Erfolg gegen Braunschweig
Bayern-Basketballer in den Playoffs: Auftaktsieg mit Makeln
20. Mai 2019, 8:12 Uhr aktualisiert am 20. Mai 2019, 8:12 Uhr
Den Basketballern des FC Bayern gelingt zum Playoffstart ein 70:59 gegen Dennis Schröders Löwen Braunschweig. Überzeugend fällt der Sieg nicht aus. "Wir haben unseren Fokus verloren."
München - Hätte er den Löwen Braunschweig auf dem Spielfeld helfen dürfen, wären die Basketballer des FC Bayern am Samstagabend definitiv in große Bedrängnis gekommen.
Aber NBA-Profi Dennis Schröder konnte seinen Heimatverein beim 70:59-Erfolg der Münchner zum Playoffauftakt eben lediglich von der ersten Zuschauerreihe im Audi Dome aus moralisch unterstützen. Finanziell tut der gebürtige Braunschweiger, der 2013 aus Niedersachsen zu den Atlanta Hawks in die NBA gewechselt war und mittlerweile für die Oklahoma City Thunder spielt, das nun seit knapp einem Jahr als Mehrheitseigner des Klubs.
Zumindest zu Beginn der Partie sahen Schröder und die anderen knapp 5.500 Zuschauer das, was eigentlich alle vorher erwartet hatten. Titelverteidiger Bayern dominierte Spiel eins der Viertelfinalserie der Meisterschaftsplayoffs gegen den Tabellenachten der regulären Saison nach Belieben. Erst nach 4:52 Minuten gelang es Topscorer Shaquille Hines (20 Punkte) den 12:0-Lauf der Gastgeber mit den ersten Punkten für die Gäste zu beenden. "Unser Start war sehr, sehr gut. Vor allem mit der Defensive war ich in den ersten 20 Minuten sehr zufrieden", sagte FCBB-Coach Dejan Radonjic nach dem Spiel, "allerdings hatten wir dort auch zwölf Ballverluste, die uns so nicht passieren dürfen."
Offensive der Münchner haperte
Doch Braunschweig konnte diese nicht entscheidend nutzen. Aber auch in Bayerns Offensive haperte es in dem punktearmen Spiel, bei dem es zur Halbzeit 32:19 für den FCBB stand. Die Münchner leisteten sich auch nach dem Seitenwechsel immer wieder Konzentrationsmängel und bauten ihren Gegner damit auf. Die Löwen wurden etwas effektiver und konnten mehrmals auf sieben Punkte verkürzen. "Die letzten Minuten haben wir unseren Fokus verloren", merkte Radonjic, der sich an der Seitenlinie immer wieder lautstark über misslungene Aktionen seiner Profis ärgerte, kritisch an. Wirklich in Gefahr geriet der Auftaktsieg der Bayern trotzdem nie wirklich.
Dafür sorgten vor allem Derrick Williams (12 Punkte) sowie Kapitän Danilo Barthel und Petteri Koponen (jeweils 9), die Bayerns treffsicherste Akteure waren. Williams sorgte mit seinen Dunkings immerhin auch für ein paar kleine Highlights im Spiel der Münchner. Eine Demonstration der Stärke, wie sie Vizemeister Alba Berlin beim 107:78 zum Auftakt gegen Ulm gelang, lieferte der FCBB aber nicht gerade ab.
"Ich glaube, für die Bayern war das nicht so ein angenehmes Spiel", sagte Braunschweigs Chefcoach Frank Menz. Dass sein Team eine kämpferisch ansprechende Leistung hinlegte und eben nicht ganz so chancenlos in München war, wie es möglicherweise zu erwarten gewesen wäre, macht ihm vor Spiel zwei der Best-of-five-Serie am Freitag (20.30 Uhr) durchaus Mut: "Jetzt freuen wir uns auf das Heimspiel, daheim haben wir die letzten Monate nicht oft verloren und auch Berlin geschlagen." Aber auch Radonjic formulierte klare Erwartungen an sein Team für den weiteren Verlauf der Playoffs. "Wir hoffen nun, dass wir uns am Freitag noch steigern."