend startet Deutschlands dritthöchste Spielklasse in die neue Saison, der TSV 1860 empfängt Preußen Münster (19 Uhr, Magenta Sport und im AZ-Liveticker) zum Duell der Bundesliga-Gründungsmitglieder im ausverkauften Grünwalder Stadion.
Die AZ stellt den Löwen-Gegner vor:
1860 gegen Münster: Fan-Eklat in der Vorsaison
Zum Saisonauftakt dürfte es nicht nur auf dem Platz, sondern auch auf den Rängen hitzig werden. Hintergrund ist eine Aktion der Preußen-Ultras in der Vorsaison. Im Zuge des Heimspiels in Münster klauten die berüchtigten Anhänger der Adlerträger zahlreiche Schals von Löwen-Fans. Zum Opfer wurden dabei allerdings keine Ultras, sondern ganz normale Löwen-Fans, die teilweise mit ihren Kindern im Stadion waren.
Um noch mehr zu provozieren, nahmen die Ultras die Fan-Utensilien dann Monate später auch noch mit zum Auswärtsspiel ins Grünwalder Stadion und befestigten sie gut sichtbar an den Absperr-Gittern. Unter Fußball-Fans ein absolutes No-Go!
Entsprechend angefressen reagierte auch die organisierte Fan-Szene der Löwen. "Auch im Rückspiel zeigte ein Teil der Münsteraner ihre asoziale Fratze als vor dem Gästebereich offensichtlich gewaltsam gestohlene Löwenschals präsentiert wurden", echauffierten sich in der Folge beispielsweise die "Groundhoppers 18690" via Facebook und bezeichnete die Aktion als "mit das asozialste, was derzeit in deutschen Stadien zu beobachten ist".
Spätestens nach dieser Aktion ist klar: Auch rund um das Grünwalder Stadion dürfte es auf Giesings Höhen am Freitagabend durchaus emotional werden.
Preußen Münster musste Top-Spieler abgeben
Doch auch in sportlicher Hinsicht hat sich beim Ex-Klub von Adriano Grimaldi, der in der Hinrunde der Vorsaison für die Löwen-Auflief, einiges getan. Während sich die Fans des TSV 1860 in der kommenden Saison kaum an neue Gesichter gewöhnen müssen, hat Preußen zahlreiche Transfers getätigt.
In Maurice Litka (Mittelfeld, FC St. Pauli) und Heinz Mörschel (Angriff, Holstein Kiel) wurden zwei Spieler aus der zweiten Liga verpflichtet, mit Mittelstürmer Luca Schnellbacher kommt außerdem ein erfahrener Drittliga-Spieler. Insgesamt verpflichtete Münster im Sommer zehn teils sehr talentierte Neuzugänge.
Doch daneben gab es auch einige Abgänge: Mit Martin Kobylanski, den es zu Eintracht Braunschweig zieht, und René Klingenburg, der in die 2. Liga zu Dynamo Dresden wechselt, verlor Münster nicht nur zwei der wichtigsten Spieler, sondern auch die beiden besten Torschützen der Vorsaison. Auch Top-Talent Cyrill Akono konnte nicht gehalten werden: Der 19-Jährige spielt nun beim Bundesligisten FSV Mainz 05.
Trainer Sven Hübscher vor Debütsaison
Doch nicht nur auf dem Platz, sondern auch daneben gibt es Veränderungen bei Preußen Münster: Seit diesem Sommer steht Sven Hübscher als neuer Trainer an der Seitenlinie, der 40-Jährige hat das Amt von Thomas Antwerpen übernommen.
Hübscher galt als absolute Wunschlösung von Sportdirektor Malte Metzelder, beim FC Schalke sammelte er viel Bundesliga-Erfahrung als Co-Trainer. So assistierte er zwischen 2013 und 2016 unter anderem Jens Keller, André Breitenreiter oder Roberto Di Matteo. Zuletzt war er als Trainer der U23 von Werder Bremen aktiv.
In Sachen Taktik verfolgt Hübscher ein klares Konzept: Seine Mannschaften sollen das Spiel machen und den Gegner früh unter Druck setzen, für die Löwen wird daher am Freitag ein sauberes Aufbauspiel von großer Bedeutung sein.
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