Beckham, Ronaldo und Co.

Wenn Fußballstars zu Klubbesitzern werden


Mit dem neuen MLS-Club Inter Miami CF besitzt David Beckham nun bereits zwei professionelle Fußball-Vereine.

Mit dem neuen MLS-Club Inter Miami CF besitzt David Beckham nun bereits zwei professionelle Fußball-Vereine.

Vor einigen Wochen betrat eine neue Marke die Bühne des internationalen Fußballs. Der Inter Miami CF will das neue Aushängeschild des US-Fußballs werden. Präsident und Mit-Besitzer dieses Projekts ist Fußball-Legende David Beckham.

Durch den Treffer von Carlos Vela verlor Miami sein erstes Spiel schlussendlich zwar mit 0:1 beim Los Angeles FC, trotzdem will man bereits in dieser Spielzeit sportliche Erfolge einfahren. Möglich sollen dies zahlreiche Neuzugänge machen, große Transfers lassen bislang aber noch auf sich warten. So ist zumindest ein Wechsel von Paris-Stürmer Edinson Cavani im Sommer mittlerweile äußerst wahrscheinlich geworden.

Neben dem attraktiven Standort Florida und der finanziellen Unterstützung englischer, japanischer und US-amerikanischer Investoren soll vor allem die Strahlkraft von Präsident David Beckham Weltstars in die Major League Soccer locken. Im Gespräch mit "transfermarkt.de" machte Beckham indes klar, dass die MLS für ihn keine Liga für den Karriereausklang sei und Inter schon kurzfristig sportliche Erfolge einfahren werde.

Ein doppelter Beckham und der Standort USA

Neben dem Inter Miami CF besitzt der englische Freistoßspezialist vergangener Tage auch einen englischen Fußballklub. Gemeinsam mit seinen ehemaligen United-Mitspielern Ryan Giggs, Paul Scholes und den Neville-Brüdern Gary und Phil erwarb er 2014 Salford City und führte den Club seitdem vom Amateurfußball in die professionelle, viertklassige League Two.

Aber auch andere Ex-Fußballstars haben diesen Weg der Einflussnahme auf die Entwicklung des Sports für sich entdeckt. Besonders beliebt scheint dabei der Standort USA. Chelsea-Legende Didier Drogba besitzt beispielsweise den amtierenden USL-Champion Phoenix Rising FC, für den er zum Ende seiner Karriere sogar noch selbst aufgelaufen war. Aber auch aktive Spieler investieren fleißig in eigene Clubs. So gehört dem Ex-Hoffenheimer Demba Ba gemeinsam mit Eden Hazard, Yohan Cabaye und Moussa Sow der San Diego 1904 FC, der sportlich bisher allerdings noch nicht in Erscheinung getreten ist.

Ein Provinzclub in die Champions-League?

Große Pläne verfolgt ebenfalls Ex-Weltklasse-Angreifer Ronaldo mit Real Valladolid. Der Club aus Zentralspanien ist zwar in der erstklassigen "La Liga" vertreten, hat sportlich aber zumeist eher gegen den Abstieg zu kämpfen. Das möchte der Brasilianer ändern und unter anderem durch eine Kooperation mit seinem Ex-Club Real Madrid mittelfristig um die internationalen Plätze mitspielen, wie dieser der Marca in einem Interview verriet. Um sein Projekt langfristig rentabel zu machen, plant er zurzeit ferner einen weiteren Club auf der iberischen Halbinsel zu übernehmen, um diesen dann als Farm-Team für Valladolid zu nutzen.

Oder doch kleinere Projekte?

Einen anderen Weg geht Barcelona-Verteidiger Gerard Pique. Als Präsident des FC Andorra bemüht er sich den Klub aus dem Zwergstaat in den Niederungen des spanischen Profi-Fußballs zu etablieren. Dazu reist er neben seiner regulären Beschäftigung als Spieler der "Blaugrana" regelmäßig nach Andorra-La-Vella, um beispielweise den Trainer auszutauschen oder das Management nach seinen Belieben zu verändern.

Relevant ist das Thema Eigentum bekanntlich nicht nur für ehemalige oder aktuelle Großverdiener. Auch vermeintlich "unbekanntere" Namen tauchen im Investitionsmarkt auf. Der 24-malige Nationalspieler und Ex-Schalker und Bremer Fabian Ernst ist mitnichten eine graue Maus des Fußballs. Jedoch kann der 40-Jährige nur schwer mit Namen wie Beckham oder Ronaldo mithalten und ist doch Mehrheitseigner eines Profi-Clubs. Für die Übernahme des dänischen Zweitligisten Naestved BK musste Ernst "keinen Kredit aufnehmen". Ferner berichtete er dem "Sportbuzzer", dass er mit Naestved natürlich schnellstmöglich in die erste Liga wolle. Sportlich sieht es für den gebürtigen Hannoveraner in dieser Spielzeit jedoch schlecht aus. Mit einigen ehemaligen Regionalliga-Spielern im Kader kämpft der Club derzeit gegen den Abstieg in den Amateurfußball.