Historische 1:2-Pleite gegen Leeds
Vor 20 Jahren: Als der TSV 1860 noch von der Champions League träumte
9. August 2020, 12:24 Uhr aktualisiert am 9. August 2020, 13:25 Uhr
Am 9. August 2000 verliert der TSV 1860 München mit 1:2 bei Leeds United. Das Spiel ist legendär, die Leistung des damaligen Schiedsrichters jedoch weniger.
München - "Nicht glücklich, aber glücklich genug." Mit diesem Satz hatte Paul Agostino das Spiel der Löwen gegen Leeds ziemlich treffend zusammengefasst. Am späten Abend des 9. August 2000 gab es Hoffnung auf die Königsklasse. Knapp hatte das Team des damaligen Löwentrainers Werner Lorant das Hinrundenspiel zur Qualifikation für die Champions League verloren.
Nach der 1:2-Niederlage herrschte trotzdem Zufriedenheit im Lager der Blauen. "Das ist ein Traumergebnis", freute sich der damalige Löwen-Präsident Karl-Heinz Wildmoser nach dem Spiel. Der Traum platzte zwei Wochen später. Die Löwen verloren zu Hause mit 0:1 und verpassten damit den Einzug in die Champions League. Immerhin zwei Wochen dauerte damals der Giesinger Traum von der Königsklasse.
Ein "dummer Fehler" und Rot für Zelic
In der Partie an der Elland Road vor 20 Jahren war es ein Fehler kurz vor der Halbzeit, der das Schicksal der Löwen besiegeln sollte. Nach einem Missverständnis zwischen Martin Stranzl und Keeper Michael Hofmann war Alan Smith in der 41. Spielminute zur Stelle und vollendete zum 1:0 für Leeds. Lorant sprach hinterher von einem "dummen Fehler". Zu allem Übel erhielt Ned Zelic eine Minute später nach einem Foul an Ian Harte auch noch die Rote Karte.
Es kam noch dicker für die Löwen. In der zweiten Hälfte ging Leeds mit 2:0 in Führung. Costas Kapitanis aus Zypern "schenkte" den Engländern einen Elfmeter, den Ian Harte in der 73. Minute verwandelte. Das Foul von Harald Cerny war eindeutig vor dem Strafraum. Der höchst umstrittene Schiedsrichter schickte dann noch die Leeds-Spieler Dacourt (74.) und Bakke (84.) jeweils mit Gelb-Rot vom Platz. Selbst der "Kicker" ging nach dem Spiel mit dem Schiedsrichter hart ins Gericht. "Note 6, unsicher, ohne Linie, zwei kapitale Fehlentscheidungen", lautete die Bewertung des Magazins.
Agostino lässt Löwen hoffen
In der dritten Minute der Nachspielzeit stand einmal nicht die Schiedsrichter im Mittelpunkt. Löwen-Angreifer Paul Agostino erzielte mit einem wuchtigen Kopfball den so wichtigen Auswärtstreffer für die Sechzger. 1:2 stand es aus Löwen-Sicht am Ende. Für die Sechzger war an diesem Abend mehr drin. Es war eine unglückliche Niederlage, für die viele Löwenfans einen Mann verantwortlich machten: Schiedsrichter Costas Kapitanis.
Zwei Wochen später verlor der TSV 1860 im Rückspiel im Münchner Olympiastadion mit 0:1 gegen die Engländer. Der Traum von der Königsklasse war vorbei.