Jahn Regensburg
Jahn-Mentalität auch in Aue gefragt
30. November 2018, 9:18 Uhr aktualisiert am 30. November 2018, 9:18 Uhr
Der SSV Jahn Regensburg ist am Freitagabend bei Erzgebirge Aue zu Gast. Da werden schlechte Erinnerungen wach.
An den 22. Oktober des vergangenen Jahres erinnert man sich beim SSV Jahn Regensburg nicht gerne zurück. Beim Auswärtsspiel in Aue kamen die Oberpfälzer gut ins Spiel, agierten ab der 21. Minute nach einer Roten Karte gegen Aues Dimitrij Nazarov sogar in Überzahl und verloren die Partie am Ende gegen zehn Erzgebirgler dennoch. "Das war eines der deprimierendsten Spiele, die wir in der letzten Saison gespielt haben", blickte Jahn-Trainer Achim Beierlorzer in dieser Woche noch einmal darauf zurück.
Die Niederlage in Aue und das drei Tage später folgende Pokal-Aus gegen den 1. FC Heidenheim (1:5) waren Tiefpunkt und Wendepunkt zugleich in der vergangenen Jahn-Saison. Es folgten fünf Spiele ohne Niederlage, von denen vier sogar gewonnen wurden. Der Start einer fantastischen Restsaison mit dem fünften Platz am Saisonende.
Nun, da es am Freitagabend erneut ins Erzgebirge geht, ist die Ausgangslage für die Jahnelf eine ganz andere, eine weitaus bessere. Seit dem historischen 5:0-Erfolg beim Hamburger SV, inzwischen also schon neun Spieltage lang, konnte das Team von Trainer Achim Beierlorzer nicht mehr bezwungen werden. Besonders beachtlich ist dabei die Mentalität der Mannschaft und Kapitän Marco Grüttner. Denn in den sechs zurückliegenden Partien lagen die Regensburger jeweils zurück, holten aber immer noch zumindest einen Punkt.
Aue ein "sehr unangenehmer Gegner"
Diese Jahn-Mentalität wird auch in Aue wieder gefragt sein. "Das ist ein sehr unangenehmer Gegner", schätzt Beierlorzer ein. "Sie zeigen Woche für Woche, dass sie ein sehr gutes Defensivkonzept haben mit einer Fünferkette." Der Jahn-Coach sieht einen Gegener, der "taktisch schwer zu bespielen ist, aber auch versucht, immer wieder spielerische Momente zu kreieren." Mit 14 Toren stellt Aue derzeit allerdings die zweitschwächste Offensive der 2. Bundesliga.
Da beim Jahn bis auf Sebastian Nachreiner (Reha), Jonas Föhrenbach (Außenbandanriss im Knie), Julian Derstroff (Muskelfaserriss) und Dominic Volkmer (Trainingsrückstand) alle Spieler zur Verfügung stehen, betont Beierlorzer die vielen personellen Möglichkeiten. Hamadi Al Ghaddioui durfte beispielsweise gegen St. Pauli erstmals in seiner Jahn-Zeit von Beginn an ran und wusste mit einer guten Leistung zu überzeugen. Regensburgs Trainer schloss aber auch nicht aus, aufgrund der Auer Fünferkette eine andere taktische Variante zu versuchen.
Das Ziel des Jahn ist klar. "Wir wollen uns da durchsetzen und punkten", blickt Beierlorzer der Partie entgegen. Zumindest wieder ungeschlagen bleiben, am besten natürlich drei Punkte mit in die Oberpfalz nehmen. Denn der Jahn will seine gute Ausgangssituation mit dem aktuell achten Platz liebend gerne bis zur Winterpause aufrechterhalten. "Das ist ein sehr guter Zwischenstand. Wenn wir so weitermachen, dann haben wir eine gute Chance, frühzeitig unser Saisonziel zu erreichen", so der Jahn-Coach. Das ist nach wie vor der Klassenerhalt. Danach könne man sich über andere Sachen unterhalten. Aber entscheidend, so Beierlorzer, sei ohnehin die "Art und Weise, wie die Mannschaft unterwegs ist. Und das ist richtig gut momentan."