Sechzig in Aschaffenburg
TSV 1860 im Toto-Pokal: Warum es für die Löwen um sehr viel Geld geht
30. April 2019, 6:23 Uhr aktualisiert am 30. April 2019, 6:23 Uhr
Am Dienstag tritt der TSV 1860 im bayerischen Toto-Pokal bei Viktoria Aschaffenburg an. Es geht um den Einzug in den DFB-Pokal - und um sehr viel Geld.
München - Stadionkapazität - vorerst ausgeschöpft. Vermarktungsmöglichkeiten - im Grünwalder begrenzt. Vermarktungsgelder in der Dritten Liga - nach AZ-Informationen festgeschriebene 1,042 Millionen Euro pro Klub und Saison.
Toto-Pokal-Sieger steht im DFB-Pokal
Dem TSV 1860 gehen ohne Millionen aus TV-Geldern, wie einst im Bundesliga-Unterhaus, die Einnahmeoptionen aus. Eine Chance: die Teilnahme am DFB-Pokal. Umso wichtiger ist deshalb der Toto-Pokal, in dem es für die Löwen an diesem Dienstag bei Regionalligist Viktoria Aschaffenburg (18.30 Uhr, live bei Sport1 und im AZ-Ticker) um den Einzug ins Finale geht. Oder, wie Jan Mauersberger es beschrieb, "um einen Haufen Geld". Denn: Nur der Sieger des bayerischen Landespokals nimmt am DFB-Pokal teil - und kassiert hunderttausende Euro Mehreinnahmen.
"Wir wollen ins Endspiel einziehen und den Pokal gewinnen", sagte Sechzig-Trainer Daniel Bierofka vor der Partie in Nordfranken. Schon bei diesem Unterfangen würden die Löwen verdienen, wenn auch überschaubar. Für den Sieger im Toto-Pokal gibt es laut Statuten des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) 5.000 Euro. Die Finalteilnehmer losen den Endspielort aus und teilen sich die Zuschauereinnahmen. Weitergekommen sind bereits die Würzburger Kickers (3:0 gegen die SpVgg Unterhaching). Am 25. Mai wird der Toto-Pokal-Showdown schließlich im Rahmen des "Finaltags der Amateure" in der ARD übertragen - auch hier fließt Geld.
Bei Sechzig zählt mitten in der Konsolidierung bekanntlich jeder Euro. Richtig kassiert wird ab dem DFB-Pokal. Es hilft ein Vergleich zu dieser Saison: Laut "Kicker" bekommen die 24 Vertreter aus den Landesverbänden je 121.000 Euro Startgeld. Zusätzlich haben sie das Recht auf ein Heimspiel, wird ihnen ein höherklassiger Gegner zugelost - zum Beispiel aus der Bundesliga. Für den Einzug in die zweite Runde gibt es je Klub weitere 332.000 Euro.
Daniel Bierofka will "alles raushauen"
Doch bis dieses Geld fließt, ist es noch ein weiter Weg. Schon in Aschaffenburg erwartet Bierofka eine Stolperfalle. "Die werden alles gegen uns raushauen. Das wird ein typisches Pokalspiel, bei dem wir erst mal dagegenhalten müssen", sagt er. Bierofka, der auf Innenverteidiger Simon Lorenz (Kapselverletzung am Sprunggelenk) verzichten muss, will ansonsten "mit der vollen Kapelle" nach Aschaffenburg fahren. "Wir werden alles raushauen. Es wird sicher nicht einfach."
Nach vier Spielen ohne eigenen Treffer geht es für die Löwen schließlich auch darum, endlich mal wieder ein Erfolgserlebnis zu feiern. Nicht nur im finanziellen Bereich, sondern auch auf dem Platz.
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