Fußball

2:5 Klatsche: Jahn fliegt gegen Heidenheim aus DFB-Pokal


Jahn Regensburg (rechts Joshua Mees) konnte sich in der zweiten Pokalrunde nicht gegen Heidenheim durchsetzen.

Jahn Regensburg (rechts Joshua Mees) konnte sich in der zweiten Pokalrunde nicht gegen Heidenheim durchsetzen.

Von Bastian Häns und Fabian Roßmann

Durch eine 2:5-Niederlage gegen den Ligakonkurrenten Heidenheim scheidet Jahn Regensburg aus dem DFB-Pokal aus. Ein Ex-Regensburger hat dabei allen Grund zur Freude.

Kolja Pusch stand am späten Mittwochabend in der Mixed Zone der Regensburger Continental Arena - und hatte ein Grinsen im Gesicht. Kurz zuvor hatte er mit dem 1. FC Heidenheim 5:2 beim SSV Jahn Regensburg gewonnen und ist dadurch in die nächste Pokalrunde eingezogen. Pusch wurde zu einem entscheidenden Spieler - und das ausgerechnet in der Partie bei seinem Ex-Club, mit dem er von der Regionalliga bis in die 2. Bundesliga durchmarschiert und bei dem er zu einem Aufstiegsheld geworden ist.

Pusch hatte in der 55. Minute per Traumtor das zwischenzeitliche 4:2 für den FCH erzielt - die Vorentscheidung in einer Partie, in der es zuvor hin- und hergegangen war. Doch zehn Minuten später erhöhte er die Regensburger Chancen, noch einmal ins Spiel zu kommen, weil er nach einem Handspiel mit der gelb-roten Karte vorzeitig vom Feld musste. Der Jahn jedoch konnte den personellen Vorteil - wie schon zuletzt in Aue - nicht für sich nutzen. Auch, weil eben ein Kicker wie Kolja Pusch fehlt, der den Unterschied macht und mit einer Einzelaktion den Bann bricht.

Doch die Probleme, das machte die vierte Pflichtspielniederlage des Jahn in Folge deutlich, liegen nicht nur in der Offensive. Nach zuletzt drei Partien ohne eigenen Treffer gelangen dem Jahn durch die beiden Angreifer Jonas Nietfeld und Marco Grüttner zumindest zwei Tore. Doch es offenbarten sich auch große Schwächen in der Defensive. Man habe Heidenheim alle fünf Tore geschenkt, sagte Jahn-Trainer Achim Beierlorzer: "Wir bekommen Tore, die wir nicht bekommen dürfen. Wir müssen unser Defensivverhalten einfach anders angehen."

Beierlorzer: "Das geht zu einfach"

Sinnbildlich für die an diesem Tag nicht ganz auf der Höhe agierende Jahn-Defensive war das 1:3 kurz nach der Pause. Zunächst setzte sich Robert Glatzel im Zweikampf gegen Sebastian Nachreiner durch, später hatte Maximilian Thiel kaum Gegenwehr von Marc Lais und überwand dann auch noch Jahn-Keeper Philipp Pentke ins kurze Eck. "So ein Abwehrverhalten darf und nicht passieren", bemerkte auch Beierlorzer. "Das geht zu einfach."

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Enttäuschend ist, dass der Jahn wie schon öfter in dieser Saison trotz einer über weite Strecken ordentlichen Leistung am Ende den Kürzeren zog. "Das Ergebnis ist natürlich heftig, aber ich denke nicht, dass es den Spielverlauf widerspiegelt", sagte Kapitän Grüttner. Der Jahn sei die ersten 30 Minuten gut im Spiel gewesen, habe dann mit dem Doppelschock einen Nackenschlag bekommen. "Ich muss der Mannschaft dennoch ein Kompliment machen: wie sie nach dem 0:2 und dem 1:3 wieder zurückkommt, ist stark. Dass wir dann noch 2:5 verlieren ist natürlich nicht schön, aber leider momentan typisch für uns", fügte er hinzu.

Für den Jahn gilt es nun, die Pokalpleite schnell aus den Köpfen zu bringen und nach vorne zu schauen. Es stehen zwei eminent wichtige Spiele an. Am Samstag gastiert Tabellenschlusslicht 1. FC Kaiserslautern in Regensburg, eine Woche später der Vorletzte aus Fürth. Eine gute Möglichkeit, um die hinteren Teams auf Abstand zu halten. "Da müssen wir schauen, dass wir die drei Punkte holen", sagte Grüttner mit Blick auf das Spiel gegen Kaiserslautern.

Kolja Pusch hatte allen Grund zur Freude (Foto: dpa)

Kolja Pusch hatte allen Grund zur Freude (Foto: dpa)

Und Kolja Pusch? Der freute sich nach der Partie einfach. "Es sind tolle Erinnerungen, die ich an die Stadt und das Stadion habe. Es freut mich, dass heute wieder eine tolle Erinnerung mit einem Tor und dem Einzug in die nächste Pokalrunde hinzugekommen ist", sagte er. Als er auf die Reaktionen der Regensburger Fans angesprochen wurde, setzte er noch einmal ein Grinsen auf. "Waren da Pfiffe?", fragte er. Natürlich waren da Pfiffe, die auch Pusch genau vernommen hat. Aber ihm konnte es an diesem Abend egal sein, weil er allen Grund zu Lachen hatte - im Gagensatz zu seinem ehemaligen Club.