AZ-Kommentar
Warum Arjen Robben der wichtigste Spieler des FC Bayern war
5. Juli 2019, 17:55 Uhr aktualisiert am 5. Juli 2019, 18:23 Uhr
Arjen Robben hat seine Karriere beendet - beim FC Bayern prägte der Niederländer eine Ära. Bayern-Reporter Maximilian Koch über das Karriereende der Bayern-Legende.
Den wichtigsten Moment in Robbens Karriere hätte ich fast verpasst.
Mein Kumpel, der wohl größte Bayern-Fan der Welt, konnte irgendwann einfach nicht mehr während des Champions-League-Finals 2013 in London. Die Anspannung war riesig, der Kreislauf plötzlich im Keller.
Was man wissen muss: Der Mann hatte Druck. Bei den Endspiel-Pleiten 1999 und 2012 war er auch im Stadion, ein drittes Mal durfte es nicht geben. Also bin ich Mitte der zweiten Halbzeit raus, eine Cola holen. Die Minuten vor dem Getränkestand in Wembley waren die längsten meines Fußball-Lebens.
Robbens Final-Tor? Pure Ekstase!
Doch ich schaffte es rechtzeitig zurück, um Robbens Treffer zum 2:1 mitzuerleben. Pure Ekstase. Es gibt bis heute kein Tor, über das ich mich mehr gefreut habe - weil es dieser Typ so dermaßen verdient hatte. Eine Saison zuvor war Robben noch die tragische Figur, er verschoss entscheidende Elfer und die eigenen Fans pfiffen ihn aus. Dabei wären die Bayern ohne ihren Niederländer nie so erfolgreich gewesen in all den Jahren.
Weltklasseathleten wie Robben im Fußball oder auch Federer und Nadal im Tennis werden zu echten Vorbildern, wenn sie ihre sportliche Genialität mit tadellosem Verhalten außerhalb des Spielfelds kombinieren. Robben hat das immer geschafft, ist ein bodenständiger Mensch geblieben, ein Idol, an dessen Ehrgeiz sich jeder orientieren kann. Selbst die Mitspieler beim FC Bayern, hochdekorierte Stars, haben das übrigens getan.
Für mich ist Robben der herausragende Bayern-Spieler des vergangenen Jahrzehnts - trotz Ribéry, Lahm und Schweinsteiger. Mein Kumpel sieht es genauso.
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