Sechzig bei Wehen Wiesbaden

TSV 1860: Nächster Löwen-Gegner bekommt Millionen für Stadionausbau


Keine Lösung in der Stadionfrage: Löwen-Präsident Robert Reisinger (li.) und 1860-Investor Hasan Ismaik. In Wiesbaden wird die Brita-Arena dagegen umfangreich ausgebaut.

Keine Lösung in der Stadionfrage: Löwen-Präsident Robert Reisinger (li.) und 1860-Investor Hasan Ismaik. In Wiesbaden wird die Brita-Arena dagegen umfangreich ausgebaut.

Von Patrick Mayer / Online

Während die Stadionfrage beim TSV 1860 weiter ungewiss ist, wird ein weiterer Kontrahent in der Dritten Liga immens unterstützt - das Stadion von Wehen Wiesbaden soll schon bald umfangreich ausgebaut werden. Dabei ist der Zuschauerschnitt vergleichsweise klein.

München/Wiesbaden - Während der TSV 1860 weiter sehnlichst auf eine Lösung der Stadionfrage hofft, werden bei mehreren Konkurrenten aus der Dritten Liga Fakten geschaffen - und das mit ordentlich Unterstützung aus der Politik.

TSV 1860 wartet - Mega-Projekt bei Konkurrent KSC

Hier nur ein paar Beispiele: Mit mehr als 40 Millionen Euro wird künftig die Modernisierung des Stadions von Preußen Münster bezuschusst - von der Stadt. In Halle bauten die Stadt und das Land Sachsen-Anhalt dem Halleschen FC für kolportiert 17 Millionen Euro zwischen 2010 und 2011 eine komplett neue Arena für 15.000 Zuschauer. Und in Karlsruhe wird das Wildparkstadion aktuell in eine reine Fußball-Arena für 34.300 Zuschauer umgebaut - die Stadt hat für das Mega-Projekt 123 Millionen Euro veranschlagt. Zahlen, die sich die Löwen aktuell nur erträumen können.

Am Samstag reisen die Sechzger nun zu Wehen Wiesbaden (14 Uhr/Magenta Sport und im AZ-Liveticker) - und auch die Hessen dürfen sich zeitnahe über eine Modernisierung ihrer Heimstätte freuen.

Das Gastspiel der Löwen in der Brita-Arena wird das letzte vor dem Umbau sein, ab dem 11. März wird das 2007 erbaute Stadion ausgebaut. Für den Ausbau der Westtribüne werden laut "Wiesbadener Kurier" Kosten in Höhe von acht bis neun Millionen Euro veranschlagt, 3,5 Millionen steuert dabei das Land Hessen bei. Bis Ende 2020 soll die komplett neue Tribüne dann fertig sein - und das Stadion 15.000 statt bislang 12.500 Zuschauer fassen.

Kurz vor dem Abriss: Fans durften die Sitzschalen in der Nordkurve des Wildparkstadions abschrauben und mitnehmen.

Kurz vor dem Abriss: Fans durften die Sitzschalen in der Nordkurve des Wildparkstadions abschrauben und mitnehmen.

Wehen baut Stadion aus - trotz schwacher Zuschauerzahlen

Nico Schäfer, Sprecher der Geschäftsführung des SV Wehen Wiesbaden, sieht dem letzten Heimspiel vor dem Umbau gegen Sechzig hoffnungsvoll entgegen. "Wir erwarten viele Fans, die sich diese Partie nicht entgehen lassen wollen, das gilt sowohl für den Heim- als auch den Gastbereich", erklärte Schäfer. Der "Wiesbadener Kurier" geht von 6.000 bis 6.500 Zuschauer aus, das Stadion wäre also gerade einmal zur Hälfte gefüllt.

Verglichen mit den Zuschauerzahlen bei Löwen-Heimspielen im Grünwalder Stadion, bei denen fast immer 15.000 Fans für Stimmung sorgen, ein recht überschaubarer Andrang. Tatsächlich ist Wehen das Team mit dem niedrigsten Zuschauerschnitt in der 3. Liga. Lediglich 2.200 Zuschauer sind bei den Heimspielen im Durchschnitt dabei. Wozu also die Erhöhung der Kapazität?

Farbenfroh und stimmungsvoll: die Westkurve im Grünwalder Stadion.

Farbenfroh und stimmungsvoll: die Westkurve im Grünwalder Stadion.

Was wird aus dem Grünwalder Stadion?

Hintergrund sind die Auflagen der Deutschen Fußball Liga (DFL): Diese sehen vor, dass ein Verein, der in die 2. Bundesliga aufsteigt, über ein Stadion mit einem Fassungsvermögen von mindestens 15.000 Zuschauern verfügen muss - und genau dort will der aktuelle Tabellenvierte in absehbarer Zeit hin. Im besten Fall schon diese Saison.

Während die Konkurrenz in der Dritten Liga in Stadionfragen große Fortschritte erzielt, sieht die Lage bei den Löwen ganz anders aus. Seit langem wird über eine Erhöhung der Kapazität diskutiert, seitens der Anwohner gibt es allerdings immer wieder Proteste. Hinsichtlich eines Umbaus wird aktuell eine Machbarkeitsstudie durchgeführt.

In Rathaus-Kreisen geht man davon aus, dass intern im April die Ergebnisse vorliegen. Spätestens Ende Juni werden die Antworten öffentlich. Wie es danach weitergeht, wird sich dann erst zeigen müssen.

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