Regionalfußball
André Weis kann sich beim Jahn für mehr empfehlen
24. April 2019, 11:44 Uhr aktualisiert am 24. April 2019, 11:44 Uhr
Seit zwei Spielen steht André Weis im Tor des SSV Jahn Regensburg. Nach dem feststehenden Abschied von Philipp Pentke kann sich die bisherige Nummer zwei für mehr empfehlen.
"Müller spielt immer." Das hat einst Louis van Gaal in seiner damaligen Funktion als Trainer des FC Bayern München gesagt und damit dem aufstrebenden Thomas Müller öffentlich eine Stammplatzgarantie gegeben. Eine ähnliche Äußerung gab es von Achim Beierlorzer, dem Trainer des SSV Jahn Regensburg, bislang noch nicht zu hören. Und dennoch wird bei einem Blick auf die Mannschaft des SSV Jahn klar: Auch hier gibt es Spieler, die spielen immer - wenn sie nicht gesperrt oder verletzt sind. Innenverteidiger Marcel Correia ist ein solcher, ebenso wie Mittelfeldmotor Andi Geipl oder die beiden Offensivspieler Sargis Adamyan und Marco Grüttner. Waren sie einsatzbereit, standen sie immer in der Regensburger Startformation.
Das galt bis vor zwei Spielen auch für Philipp Pentke, den Torhüter der Oberpfälzer. War er fit und einsatzbereit, dann stand er zwischen den Pfosten des Jahn. Doch in den letzten beiden Spielen war das nicht mehr so. Denn Pentke hat für sich entschieden, dass er aus privaten Gründen den Verein nach vier Jahren verlassen wird. Heißt: Der Jahn braucht nach vier Jahren, in denen an Pentke im Tor zurecht kein Weg vorbeiführte, eine neue Nummer eins. Da mit André Weis ein zweitligaerprobter Keeper bereits im Kader ist, darf sich dieser nun auch im Wettkampf beweisen und stand sowohl bei Union Berlin (2:2) als auch am Ostersonntag gegen den 1. FC Magdeburg (1:0) im Regensburger Tor.
Weis: "Genieße es umso mehr"
Weis selbst sieht es aber "nicht als Beweisen für die Zukunft", wie er nach dem zurückliegenden Heimsieg sagte. Vielmehr freue er sich einfach, auf dem Platz stehen zu dürfen. "Ich genieße jedes Spiel, das ich machen darf. Wenn man so lange nicht gespielt hat, dann genießt man es umso mehr", sagte er. Weis ist aktuell die zweite Saison beim Jahn, kam nach dem Zweitliga-Aufstieg in die Oberpfalz. Vergangene Saison kam er auf sechs Einsätze - fünfmal als Pentke verletzt war und einmal, als der Torhüter-Kollege wegen der Geburt seiner Tochter fehlte. In dieser Saison stand Weis bis zum Spiel in Berlin noch gar nicht im Tor. Weis gibt auch zu, dass es "nicht immer einfach ist, wenn du auf der Bank sitzt."
Dennoch hat sich Weis immer in den Dienst der Mannschaft gestellt, wie seine Mitspieler bestätigen. "Jeder weiß, dass André einen sehr hohen Stellenwert in der Mannschaft hat und dass er ein super Teamplayer ist, der sich immer hinten angestellt und Philipp gepusht hat", sagt Kapitän Marco Grüttner. "Er hat es jetzt einfach verdient, dass er spielen darf und macht seine Sache hervorragend."
Beierlorzer "sehr zufrieden"
In Berlin hielt Weis mit einer tollen Parade das Unentschieden fest, gegen Magdeburg gelang ein Spiel ohne Gegentor. "Ich bin sehr zufrieden mit Andrés Leistung", lobte Jahn-Coach Achim Beierlorzer. Sein Spiel gegen Magdeburg sei nochmals eine Steigerung gewesen zum Spiel in Berlin. "Und zwar genau in den Punkten, die wir letzte Woche besprochen hatten." Beierlorzer lobte hier die Präsenz bei vielen Standardsituationen der Magdeburger.
Ob Weis kommende Saison das Vertrauen als Nummer eins bekommt, wird sich zeigen. Die Mitspieler hätten jedenfalls kein Problem damit. "André ist ein Torwart mit absoluter Zweitliga-Qualität. Deshalb habe ich überhaupt keine Bedenken, was diese Personalie angeht", sagte Verteidiger Marcel Correia. Und Marco Grüttner meinte: "Wir haben überhaupt nichts dagegen. Jeder weiß, was André kann und er hat es auch schon oft genug bewiesen. Wenn er seine Spiele kriegt, kommt da noch eine Konstanz rein und dann wird man sehen, was er zu leisten imstande ist."
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