Drittliga-Aufsteiger
Jahn Regensburg will nicht mit "Mickey-Mouse-Etat antreten"
4. Juni 2016, 9:28 Uhr aktualisiert am 4. Juni 2016, 9:28 Uhr
Nach der Rückkehr in die 3. Fußball-Liga will der SSV Jahn Regensburg mit mehr Finanzkraft als in der Vergangenheit starten.
"Ich will wirklich keine konkrete Zahl nennen. Der durchschnittliche Mannschaftsetat der Drittligavereine liegt bei etwas über drei Millionen Euro. Ob es jetzt auch bei uns genau so viel wird, kann ich noch nicht sagen. Wir werden aber nicht wie in der Vergangenheit mit einem Mickey-Mouse-Etat antreten, das ist sicher", sagte Jahn-Sportchef Christian Keller in einem Zeitungsinterview.
Nach einem Jahr in der Viertklassigkeit hatten sich die Regensburger in der Relegation gegen den VfL Wolfsburg II durchgesetzt. Sie planen keinen großen Umbruch. "Das Grundgerüst ist da, das stimmt. Ich bin mir sicher, dass viele Spieler mit dem Erfolg im Rücken noch eine positive Leistungsentwicklung haben werden. In der 3. Liga gibt es oft sehr, sehr enge Spiele, in denen das Momentum über Sieg oder Niederlage entscheidet", erklärte Keller. "Wir glauben, dass ein gewachsenes Kollektiv, wie wir es jetzt bereits haben, dieses Momentum eher auf seine Seite ziehen kann als eine völlig neu zusammengestellte Truppe."
Verstärkungen werde es aber auch noch geben, sagte der Sportchef. "Wir wollen uns auf den offensiven Flügeln noch verbreitern, also mehr Optionen haben. Im Sturmzentrum werden wir auch was tun. Und natürlich brauchen wir nach dem Weggang von David Pokorny einen neuen Torwart, der Philipp Pentke herausfordert", führte Keller aus.
Nandzik verlängert
Am Freitag gab der SSV Jahn zwei Personalien bekannt: Außenverteidiger Alexander Nandzik wird nach Ablauf seiner Leihe fest vom Chemnitzer FC verpflichtet und erhält einen Vertrag bis 2019. Fabian Trettenbach wird den Verein dagegen verlassen.
Mit Nandzik bindet der SSV Jahn einen Leistungsträger der vergangenen Monate an sich. Der gebürtige Rheinländer kam im Winter auf Leihbasis aus Chemnitz und empfahl sich in der Zwischenzeit für eine dauerhafte Verpflichtung: "Alex hat seine Winterleihe durch seine bisherigen Leistungen bei uns vollauf gerechtfertigt", sagte Keller. Nandzik war im vergangenen Halbjahr unumstrittener Stammspieler. Bei zwölf Liga- und beiden Aufstiegsspielen stand der schnelle Außenverteidiger in der Startelf. Vor seiner Zeit beim SSV sammelte er für den SV Wehen Wiesbaden und den Chemnitzer FC insgesamt 45 Drittligaeinsätze. "Ich fühle mich im Verein total wohl, alles ist sehr familiär, jeder ist für jeden da und wir haben super Fans, die uns grandios unterstützen. Ich möchte das in mich gesetzte Vertrauen in den kommenden Jahren zurückzahlen", sagte Nandzik.
Mit Fabian Trettenbach steht zeitgleich ein weiterer Abgang fest. Er verlässt den Jahn nach fünf Jahren, in denen er 60 Mal für die Jahn-Profis und 27 Mal für die U 23 des SSV zum Einsatz gekommen war. Keller dankte dem 24-Jährigen zum Abschied: "Mit seinem großen Kämpferherz hat er immer versucht, das Bestmögliche für unseren Club zu geben."
Am Mittwoch hatte der Jahn bekannt gegeben, dass der auslaufende Vertrag von Andreas Geipl verlängert wurde. "Er hat es sich mehr als verdient, auch in der 3. Liga das Jahn-Trikot zu tragen", sagte Keller. Die auslaufenden Verträge von Uwe Hesse, Marcel Hofrath, Jann George, Sebastian Nachreiner und Haris Hyseni haben sich durch den Aufstieg jeweils automatisch um ein weiteres Jahr verlängert. Nach Informationen des Portals "liga3-online.de" steht zudem auch Kolja Pusch vor einem Verbleib.