Champions League am Dienstag

Wird Sanches gegen Benfica wieder zum Bayern-Helden?


19. September 2018: Renato Sanches bejubelt im ersten Gruppenspiel der laufenden Champions-League-Saison seinen Treffer zum 2:0 für den FC Bayern bei seinem Ex-Klub Benfica Lissabon.

19. September 2018: Renato Sanches bejubelt im ersten Gruppenspiel der laufenden Champions-League-Saison seinen Treffer zum 2:0 für den FC Bayern bei seinem Ex-Klub Benfica Lissabon.

Von Guido Verstegen / Online

Nach seiner starken Vorstellung im Hinspiel gegen Benfica trifft der Portugiese Renato Sanches am Dienstag in München mit dem FC Bayern auf seinen Heimatverein. "Er macht sehr gute Fortschritte", lobt Trainer Niko Kovac.

München - Liest man die Meinungen der portugiesischen Sporttageszeitungen vom 20. September dieses Jahres noch einmal, glaubt man, in eine Zeitmaschine geraten zu sein. Vor allem, was die Schwärmereien über Renato Sanches (21) und speziell über den FC Bayern nach dem 2:0 bei Benfica Lissabon (Dienstag, 21 Uhr, AZ-Liveticker) zum Beginn der aktuellen Champions-League-Vorrunde betrifft.

"Publico" etwa schrieb: "Renato war eine Überraschung, die Rui Vitória (Benficas Trainer, d.Red.) nicht vorhersagte. Bei der Rückkehr des verlorenen Sohnes wurde Benfica gegen einen unerbittlichen FC Bayern ohnmächtig." Von einem "Renato in starker Form, der eine wichtige Rolle spielte", schrieb das Fachblatt "O Jogo", und "A Bola" konstatierte: "Sanches feierte seinen Treffer zum 2:0 nicht, bekam dafür aber Standing Ovations von den Benfica-Fans." (Lesen Sie hier: Niko Kovac plagen vor dem Gnadenspiel Personalsorgen)

"El Bulo" durfte nur vier Mal über 90 Minuten ran

Es war sein Spiel. Es wurde sein bestes Spiel. Und man glaubte: Das ist er, der Durchbruch des Talents. Das ist sie, die Wiederauferstehung des einstigen Problemfalls. Sein erstes Pflichtspieltor glückte Sanches ausgerechnet in seiner Heimatstadt, in seinem Heimstadion, vor seinen Heimfans.

Nach zwei Jahren der Entbehrungen und Enttäuschungen. München und Swansea (zur Leihe) an der walisischen Küste lauteten seine Stationen nach dem 35-Millionen-Euro-Transfer zu Bayern im Sommer 2016.

In dieser Saison kommt Sanches, wegen seiner muskulösen Statur - passend zu seiner Spielweise - von seiner Großmutter "El Bulo" (der Bulle) getauft, auf zwölf Einsätze in maximal 19 Pflichtspielen, dabei gelangen ihm ein Tor - das in Lissabon - und zwei Torvorlagen. Allerdings durfte er nur vier Mal über 90 Minuten ran.

Renato Sanches: "Erneut ein sehr spezieller Moment"

Am Dienstag geht es wieder gegen Benfica, Bayern empfängt den Verein, in dem Sanches vom zehnten Lebensjahr an sieben Jahre, im Grunde das Erwachsenwerden, verbrachte. "Es wird erneut ein sehr spezieller Moment für mich und meine Familie. Es ist immer gut, sie mit ihrer Unterstützung bei mir zu haben", sagte Sanches am Montagnachmittag.

Im Publikum saß unter den Journalisten sein jüngerer Bruder Jaylson - natürlich mit Rastalocken, - und lächelte Renato zu. Sanches erwartet "ein emotionsreiches Spiel, weil beide Mannschaften gewinnen müssen". Er wird wohl wieder von Beginn an auflaufen, und das in des Trainers Schicksalsspiel.

Renato Sanches: Aufgebaut von Trainer Niko Kovac

"Er macht sehr gute Fortschritte, sicherlich gibt es noch Verbesserungsmöglichkeiten. Renato ist noch jung und auf einem guten Weg", lobte ihn Niko Kovac. Es war seine Aufgabe, den zunächst Gescheiterten im zweiten Anlauf aufzubauen. ()

Kovac sagte weiter: "Mit seiner Entwicklung kann nicht nur der Trainer, sondern auch der Klub zufrieden sein." Das wollte Kovac nur mal eben auf seiner Habenseite verbuchen, in diesen für ihn schwierigen Zeiten. "Ich hoffe, dass der Trainer bleibt", sagte Sanches noch. Wie nett.