Hochrisikospiel in Mannheim
TSV 1860: Warum die Polizei Löwen-Fans schützen muss
5. August 2019, 13:01 Uhr aktualisiert am 5. August 2019, 13:01 Uhr
Die Polizei stuft die Partie des TSV 1860 bei Waldhof Mannheim am Montagabend als Hochrisikospiel ein und wird mit erhöhter Mannstärke vor Ort sein. Womöglich werden auch Fans des Mannheimer Erzrivalen Kaiserslautern zum Spiel reisen.
München/Mannheim - Höchste Sicherheit für die Löwen-Anhänger! Die Polizei hat die Partie des TSV 1860 bei Waldhof Mannheim am Montagabend (19 Uhr/Magenta Sport und im AZ-Liveticker) als Hochrisikospiel eingestuft.
Hintergrund: In der Vergangenheit kam es bei Duellen beider Vereine immer wieder zu heftigen Auseinandersetzungen. Im Jahr 2008 gab es die bislang wohl schwersten Ausschreitungen, als die Partie der U21 gegen die Mannheimer zunächst für eine halbe Stunde unterbrochen werden musste. Im Anschluss versammelten sich knapp 300 Waldhof-Anhänger vor dem Stadion, wo es zu massiven Übergriffen auf Polizisten und Löwen-Fans kam.
Fans des TSV 1860 sollen auf Fanutensilien verzichten
Außerdem pflegen die Löwen-Ultras eine Fanfreundschaft mit den Anhängern des FC Kaiserslautern, dem großen Erzrivalen der Mannheimer. Auch wenn es laut der Mannheimer Polizei derzeit keine Hinweise auf eine organisierte Unterstützung aus Kaiserslautern gebe, sei derzeit nicht ausgeschlossen, dass einige Anhänger der Pfälzer zum Spiel am Abend anreisen. Das bestätigte ein Polizeisprecher gegenüber der AZ.
Erschwert wird die Situation außerdem dadurch, dass die Anhänger der Löwen nicht geschlossen aus München, sondern aus unterschiedlichen Richtungen anreisen werden. Um Auseinandersetzungen mit Mannheimer Ultras zu vermeiden, rät die Fanbetreuung der Löwen ausdrücklich von einer Anreise per Bahn ab. Außerdem wird empfohlen, auf das Tragen von Fanutensilien zu verzichten.
Polizei bringt Löwen-Busse zum Stadion
Auch die Organisation der gemeinsamen Anreise per Bus verdeutlicht, wie ernst die Polizei die Lage einschätzt. Wie die Löwen auf ihrer Website mitteilen, sollen sich sämtliche Busse bis 16.15 Uhr auf der Raststätte Hockenheim sammeln. Die Polizei werde dann gewährleisten, dass die Fahrzeuge "geschützt am Ziel in Mannheim ankommen werden".
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