Ganz reale Pläne

Was James' Abschied für den FC Bayern und Kai Havertz bedeuten würde


Wie lange noch? James Rodríguez spielt bis zum Ende dieser Saison beim FC Bayern - doch er träumt von einer Rückkehr nach Madrid.

Wie lange noch? James Rodríguez spielt bis zum Ende dieser Saison beim FC Bayern - doch er träumt von einer Rückkehr nach Madrid.

Von Guido Verstegen / Online

Bayern-Star James Rodríguez denkt immer lauter über eine Rückkehr zu Real Madrid nach. "Da ist noch keine Entscheidung gefallen", sagt Uli Hoeneß. Doch ein junger Ersatzmann ist bereits auserkoren.

München - Kürzlich wurde James Rodríguez gefragt, wer denn die besten drei Trainer in seiner Karriere gewesen seien. James' Wahl fiel auf Carlo Ancelotti, mit dem er bei Real Madrid und kurz beim FC Bayern zusammengearbeitet hatte.

Auch José Pekerman, sein Ex-Coach in der kolumbianischen Nationalmannschaft, sowie der in Europa nur Insidern bekannte Julio Falcioni - James' Coach beim argentinischen Klub CA Banfield in der Saison 2009/10 - tauchten in der Liste auf. Etwas überraschend fehlte sein großer Bayern-Förderer Jupp Heynckes. Und wenig überraschend fehlten sie: Zinedine Zidane und Niko Kovac.

Hoeneß über James: "Noch keine Entscheidung gefallen"

Zidane hatte bei Real Madrid kaum auf James gesetzt. Deshalb ließ sich der 27-Jährige 2017 zum FC Bayern verleihen. Nach einer tollen Rückrunde unter Heynckes kriselte es mit dessen Nachfolger Kovac von Beginn an. Deshalb deutet aktuell vieles auf eine Trennung im Sommer hin.

"Bei James haben wir eine Option bis Ende Mai, die wir ziehen oder nicht", sagte Bayern-Präsident Uli Hoeneß bei Sky: "Da ist noch keine Entscheidung gefallen. Wenn wir die Option ziehen, muss er bleiben."

Die Entscheidung liege bei Trainer Kovac, wie Hoeneß durchblicken ließ: "Wenn der Trainer sagt, er wird nicht regelmäßig spielen, dann kann man die 40 Millionen Euro nicht ausgeben. Wenn er aber mit ihm plant, wird die Chance groß sein, dass wir ihn weiterverpflichten."

Kovac: "James spielt um seine Zukunft"

Kovac erklärte dazu am Donnerstag, dass er zwar ein "Mitspracherecht" habe, doch letztlich diskutiere man das Thema gemeinsam: "Wir werden das Pro und Contra gegenüberstellen. Entscheidend ist, dass der Spieler gute Leistungen bringt." Bayern verfügt über eine Kaufoption in Höhe von 42 Millionen Euro, James' Vertrag bei Real läuft noch bis 2021. Er soll dort etwa acht Millionen Euro pro Jahr verdient haben.

Keine gewagte Prognose: Unter dem Trainer Heynckes hätten die Münchner James definitiv verpflichtet, zumal der Kolumbianer neben seiner fußballerischen Genialität auch Marketing-Effekte zu bieten hat: Mit 41 Millionen Instagram-Followern ist er der bekannteste Bayern-Spieler.

Nach AZ-Informationen haben die Münchner über einen PR-Trip nach Südamerika nachgedacht - wegen James' Popularität in dieser Region. "Er spielt um seine Zukunft", sagte Kovac jüngst über den Spielmacher, der öffentlich immer häufiger von Madrid schwärmt.


Auf dem Einkaufszettel des FC Bayern: Leverkusens Kai Havertz (rechts). Foto: GES/Augenklick

Wenn James geht, ist Havertz der Plan B

"Ich kann nicht verhehlen, dass ich schon immer Real Madrid bewundert habe. Es war immer das Team, das ich mir angesehen habe und in dem ich immer spielen wollte", sagte er dem kolumbianischen Magazin "Bocas". Zudem habe er in Madrid "Leute, die mich lieben".

Die ganz realen Pläne des Bayern-Stars - ob eine Annäherung zwischen James und Kovac überhaupt möglich ist?

Falls James geht, hat Bayern schon einen Plan B: Leverkusens Mittelfeld-Juwel Kai Havertz (19). Laut "Sport Bild" erkundigte sich Sportdirektor Hasan Salihamidzic bei Berateragentur von Havertz, die auch Serge Gnabry vertritt.

Leverkusen-Manager Rudi Völler soll bei einer Ablösesumme ab 65 Millionen Euro gesprächsbereit sein. Havertz könnte die Zehnerrolle ausfüllen, er wäre also ein passender James-Ersatz. Joshua Kimmich würde sich darüber sicher freuen. "Ich kann ihn nicht kaufen, aber er ist ein Spieler, der, glaube, ich sehr gut zu uns passen würde", sagte der Nationalspieler.

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