92. deutsche Boxmeisterschaften in Straubing
Edgar Walth & Serge Michel stärken mit ihren Titeln ihre Position bei Olympia-Qualifikation
20. Oktober 2014, 8:59 Uhr aktualisiert am 20. Oktober 2014, 8:59 Uhr
Zum Dreifach-Triumph hat es zwar nicht ganz gereicht, doch mit zweimal Gold haben die 92. deutschen Boxmeisterschaften in Straubing für den Landesverband Bayern einen krönenden Abschluss gefunden. "Zwei Meistertitel - das gab es seit 20 Jahren nicht mehr", freute sich Verbandstrainer Alexander Angermann. Und auch für den gastgebenden BC Straubing wurden die Titelkämpfe zu einer Erfolgsgeschichte, gehören doch die beiden Meister dem Bundesligateam der Gäubodenstädter an: Lokalmatador Edgar Walth und der Traunreuter Serge Michel.
Als erster der drei bayerischen Finalisten stieg am Samstagabend Edgar Walth in den Ring. Und er zeigte über die drei Runden die pure Entschlossenheit, seinen Titel zu verteidigen und damit seine nationale Position im Kampf um die Olympia-Teilnahme zu stärken. "Ich bin natürlich sehr glücklich; das ist das, was ich erreichen wollte", sagte der 23-jährige Bantamgewichtler, der sich auf die Mätzchen seines Gegners Omar El-Hag aus Berlin ("der Kampf war ein bisschen unsauber geführt") gut eingestellt hatte. Nach einem ausgeglichenen Start war Walth in den Runden zwei und drei klar Herr im Ring. "Von meinem Gegner kam nur mehr Watte", sagte Walth, der die ausgegebene Taktik ("Aktionen vom Gegner annehmen und dann gleich übernehmen") bestens umsetzte.
"Jetzt hoffe ich auf die Chance, im nächsten Jahr alle Qualifikationsturniere zu bestreiten und dann nach Rio zu kommen", kündigte Walth den heißen Auftakt im Kampf um Olympia-Tickets an. Die Experten des Verbandes zeigten sich hoffnungsfroh, dass Walth zu den "vier, fünf Athleten" gehört, die die Rio-Fahrkarte lösen können. Unbestritten ist, dass der Familienvater gegenüber dem Vorjahr eine weitere positive Entwicklung genommen hat - vor allem auch dank der intensiven Arbeit mit Landesstützpunkttrainer Sandro Schaer.
Michel erstmals ganz oben
Keine zwei Richter-Meinungen gab es beim Titelgewinn des dritten Straubinger Bundesliga-Boxers: Serge Michel. Der 26-jährige Traunreuter feierte im Halbschwergewicht seinen ersten deutschen Meistertitel und erfüllte sich damit einen "Kindheitstraum". "Gold bedeutet mir sehr, sehr viel. Und dieser Titel stärkt auch meine Position im Kampf um die Olympia-Teilnahme", freute sich Michel, dessen Finale zur Kurzarbeit wurde. Sein Gegner Leon Bunn aus Frankurt/Main zog sich bereits in der ersten Runde einen Cut unterhalb des Auges zu und wurde vom Ringarzt aus dem Kampf genommen.