Zum vierten Testspiel der Wintervorbereitung reiste Regionalligist SSV Jahn Regensburg am Samstagnachmittag nach Ismaning. Dort duellierte sich das Team von Trainer Heiko Herrlich auf Kunstrasen mit dem FC Wacker Innsbruck, dem Tabellenführer der zweiten österreichischen Liga. Mit 1:4 unterlagen die Oberpfälzer am Ende relativ deutlich.

Herrlich nannte das Ergebnis im Anschluss "ärgerlich". Denn seine Mannschaft spielte über weite Strecken keine schlechte Partie, lud die Österreicher in der ein oder anderen Szene aber regelrecht zum Toreschießen ein. So etwa gleich in der 8. Minute, als der neue Linksverteidiger Alexander Nandzik an der Grundlinie den Ball gegen Florian Jamnig verlor. Dieser zog nach innen und überwand David Pokorny im SSV-Kasten mit einem durchaus haltbaren Schuss. "Die Gegentore waren leider Geschenke von uns", analysierte Herrlich.

Fünf Minuten nach der Innsbrucker Führung schlug der Jahn zurück, als André Luge mit einem Traumtor in den Winkel traf. Ansonsten taten sich die Regensburger sehr schwer damit, gefährliche Aktionen vor dem Tor des Gegners zu produzieren. So stellte im Anschluss auch Heiko Herrlich fest: "Wir müssen vor dem Tor noch gefährlicher werden, da sehe ich gerade noch ein großes Handicap." Noch vor der Pause machte Wacker das 1:2 durch Alexander Gründler (39.). "Wir haben gerade im ersten Durchgang viele Bälle erobert und gut verteidigt", war Herrlich dennoch mit den ersten 45 Minuten zufrieden.

In der 58. Minute erhöhte Rene Renner auf 1:3 und vier Minuten vor dem Ende stellte Rami Tekir den Endstand von 1:4 her. Im zweiten Durchgang tauschte Herrlich erneut fast die komplette Elf aus, ließ beispielsweise auch den zuletzt verletzten Ali Odabas in der Innenverteidigung ran. In den kommenden Testspielen will der neue Cheftrainer dann vermehrt darauf hinarbeiten, mit Blick auf den Rückrundenauftakt seine erste Elf zu finden.

Herrlich sieht Fortschritte

Der neue Chefcoach sieht durchaus Fortschritte bei seiner Mannschaft in der bisherigen Vorbereitung: "Ich sehe schon, dass die Mannschaft versucht, die Räume zuzulaufen, dass sie den Gegner aggressiv anläuft und dass wir agieren statt zu reagieren. Auch dass wir viele Balleroberungen haben, wenig Foul spielen, das ist schon ein Schritt nach vorne."

Ähnlich äußert sich auch Kapitän Markus Palionis im Gespräch: "Es wird von Vorbereitungsspiel zu Vorbereitungsspiel besser, wobei sich das noch nicht in den Ergebnissen widerspiegelt, weil wir im Moment schlampige Fehler machen. Aber bis zum ersten Punktspiel werden wir das hinkriegen." Palionis berichtet, Herrlich habe "kleine taktische Sachen verändert und ich glaube auch an den richtigen Schrauben gedreht".

Innsbrucks Trainer sah "bissige" Regensburger

Lob für seinen Auftritt bekam der Regionalliga-Zweite nach Spielschluss von Innsbrucks Trainer Klaus Schmidt: "Jahn Regensburg war eine sehr laufstarke und bissige Mannschaft, die mich beinahe überrascht hat, weil sie sehr kompakt war. Sie haben die ganzen 90 Minuten dagegengehalten und uns gefordert. Das war für uns ein hervorragender Test."

Eine Woche zuvor testeten die Innsbrucker bereits gegen Wacker Burghausen, Regensburgs direkten Konkurrenten um Platz eins in der Regionalliga Bayern. Die Wolf-Elf verlor dabei glatt mit 0:7. "Wacker Burghausen hatte erst vier, fünf Trainingseinheiten absolviert und war sicher auf einem anderen Vorbereitungsstand als Regensburg heute", sagte Schmidt. Dennoch meinte er: "Mein Eindruck war, so wie sich die Mannschaften gegen uns präsentiert haben, dass Regensburg wesentlich kompakter war, was aber auch dem Stand der Vorbereitung geschuldet sein könnte."

Am kommenden Samstag geht es für die Jahn-Kicker ins Trainingslager nach Čatež ob Savi (Slowenien). Dort bestreiten sie ein weiteres Testspiel gegen NK Celje. Nach der Rückkehr testen die Oberpfälzer dann noch gegen Kickers Offenbach und die zweite Mannschaft von Bundesligist 1899 Hoffenheim, ehe es am 27. Februar zum Rückrundenauftakt zum FC Augsburg II geht. Ob die Mannschaft dann bereit ist für die Mission Meisterschaft? "Natürlich", sagt Markus Palionis und schmunzelt.