Turbulenzen bei den Löwen
TSV 1860: Gorenzel reagiert auf Bierofka-Klartext
3. November 2019, 15:23 Uhr aktualisiert am 3. November 2019, 16:28 Uhr
Nach dem 4:2-Sieg gegen Viktoria Köln äußerte sich ein wütender 1860-Trainer Daniel Bierofka in der "Maulwurf-Affäre" und drohte mit Konsequenzen. Jetzt reagiert Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel - und mahnt zur Besonnenheit.
München - Kaum war Trainer Daniel Bierofka mit der Spielanalyse des 4:2-Erfolgs des TSV 1860 am Samstag gegen Viktoria Köln fertig, hatte er noch einige Worte "in eigener Sache" an die Öffentlichkeit zu richten.
"Es geht nicht um meine Person, sondern es geht darum, dass gesagt wird, Stimmen aus der Mannschaft hätten etwas behauptet. Von einem Reporter, der bei uns nie ist. Der keinen Zugang zur Mannschaft hat, der keinen Spieler kennt", hatte der 40-Jährige über einen Bericht des Fußballfachmagazins "kicker" erklärt. Darin hatte eine undichte Stelle bei 1860 über angeblich unzufriedene Spieler und eine falsche Trainingssteuerung durch Bierofka geplaudert.
TSV 1860: Daniel Bierofka vor Abschied?
Bierofka, der interne Widerstände anspricht, droht mit Konsequenzen - und meint wohl seinen Abschied. Jetzt reagiert Bierofkas Chef: Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel stellte sich auf AZ-Nachfrage einmal mehr hinter Bierofka, mahnte den Chefcoach wie alle anderen Sechzger zur Besonnenheit.
"Ich habe vollstes Verständnis für den Trainer, wenn er sich über Kritik ärgert. Aber Kritik gehört im Profifußball und in unserer Situation dazu", sagte Gorenzel am Sonntagmittag zur AZ. Der 48-Jährige weiter: "Wir wissen alle, dass Daniel mit sehr viel Herzblut dabei ist und sich mit tausend Prozent für 1860 einsetzt. Jeder kennt und schätzt seine Emotionalität. Wir tun alle gut daran, sachlich zu bleiben und uns an Fakten zu halten."
Günther Gorenzel: Vollstes Vertrauen in Bierofka
Gorenzel wollte seine Aussagen aber nicht als Kritik an Bierofka verstanden wissen. "Ich habe in den letzten Wochen und gerade vergangenen Tagen unmissverständlich zum Ausdruck gebracht, dass ich vollstes Vertrauen in die Arbeit von Daniel Bierofka habe", stellt Gorenzel klar und erklärt: "Diese Rückendeckung hat er auch vom ganzen Verein und den Gesellschaftern."
Während Investor Hasan Ismaik Bierofka regelmäßig in Schutz genommen hatte, erklärten Präsident Robert Reisinger und Sechzigs Vereinsbosse den Ex-Bundesligaspieler in einer fragwürdigen Stellungnahme zum kleinsten gemeinsamen Nenner und ließen verlauten, 1860 werde auch nach Bierofkas Beendigung seines Trainerjobs existieren.
Bleibt abzuwarten, ob die Zeit nach Bierofka - äbhängig von gewissen Turbulenzen rund um Giesings Höhen - früher oder später beginnt.