Frankfurt - Ein bisschen ein ungewohnter Anblick ist es schon - und zugleich ein Fingerzeig? Wenn Marc-André ter Stegen (FC Barcelona) am Samstag gegen Peru im Kasten steht, trägt er das Trikot mit der Nummer 1 - der Zahl, die Bayern-Keeper Manuel Neuer seit gefühlten Ewigkeiten auf seinem breiten Kreuz prangen hat.

Doch Neuer, der in diesem Monat 37 Jahre alt wird, fällt nach seinem Beinbruch, den er sich beim Skifahren zugezogen hat, aus. Und: Er ist nicht mehr unumstritten, nicht mehr unantastbar. "Durch die Verletzung von Manuel ist die Situation so wie sie ist. Ich werde versuchen, meine Chance zu nutzen - absolut. Aber ob jetzt die Nummer auf dem Trikot eine Aussagekraft hat? Am Ende zählt die Leistung, die möchte ich zeigen", sagt ter Stegen, der sich mit der Rolle der ewigen Nummer 2 nicht mehr zufriedengeben will.

Jetzt ist der Moment da, auf den er so lange, so brav, so leise grummelnd gewartet hat. "Ich habe immer gesagt: Ich möchte die Nummer eins sein, beim FC Barcelona wie auch in der Nationalmannschaft. Man steht ja nicht im Tor, um nur Freundschaftsspiele zu bestreiten", hat der 30-Jährige vorab der "Bild am Sonntag" gesagt.

2012 hatte ter Stegen in der Nationalelf debütiert, doch aus Neuers übergroßen Schatten konnte er bisher nie treten - in elf Jahren beim DFB kommt er nur auf 30 Länderspiele.

Viel zu wenig für einen Mann seiner Klasse. . .