Stellungnahme nach Kritik
TSV 1860: Löwen-Präsidium widerlegt Daniel Bierofka - "Nicht nur nächste Saison im Blick"
20. Mai 2019, 17:11 Uhr aktualisiert am 20. Mai 2019, 17:11 Uhr
Das Präsidium des TSV 1860 äußert sich zu den Vorwürfen, den Handlungsspielraum der sportlichen Leitung der Löwen einzuschränken.
München - Die Meinungen über den verordneten Konsolidierungskurs beim TSV 1860 könnten unterschiedlicher nicht sein.
TSV 1860: Kritik am Konsolidierungskurs
Befürworter halten diesen für dringend erforderlich. Die Gegner kritisieren, dass der Löwe so nicht konkurrenzfähig in der Dritten Liga sei. Am Montag nahm das Präsidium auf der 1860-Vereinshomepage nun öffentlich Stellung und kritisierte, dass "bewusst oder unbewusst in vielen Fällen Ursache und Wirkung vertauscht werden. Nicht das Präsidium schränkt die Profifußball-Gesellschaft in ihrem Spielraum ein, sondern das Haushaltsergebnis vergangener Jahre ist dafür verantwortlich".
Der TSV 1860 bezahle heute die Rechnung für sein Handeln in der Vergangenheit, hieß es weiter. Das Präsidium verwies auf die Fortführungsprognose von Ex-Gesschäftsführer und Sanierungsspezialist Markus Fauser aus dem Sommer 2017.
Schon damals seien als Budget für die Dritte Liga rund drei Millionen Euro angegeben worden. Genau so viel Etat soll den Löwen in der kommenden Spielzeit zur Verfügung stehen. Trainer Daniel Bierofka und Sportchef Günther Gorenzel hatten wiederholt die aus ihrer Sicht schlechte sportliche Perspektive kritisiert.
Fingerzeig an Löwen-Trainer Daniel Bierofka
Das Statement des Löwengremiums war somit wohl auch ein Fingerzeig an den Sechzig-Coach. "Das Präsidium kann nicht - wie ein Trainer - immer nur die nächste Saison im Blick haben, sondern muss perspektivisch auf Jahre hinaus die Entwicklungsmöglichkeiten der Profifußball-Gesellschaft im Auge behalten", hieß es weiter. "Manches, was kurzfristig wie eine praktische Lösung wirken mag, verbaut langfristig bessere Optionen."
Heißt: keine weitere Verschuldung! Das Präsidium will offensichtlich den Kurs durchziehen, allen Nebenkriegsschauplätzen und Kritikern zum Trotz.
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