"Hatte es für einen Scherz gehalten"

TSV 1860: Grünwalder-Pläne - Hasan Ismaik stichelt gegen Löwen-Bosse


1860-Präsident Robert Reisinger glaubt an eine erfolgreiche Löwen-Zukunft im Grünwalder Stadion - Investor Hasan Ismaik ist diesbezüglich skeptisch.

1860-Präsident Robert Reisinger glaubt an eine erfolgreiche Löwen-Zukunft im Grünwalder Stadion - Investor Hasan Ismaik ist diesbezüglich skeptisch.

Von Bernhard Lackner

Am Thema Grünwalder Stadion reiben sich Fans und Verantwortliche des TSV 1860 gleichermaßen auf. Investor Hasan Ismaik zeigt sich von der überschaubaren Kapazitätserweiterung enttäuscht und stellt die Frage: "Was passiert, wenn 1860 plötzlich ans Tor zur Bundesliga anklopft?"

München - Folklore oder Hemmschuh für die eigene Zukunft? Das altehrwürdige Grünwalder Stadion sorgt im Prinzip seit der Rückkehr vor knapp drei Jahren für Diskussionsstoff beim TSV 1860. Mit der Ankündigung der Stadt, das Stadion zweitligatauglich machen zu wollen und die Kapazität auf 18.105 Zuschauer zu erweitern, zeigt sich einer überhaupt nicht einverstanden: Hasan Ismaik.

In einem Interview mit der "Passauer Neuen Presse" bringt der Investor nun seinen Unmut zum Ausdruck. "Ich habe mich immer fürs Grünwalder Stadion stark gemacht, allerdings unter der Voraussetzung, dass die Stadt uns das Stadion überlässt und wir es nach unseren Wünschen umbauen können. Aber danach sieht es leider nicht aus", erklärt Ismaik.

Ismaik: "Verstehe den Eigensinn dieser Leute nicht"

Insbesondere das für möglich erachtete Ausmaß einer Kapazitätserweiterung stößt dem Jordanier sauer auf. "Es gibt eine Machbarkeitsstudie für das Grünwalder Stadion, die besagt, dass das Stadion auf 18.105 Plätze ausgebaut werden kann", sagt Ismaik und kritisiert einmal mehr die Löwen-Bosse: "Ich hatte dies anfangs für einen Scherz gehalten und war schockiert, dass die Entscheidungsträger auf Vereinsseite mit diesem Vorschlag der Stadt einverstanden sind."

Eine Gesundung des Vereins sei unter diesen Umständen unmöglich, womöglich verbaue man sich dadurch sogar die eigene Zukunft. "Was passiert, wenn 1860 plötzlich ans Tor zur Bundesliga anklopft? Will man dann den Fans verkaufen: Sorry, wir können nicht aufsteigen, weil wir kein erstligataugliches Stadion haben? Ich verstehe den Eigensinn dieser Leute nicht", so Ismaik zur PNP.

Vereinspräsident Robert Reisinger ist da ganz anderer Meinung. Er glaubt, dass die Löwen durchaus eine Zukunft im Sechzgerstadion haben werden. "Der TSV 1860 München wird in fünf Jahren in einem ausgebauten Grünwalder Stadion in der Zweiten Bundesliga spielen", schilderte der Oberlöwe Mitte Dezember seine Vision. Sollte eine Rückkehr in die erste Liga tatsächlich eine realistisches Szenario werden, "wird der Spielort neu zu bewerten sein".

Lesen Sie auch: Darlehens-Rückzahlung? Jetzt spricht "die Bayerische"