Zur Saison 2026

Audi steigt in die Formel 1 ein


Mit welchem Team Audi 2026 an den Start geht, werde bis Jahresende feststehen.

Mit welchem Team Audi 2026 an den Start geht, werde bis Jahresende feststehen.

Von Redaktion idowa

Jetzt ist es offiziell: Audi steigt in die Königsklasse des Motorsports ein. Der Autobauer aus Ingolstadt tritt ab 2026 mit einer eigens entwickelten Antriebseinheit in der FIA-Formel-1-Weltmeisterschaft an. Das Projekt wird am Standort von Audi Sport in Neuburg an der Donau beheimatet sein.

Es wird damit gerechnet, dass Audi zur Saison 2026 in die Formel 1 einsteigt. Hintergrund ist ein neues Motoren-Reglement, das der Weltverband in der Sommerpause verabschiedet hat und das neue Hersteller in die Rennserie locken soll. Schon Anfang April hatten Vorstand und Aufsichtsrat der Konzernmutter Volkswagen Grünes Licht gegeben, dass Audi und auch Porsche "für einen eventuellen Einstieg in die Formel 1" planen dürfen.

Hinweis auf Twitter

Einen ersten Hinweis auf den Formel-1-Einstieg hat Audi hat mit einer vielsagenden Twitter-Botschaft gegeben. Die Volkswagen-Tochter twitterte am Freitag ein halb im Schatten liegendes Hinterteil eines Rennwagens, der wie ein Formel-1-Auto aussieht. Zu dem Bild schrieb Audi Sport: "Es kommen mehr Ringe." In einem weiteren Tweet stellte der Autohersteller zur Sicherheit klar, dass es sich bei dem gezeigten Boliden um ein Konzept-Fahrzeug handle, das nicht frei verkäuflich sein werde. Hier präsentiert Audi den neuen Wagen:

Neues technisches Reglement

Laut einer Mitteilung entsteht damit erstmals nach mehr als einem Jahrzehnt wieder ein Formel-1-Antrieb in Deutschland. Entscheidend für den Einstieg sei, dass die weltweit populärste Rennserie nachhaltiger und kosteneffizienter wird. Das neue, ab 2026 geltende technische Reglement setze auf stärkere Elektrifizierung und nachhaltigen Kraftstoff. Zur bereits bestehenden Kostendeckelung für Teams komme 2023 ein im Regelwerk verankerter Kostendeckel für Power-Unit-Hersteller hinzu. Zudem hat sich die Formel 1 das ambitionierte Ziel gesetzt, als Rennserie bis 2030 CO2-neutral zu sein.

Ab 2026 wird bei der Power Unit, bestehend aus Elektromotor, Batterie, Steuerungselektronik und Verbrennungsmotor, der Anteil der elektrischen Leistung gegenüber den heutigen Formel-1-Antrieben stark zunehmen. Der elektrische Antrieb wird dann annähernd so viel Leistung haben wie der Verbrennungsmotor, der auf etwa 400 Kilowatt (544 PS) kommt. Die hocheffizienten 1,6-Liter-Turbomotoren werden mit nachhaltigem synthetischem Kraftstoff betrieben - ebenfalls eine Voraussetzung von Audi für den Einstieg. Hier ein Werbevideo des neuen Rennwagens:

Pläne für zwei Konzerntöchter umstritten

Dennoch ist das Engagement intern umstritten, vor allem die Pläne für einen Start mit zwei Konzerntöchtern. Porsche wird wohl ein Bündnis mit dem Red-Bull-Team von Weltmeister Max Verstappen schließen. Audi soll beim Schweizer Sauber-Team einsteigen wollen, das derzeit mit Partner Alfa Romeo in der Königsklasse unterwegs ist.

Wer geht an den Start?

Eine Entscheidung, mit welchem Team man 2026 an den Start geht, werde Audi bis Jahresende kommunizieren.

Am Freitagvormittag hat Audi außerdem eine wohl nicht ganz ernst gemeinte Stellenanzeige getwittert: "Fahrer gesucht, Lebenslauf einschicken."

Audi-Vorstandschef Markus Duesmann äußerte zudem die Hoffnung, dass Deutschland zum Zeitpunkt des Audi-Einstiegs weiter eine sichtbare Rolle in der Formel 1 spielt. "Wir hoffen, dass es dann einen deutschen Fahrer und auch einen deutschen Grand Prix gibt", sagte der 53-Jährige.

Im kommenden Jahr könnte die Rennserie erstmals seit 1990 wieder ohne deutschen Piloten ihre Runden drehen. Der viermalige Weltmeister Sebastian Vettel (35) hört zum Ende dieser Saison auf. Haas-Pilot Mick Schumacher (23) hat noch keinen Vertrag für 2023.

Ein Formel-1-Rennen in Deutschland gab es zuletzt vor zwei Jahren. Auch in dieser Saison macht die Königsklasse des Motorsports einen Bogen um Hockenheim und den Nürburgring. Die hohen Antrittsgelder machen es unwahrscheinlich, dass Deutschland im nächsten Jahr in den Rennkalender zurückkehrt.