Tigers verlieren in Köln
"Die Hoffnung stirbt zuletzt"
25. Februar 2013, 13:06 Uhr aktualisiert am 25. Februar 2013, 13:06 Uhr
"Die Hoffnung stirbt zuletzt", meinte Straubings Bernhard Keil am Sonntagabend. Denn nach der 3:5-Niederlage bei Tabellenführer Köln muss man nun alle restlichen vier Spiele gewinnen; um die Pre-Playoffs zu erreichen. Dabei hätte das Tigers-Team auch gegen die Haie Punkte verdient gehabt, da Kampf und Einsatz wieder bis zum Ende stimmten.
Das Spiel begann mit Standing Ovations - für Kölns Mirko Lüdemann, der als erster DEL-Spieler überhaupt am Sonntagnachmittag die 1000er-Marke knackte - und endete auch mit Beifallskundgebungen. Auch die mitgereisten Tigers-Fans feierten ihre Spieler ob einer insgesamt guten kämpferischen Leistung. Gegen den Spitzenreiter aus der Rheinmetropole, der seinen fünften Sieg in Folge bejubelte, reichte Kampfgeist allein am Sonntag aber nicht. Zwar erzielte die Ratushny-Truppe den zwischenzeitlichen Ausgleich sowie zwei Mal den Anschlusstreffer, die Haie waren aber einfach abgezockter und bestraften die wenigen Fehler der Straubinger Defensive eiskalt.
"Wir wussten, dass das Spiel gegen Köln eine große Aufgabe für uns wird. Köln ist eine komplette Mannschaft, gegen die man defensiv keine Fehler machen darf. Wir waren defensiv nicht schlecht, aber nicht gut genug", befand Straubings Trainer. "Das Wochenende mit den zwei engen Spielen ist sehr enttäuschend für uns. Jetzt brauchen wir eine Siegesserie."
Auf Tigers-Seite war Carsen Germyn wieder mit dabei, so dass man elf Spieler zur Verfügung hatte. Ratushny ließ aber durchgehend mit drei Sturmreihen spielen, Matt Hussey fungierte als "Springer".
Nach nur 36 Sekunden gab es die erste Strafzeit gegen Bernhard Keil, aber die Tigers standen gut. Erst nach viereinhalb Minuten ging es zum ersten Mal gefährlich in Richtung KEC-Gehäuse. In der Folge hatten die Gäste drei weitere gute Chancen, doch die Haie waren die offensivstärkere Mannschaft. Vor allem als in der 12. Minute Laurent Meunier und zwei Minuten später Alexander Dotzler auf die Strafbank mussten, brannte es vor dem Tigers-Tor. Zwar verteidigte Straubing nach Kräften und Keeper Jason Bacashihua zeigte tolle Paraden, nach 14 Minuten war es dann aber doch soweit. Kölns Daniel Tjärnqvist war der Torschütze zum 1:0 in Überzahl. Doch Straubing brach keineswegs ein, wie es in dieser Saison schon öfter passiert war, sondern gab prompt die richtige Antwort. Eineinhalb Minuten nach dem Gegentreffer schaffte Carsen Germyn den Ausgleich. Und Straubing hatte in der Folge noch weitere Chancen, so dass dieses Unentschieden nach 20 Minuten gerecht war.
Das 1:2 war irregulär
Auch in den Mittelabschnitt starteten die Haie dann aber wieder besser im Vergleich zu Straubing. In Unterzahl konnten die Tigers trotz viel Druck der Hausherren zunächst einen erneuten Rückstand verhindern, doch nach 28 Minuten klingelte es dann doch. Köln ging mit 2:1 in Führung, allerdings folgten heftige Proteste von Seiten der Tigers, da Dustin Whitecotton zuvor von einem gegnerischen Schläger im Gesicht getroffen worden war.
Die Gastgeber zeigten nun, warum sie ganz oben in der Tabelle stehen, und die Tigers waren froh über das Powerbreak. Aber auch im Anschluss ging bei Straubing nur wenig zusammen, und so konnte Köln zweieinhalb Minuten vor der Pausensirene seinen Vorsprung sogar auf 3:1 ausbauen. Die Tigers brachten den Puck vor dem Tor einfach nicht weg, und diese Gelegenheit ließ sich Greg Claaßen nicht nehmen. Doch wie schon im ersten Drittel zeigte Straubing die richtige Reaktion und schaffte 100 Sekunden später durch Karl Stewart im Powerplay den 2:3-Anschlusstreffer.
Ein offener Schlagabtausch
Und das wichtige 2:3 so kurz vor der Pause gab dem Team im letzten Drittel Auftrieb. Straubing spielte nun wirklich stark und setzte seinerseits die Haie mächtig unter Druck. Aber Kölns Schlussmann Danny Aus den Birken war ebenso zur Stelle wie auf der anderen Seite Bacashihua. Insgesamt war es in den letzten Minuten ein offener Schlagabtausch, bei dem die Tigers einige Chancen zum Ausgleich hatten. Der Treffer fiel aber auf der anderen Seite. Bei einem schnellen Gegenangriff der Haie sah die Straubinger Mannschaft ganz alt aus und Felix Schütz konnte allein vor Bacashihua das 4:2 erzielen. Ratushny nahm seinen Goalie vom Eis, und tatsächlich brachte Blaine Down die Tigers 31 Sekunden vor dem Ende noch einmal auf 3:4 heran. Doch den Schlusspunkt setzte Alexander Weiß mit dem 5:3-Endstand ins leere Straubinger Tor.