Stark wie nie!

Warum die Dritte Liga für den TSV 1860 jetzt richtig knifflig wird


Mehrere Derbys: der TSV 1860 in der Dritten Liga.

Mehrere Derbys: der TSV 1860 in der Dritten Liga.

Von Patrick Mayer / Online

Die AZ zeigt, warum die Herausforderung für den TSV 1860 in der nächsten Saison in der Dritten Liga noch größer wird - auch wegen des FC Bayern II.

München - Schon im letzten Sommer war landauf, landab zu hören: Das ist die stärkste Dritte Liga aller Zeiten! Argumentiert wurde auch mit dem TSV 1860. Löwen, die nun sparen müssen. Ausgerechnet.

Denn: Die AZ erklärt, warum die Dritte Liga, in der die Lizenzierung am Montag abgeschlossen wurde, jetzt erst recht zur Riesen-Herausforderung wird.

Dritte Liga: Haching will an die Börse

Forsche Lokalrivalen: Der Schock beim FC Ingolstadt nach dem Last-Minute-Abstieg war groß. Nach wie vor sind weder ein neuer Trainer noch ein Sportdirektor beim Ex-Bundesligisten gefunden. Die Einnahmen aus der TV-Vermarktung sinken von kolportiert 16,8 Millionen Euro auf 1,1 Millionen Euro. Dennoch wird erwartet, dass Anteilseigner Audi (19,9 Prozent) kräftig investiert.

Die Macher von Haching: Trainer Claus Schromm (li.) und Vereinsboss Manni Schwabl.

Die Macher von Haching: Trainer Claus Schromm (li.) und Vereinsboss Manni Schwabl.

Investoren sucht derweil die SpVgg Unterhaching - und erwägt sogar einen Börsengang. "Nächste Saison wollen wir im ersten Drittel landen, ein Jahr später aufsteigen", erklärte Präsident und Ex-Löwe Manfred Schwabl zuletzt. Laut Magazin "Anleger Plus" sollen diese Maßnahmen elf Millionen Euro bringen - davon 6,5 Millionen Euro für den Kader.

Wie sehr dem FC Bayern am Aufstieg seiner zweiten Mannschaft gelegen war, zeigten die Jubelszenen von Präsident Uli Hoeneß im Grünwalder Stadion. Und als gäbe es nicht schon reichlich Top-Talente, wird in München gemutmaßt, dass der Zehn-Millionen-Kanadier Alphonso Davies und Neuzugang Jann-Fiete Arp (HSV/3 Mio. Ablöse) in der Dritten Liga zum Einsatz kommen könnten.

Absteiger mit finanzieller Power: Neben Ingolstadt treffen die Einbußen bei TV-Einnahmen auch den 1. FC Magdeburg und den MSV Duisburg. Magdeburgs Sportchef Maik Franz (Spitzname Iron Maik) kündigte dennoch an: "Wir wollen jede Position doppelt besetzen." 15 Spieler müssen (oder wollen) gehen, zehn bis zwölf neue sollen laut "Volksstimme" kommen.

Duisburgs Manager Ivo Grlic will "oben mitmischen". Sein Spieleretat wurde laut "Bild" um die Hälfte auf vier Millionen Euro reduziert. MSV-Boss Ingo Wald meinte aber über die Dritte Liga: "Jedes Jahr ist ein Tod auf Raten."

Ex-Löwe Trares geht bei Waldhof Mannheim voran

Aufsteiger mit viel Potenzial: Die Euphorie war nicht nur bei Hoeneß riesig, sondern auch bei Waldhof Mannheim. 2003 stiegen die Kurpfälzer aus der 2. Bundesliga ab, mussten wegen Insolvenz sogar in die Oberliga Baden-Württemberg. Jetzt führte Ex-Löwe Bernhard Trares sie zurück in den Profifußball. Trares Team holte die Meisterschaft in der gut besetzten Regionalliga Südwest mit 21 Punkten Vorsprung auf den 1. FC Saarbrücken. Und: Die Stadt saniert das Carl-Benz-Stadion (Kapazität: 24 000 Zuschauer) im Eilverfahren für 2,87 Millionen Euro.

Stieg mit Waldhof Mannheim in die Dritte Liga auf: Bernhard Trares (Mi.).

Stieg mit Waldhof Mannheim in die Dritte Liga auf: Bernhard Trares (Mi.).

Und da ist ja noch der Chemnitzer FC. Die Sachsen fielen negativ durch tiefgreifende Verflechtungen von Fangruppen in die rechtsradikale Szene auf. Sportlich ist der CFC, der nach einem Jahr in der Regionalliga wieder aufstieg, gerüstet, plant laut "Bild" mit einem Etat von drei Millionen Euro.

Dritte Liga: Halle plant mit 6,8 Millionen Euro

Klubs mit großen Ambitionen: Diese werden durch Zahlen untermauert. Münster erhält 40,25 Millionen Euro für die Grundmodernisierung des Preußenstadions. Der Hallesche FC verkündete forsch einen Gesamtetat von 6,8 Millionen Euro. Zum Vergleich: Löwen-Boss Michael Scharold rechnet (vorerst) mit knapp über vier Millionen Euro.

Derweil gibt Eintracht Braunschweig auf dem Transfermarkt Gas, verpflichtete Angreifer Orhan Ademi (Würzburger Kickers), Stürmer Nick Proschwitz (SV Meppen) und Münsters Martin Kobylanski. Möglichkeiten, von denen die Sechzger nur träumen können. In der stärksten Dritten Liga aller Zeiten.

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Interaktive Karte: Sie sind die Gegner des TSV 1860