Spielzeit gelaufen
Attinger Wölfe verpassen Playoff-Viertelfinale
19. September 2016, 10:32 Uhr aktualisiert am 19. September 2016, 10:32 Uhr
Die Saison 2016 ist für den IHC Atting beendet. Am Samstag verpassten die Wölfe es durch eine 4:7-Niederlage (2:2, 1:3, 1:2) im Heimspiel gegen den TV Augsburg, sich für das Playoff-Viertelfinale zu qualifizieren. Der Klassenerhalt war jedoch schon vorzeitig gesichert worden.
Beide Teams konnten in diesem letzten Spiel nicht in Bestbesetzung antreten: Atting mit neun Spielern, Augsburg mit zehn Feldspielern. Wäre den Augsburgern im Vorfeld nicht noch aufgefallen, dass ihr eigentlich geplanter Backup für dieses Spiel keinen Bundesliga-Pass hat, die Wölfe hätten das Spiel am Grünen Tisch gewonnen. So einen Ausgang allerdings hätte sich niemand gewünscht.
"Wir wollten nochmals eine gute Leistung zeigen, ich denke dass ist uns gelungen", sagte Trainer Jürgen Amann. "Leider hat unsere Chancenverwertung heute ein besseres Ergebnis verhindert, es hätte am Ende auch 7:4 für uns stehen können." Denn Atting kam gut ins Spiel und ging durch Treffer von Roman Schreyer (2.) und einem glücklichen Tor von Simon Bogner (15.) mit 2:0 in Führung. Wenig später aber war Augsburgs Nationalspieler Lukas Fettinger mit dem 1:2 zur Stelle und kurz vor der Pause legte Fettinger das 2:2 durch Stefan Gläsel auf.
IHC schadete sich selbst
In Drittel zwei leistete sich Atting in der 25. Minute gleich drei Strafzeiten, eine davon wegen Meckerns. Augsburg nutzte dies zum 4:2 durch Gläsel. Bereits zuvor waren die Attinger nicht einverstanden gewesen, dass die Referees vor dem 2:3 durch Benjamin Becherer nicht abgepfiffen hatten, obwohl Marco Rothhammer verletzt vor dem eigenen Tor lag. Immerhin: Tim Bernhard gelang in der 29. Minute der Anschluss. Hoffnung war wieder da.
Im Schlussabschnitt gaben die Referees den Attingern dann aber mehrmals die Gelegenheit, wieder auszugleichen - erst aber kam Augsburg bei einem Konter und einem strammen Schuss von Gläsel zum 5:3. Doch trotz bester Chancen war lange kein Vorbeikommen an Augsburgs bestem an diesem Abend, Nationalgoalie Patrick Schenk, der mit Glück und sehr viel Geschick fast alles parierte. Nur Matthias Rothhammer (56.) traf noch einmal zum 4:6. Gegentor sieben durch Fettinger fiel, als Atting bereits Torhüter Raphael Heitzer vom Feld genommen hatte.
"In den entscheidenden Momenten hat man doch das fehlende Training deutlich gemerkt", sagte Amann, bei dem sich andeutet, dass er den Wölfen nicht weiter zur Verfügung stehen wird. "In Anbetracht der Umstände ist der Klassenerhalt sicher ein Erfolg, auf den die Jungs letztlich auch stolz sein können. Der gute Start hat jedoch auch das Bild verzerrt und einige Probleme übertüncht."
Probleme in der Nachwuchsbindung
Dass diese da sind, wurde am Samstag wieder deutlich: Der Kader ist in einigen Phasen deutlich zu klein, die Bindung zum Nachwuchs, aus dem geeignetes Spielermaterial kommen soll, fehlt momentan gänzlich. Dazu lagen die Zuschauerzahlen und damit die Einnahmen im 40 Kilometer entfernten Donaustauf wie erwartet deutlich niedriger als in Straubing - allerdings war dies noch das kleinere Übel. Denn finanziell konnte die Saison dank des vor der Saison aufgestockten Etats (Sponsoren, Unterstützung durch Gemeinde Atting) erfolgreich zu Ende gebracht werden.
All diese Probleme müssen in den kommenden Wochen aufgearbeitet werden. Bereits am Samstagabend fanden erste Gespräche mit Spielern und Sponsoren statt. Lösungen müssen bald gefunden werden. Denn der deutsche Skaterhockey-Verband ISHD erwartet im November eine definitive Aussage, ob der IHC Atting auch in der kommenden Saison in der 1. Bundesliga spielen kann.